Wachau 
(28.06. - 01.07.2014)

Viele kennen die Wachau aus alten Filmen, als Weinanbaugebiet oder als Landschaft am Rande der Autobahn von Passau nach Wien. Dass die Region als komplette Kulturlandschaft mit einigen Höhepunkten seit über 20 Jahren auf der Welterbeliste der UNESCO steht, ist aber nicht immer bekannt... Bei einem verlängerten Wochenende haben wir 2014 die Wachau erlebt.

Samstag, 28.06.2014

Wir starten kurz vor 7 Uhr, über Passau und Linz fahren wir ohne Stress nach Melk, wo wir um 10 Uhr auf dem Parkplatz direkt am Stift* ankommen.
Wir holen uns Tickets für die Führung um 11 Uhr, trinken etwas und besuchen dann erst mal die Aussichtsplattform und den Barockgarten.
Bei der Führung heißt es dann erst mal warten, es sind sehr viele Besucher da... Dann sehen wir die Ausstellung der Kunstschätze, den Marmorsaal und die Bibliothek - das ist wirklich der Inbegriff von barocker Pracht! In der Kirche ist noch das Mittagsgebet, also warten wir ein bisschen, dann können wir auch hier alles anschauen und fotografieren. Danach spazieren wir noch durch den Park, der ist sehr interessant und vielfältig. 
Anschließend gehen wir hinunter in die Altstadt, essen gut zu Mittag und versorgen uns mit Wachau-Infos. Wir besuchen in der sehenswerten Altstadt die Pfarrkirche Mariä Himmelfahrt und gehen über die Insel zu den Anlegestellen der  Flusskreuzfahrtschiffe.  Danach geht es zurück durch die Altstadt und hinauf zum Stift und zum Auto.
Mit Navi finden wir auch die richtige Straße nach Aggsbach und dort ohne Probleme unser nettes Hotel "Residenz Wachau". Das Zimmer ist sehr schön mit einem tollen Blick zur Donau. Wir trinken etwas, dann nutzen wir das herrliche Wetter zu einem Besuch am und im Badeteich* des Hotels. Das Abendessen auf der Terrasse ist mehr als reichlich und geschmacklich spitze!

Sonntag, 29.06.2014

Das Wetter ist für heute - zumindest bis zum Nachmittag - noch sehr gut angesagt. Also beschließen wir, gleich nach dem (sehr guten) Frühstück unsere Wanderung entlang des Welterbesteigs* zu starten.

Erst mal geht's zur alten Kartause* von Aggsbach - ein sehr großer und beeindruckender Komplex! Wir können die Kirche und auch die Ausstellung in den alten Mönchszellen in Ruhe besichtigen. Danach besuchen wir die historische Hammerschmiede, wo wir auch noch eine kleine Vorführung bekommen, wirklich interessant!

Dann geht's immer am Welterbesteig entlang, durch das Tal des Aggsbach, über einen Höhenzug durch den so genannten Herrenwald und über den alten "Eselsteig" hinauf zur Burgruine Aggstein, angeblich die bekannteste Burgruine in Österreich. Hier gibt's sehr viel zu sehen, immer neue Ausblicke über die Anlage und hinunter zur Donau. Wir laufen kreuz und quer, über schier endlose Treppen, in Gewölbe hinunter und bis zur Kapelle. 

Zum Mittagessen gibt es heute nur ein bisschen Obst - wir wissen ja inzwischen, was uns abends erwartet... Nachdem es inzwischen nicht mehr sonnig ist und sogar schon zu tröpfeln anfängt, streichen wir den Rest unseres Plans (die Weiterwanderung nach Maria Langegg) und gehen über die kleine Straße hinunter in den Ort Aggstein. Der stärker werdende Regen beschert uns - weil wir uns unterstellen müssen - eine interessante Info über Marillen (= Aprikosen) und einen leckeren Marillenbrand*. Als der Regen nachlässt, gehen wir an der Donau entlang zurück zum Hotel.

Montag, 30.06.2014

Der Wetterbericht hatte Recht - es regnet! Also geht es heute auf die längere Runde mit dem Auto...

Unser erstes Ziel ist die Schallaburg, die zwar eigentlich nicht mehr zur Wachau gehört, aber wegen der kurzen Entfernung trotzdem ein Muss ist. Die Burg ist ein Renaissance-Juwel mit malerischen Höfen und einem schönen Garten (dem wir wegen des Regens aber nur einen kurzen Besuch abstatten). Bekannt ist die Burg auch als Ausstellungsort - bei unserem Besuch findet hier eine wirklich bemerkenswerte und eindrückliche Ausstellung zum Ersten Weltkrieg statt, die wir uns nicht entgehen lassen. Über die Brücke bei Melk fahren wir ans andere Donau-Ufer.

Immer an der Donau entlang (und leider immer noch bei schlechtem Wetter) fahren wir zuerst nach Spitz. Die Pfarrkirche St. Mauritius ist weithin bekannt - und zwar weniger wegen der kunsthistorisch wertvollen Ausstattung als wegen des deutlichen Knicks in der Längsachse der Kirche. Spitz selbst ist ein sehenswertes Weindorf - leider müssen wir wegen des Regens auf einen längeren Spaziergang verzichten. Unser nächstes Ziel ist die älteste Kirche der Wachau, die Wehrkirche St. Michael. Die Anlage liegt fast direkt am Ufer der Donau und ist etwas ganz Besonderes mit der umlaufenden Mauer, dem Karner (Gebeinhaus) und dem runden Wehrturm. Aber auch wir können das Rätsel der "7 Hasen von St. Michael" nicht lösen - sie sind oben auf dem First des Chores einfach zu weit weg. Ob die Figuren jetzt wirklich die sagenhaften Hasen darstellen oder doch eher Pferde oder Hirsche, können wir nicht erkennen...

Als wir in Weißenkirchen ankommen, hat der Regen aufgehört und es wird langsam aber sicher heller. Das ist auch gut, so können wir in Ruhe zur imposanten Wehrkirche Mariä Himmelfahrt über dem Dorf hinauf steigen. Die Kirche beeindruckt uns mit ihrem reich ausgestatteten Innenraum ebenso wie mit der Wehrmauer samt den einmaligen Ausblicken auf das Dorf und die Donau. Bei einem kurzen Rundgang durch den Weinort haben wir noch die Gelegenheit, einen Blick in den Renaissance*-Innenhof des Teisenhofer-Hofes zu werfen, auch wenn das Gebäude eigentlich heute geschlossen ist...

Das nächste Ziel unserer heutigen Tour ist Dürrnstein. Für englische Touristen und Fluss-Kreuzfahrer ist der Ort eines der beliebtesten Ziele an der Donau, war hier doch Ende des 12. Jahrhunderts Richard Löwenherz* gefangen. Auch die Sage um den Sänger Blondel, der seinen König auf einer Reise von Burg zu Burg suchte und schließlich hier fand, gehört noch heute zum britischen Bildungsstandard. Aber nicht die Burgruine ist unser Ziel, sondern die kleine Stadt an der Donau mit ihrem berühmten Augustiner-Chorherrenstift*. Der blau-weiße Turm wurde im Laufe der Zeit zu einem der Wahrzeichen der Wachau. Aber auch im Ort begegnen uns immer wieder die Namen der beiden sagenhaften Protagonisten* aus dem Mittelalter...

Von Dürrnstein aus fahren wir bei Mautern wieder über die Donau. Da das Wetter hält, beschließen wir, heute das mit dem Auto nachzuholen, was wir gestern dem Regen opfern mussten: den Besuch in der Wallfahrtskirche Maria Langegg. Der Wallfahrtsort liegt - ähnlich wie die Schallaburg - nicht mehr in der Wachau, ist aber auf jeden Fall einen Besuch wert. Die Kirche liegt auf einem Hügel oberhalb des Dorfes, angeschlossen ist ein kleines Museum. Besonders das Innere mit seiner barocken Ausstattung ist sehenswert.

Vor hier aus ist es nur noch eine kurze Fahrt zurück zum Hotel.

Dienstag, 01.07.2014

Nachdem das Wetter heute wieder sehr viel versprechend aussieht, wollen wir den letzten Tag noch ausnutzen - wir sind ja auch in drei bis vier Stunden daheim...

Wir steuern als erstes Krems an, den wohl bekanntesten Weinort der Wachau. Wir finden ein Parkhaus ganz in der Nähe des Steiner Tors, des Wahrzeichens der Altstadt. Hier beginnt die Fußgängerzone, in der wir bis zur Pfarrkirche St. Veit spazieren. Wir besuchen die Bürgerspitalkirche, die Dominikanerkirche und steigen dann hinauf zur Piaristenkirche* - alle drei sind wirklich sehenswert! Auf dem Weg zurück ins Zentrum sehen wir noch die beeindruckende mittelalterliche Gozzo-Burg und andere interessante Gebäude der Altstadt.

Von Krems ist es nur ein Katzensprung über die Donau zum Benediktinerstift Göttweig, das hoch auf einem Hügel thront. Uns hat ja Melk mit seiner barocken Pracht schon sehr beeindruckt, aber hier ist alles noch größer, noch prunkvoller, noch reicher - Göttweig macht seinem Beinamen alle Ehre und ist wahrlich die "Krone der Wachau"! Hier können wir sogar ohne Führung die reich ausgestatteten Räume, die imposante Kaiserstiege und die prachtvolle Stiftskirche besuchen. Auch ein Besuch im erst seit kurzem wieder zugänglichen Marillen- und Kräutergarten darf nicht fehlen!

Bevor wir uns endgültig zur Autobahn und damit Richtung Heimat aufmachen, steht jetzt noch eine kurze Wanderung auf unserem Programm. Wir besuchen noch das Arboretum* des Stifts Göttweig im Dunkelsteiner Wald. Hier gibt es seit Ende des 19. Jahrhunderts den größten zusammenhängenden Bestand an Mammutbäumen in Österreich zu sehen. Außerdem gibt es um die 50 andere Baumsorten aus der ganzen Welt und viele einheimische Arten zu entdecken.

Anschließend geht es dann zurück nach Bayern.