Toskana 
(27.08. - 10.09.2011)

2011 haben wir erstmals zwei Urlaubswochen auf dem Wein- und Olivengut "Il Civettaio" verbracht - inzwischen gehören wir dort fast schon zum Inventar...
Die Atmosphäre auf dem Gut, seine wunderbare Lage und der hervorragende Wein werden uns immer wieder nach Paganico führen. 

Samstag, 27.08.2011

Viertel nach fünf sind wir schon auf der Straße - und ganz ohne Stress! Bis zum Brenner läuft auch alles optimal, an der Mautstelle Schönberg funktioniert auch die Videomaut* ohne Probleme. Der kurze Stau vor der Mautstelle in Sterzing ist noch im Rahmen - aber er ist nur ein Vorgeschmack auf das, was uns ab Bozen erwartet... Laut Verkehrsinfo gibt's bis Rovereto durchgehend Stop and Go - gute 60 km! Nach einem Hagelschauer und einer verlorenen Stunde beschließen wir, bei Auer von der Autobahn abzufahren und über die Staatsstraße bis Rovereto zu fahren - mit Sicherheit die richtige Entscheidung. So fahren wir entspannt bis zum Nordende des Gardasees. Vor der Raststätte staut es sich noch etwas, aber nach der Mittagspause geht's zügig weiter. Bei Modena verlieren wir noch mal 20 Minuten, aber das macht auch nichts mehr...
Nach der Kaffeepause steht sogar noch ein Besichtigungspunkt auf unserem Programm: Monteriggioni muss einfach sein! Wir sind beide begeistert von der Atmosphäre des kleinen Dorfes mit seiner riesigen Mauer.
Dann geht's auf zur letzten Etappe und nach ein paar Unsicherheiten (die auf die etwas "kurz" geratenen Entfernungsangaben in der Anfahrtsbeschreibung zurück gehen) finden wir auch das "Civettaio". Der Chef Gregorio begrüßt uns herzlich und bringt uns in unser reserviertes Appartement. Die Begrüßung, die Unterkunft und auch das Begrüßungsgeschenk, eine Flasche Wein, geben uns das Gefühl, uns für die richtige Unterkunft entschieden zu haben...

Sonntag, 28.08.2011

Für heute haben wir einen Ruhe- und Orientierungstag geplant. Nach dem Frühstück (mit einer wunderbaren Feigen-Marmelade) bringen wir zuerst mal das Appartement in Ordnung.

Dann wandern wir - durch bremsen- und fliegenüberschwemmten - Eichenwald hinunter ins Dorf Paganico. Das Dorf ist wirklich idyllisch, mit Resten einer Mauer und drei alten Toren. Die Kirche San Michele Arcangelo ist von außen schlicht, birgt aber wunderschöne Fresken*. Auf der Suche nach einem Mittagessen gehen wir, da wir im Dorf nichts finden, entlang der Straße, die wir gestern Abend zum "Civettaio" gefahren sind. Im Lokal "3 Cantoni" essen wir reichlich und gut.

Nach einer langen und heißen Wanderung an der Straße entlang sind wir am Nachmittag wieder in unserer Heimat auf Zeit. Den Rest des Nachmittags verbringen wir ganz entspannt am und im Pool.

Um 19 Uhr steht ein Aperitivo* auf dem Programm des Agriturismo*. Fiorella, die Seele des Hauses, bereitet alles vor, der Chef steuert Wein, Grappa und Öl bei. Es gibt Panzanella*, den berühmten Brotsalat, und Bruschetta* mit dem hauseigenen Olivenöl. Es ist eine herrlich entspannte Atmosphäre! Nachdem alle anderen Gäste sich verabschiedet haben, sitzen wir noch mit Gregorio und einem Freund zusammen und bekommen den Spitzenwein des Hauses kredenzt. Wir genießen unseren Urlaub und sind schon jetzt wirklich entspannt...

  • Montag, 29.08.2011

    Heute wird eher gefrühstückt, wir haben Florenz auf dem Programm. Ohne Probleme erreichen wir die Stadt und finden auch den Parkplatz an der Tram-Haltestelle. Die Tram*, ein supermodernes Gerät, bringt uns ganz entspannt bis zum Bahnhof im Zentrum. Von hier ist es nur ein Katzensprung zur Basilica Santa Maria Novella mit ihrer besonderen Architektur und den schönen Fresken. 

    Durch die Gassen der Altstadt erreichen wir den riesigen Palazzo Strozzi, wo wir im Café im Innenhof einen Cappuccino trinken. Auch das Hard Rock Café finden wir sofort - der erste Pin für meinen Sohn ist schon mal gesichert!

    Nur ein paar Meter sind es von hier, dann stehen wir auf der Piazza del Duomo und sind überwältigt von der einmalig schönen Fassade. Vor dem Besuch heißt es dann erst mal anstellen und warten, die Besucher dürfen nur schubweise hinein. Die Kleidungskontrolle ist für uns aber kein Hindernis. Santa Maria del Fiore ist eine der größten Kirchen der Welt und beeindruckt vor allem durch die Größe. Aber auch das Kuppelfresko, die prunkvollen Grabmäler und der Boden sind wunderschön. Danach nutzen wir es aus, dass kaum Leute am Battistero* anstehen und besuchen die Taufkapelle (wobei die Bezeichnung "Kapelle" für dieses grandiose Bauwerk etwas irreführend ist). Anschließend machen wir uns an den Aufstieg zur Plattform des Glockenturms - bei der Hitze und der stickigen Luft im Turm kein leichtes Unterfangen! Aber die Aussicht über die Stadt belohnt uns für die Anstrengung!

    Quer durch die Gassen spazieren wir jetzt in Richtung Santa Croce. Unterwegs essen wir in einer Bar eine Pizza, dann müssen wir uns auf unsere Orientierung verlassen - wir sind abseits der Touristenwege unterwegs und hier gibt's keine Wegweiser... Aber wir treffen genau unser Ziel! Und die Basilica mit dem offenen Dachstuhl, den Giotto*-Kapellen und den Monumentalgräbern ist wirklich sehr schön.

    Von hier aus gehen wir zum Arno und immer am Fluss entlang bis zum Ponte Vecchio. Bevor wir uns die Schaufenster der Goldschmiede auf der Brücke anschauen, gönnen wir uns noch ein leckeres Eis. Nach dem Besuch spazieren wir an den Uffizien vorbei zur Piazza della Signoria, bewundern die Statuen vor dem Palazzo Vecchio und bestaunen die Architektur des Palazzo. Jetzt geht's wieder Richtung Bahnhof, aber wir vermeiden die Hauptstraßen, gehen lieber durch die engen Gassen - und entdecken dabei malerische Winkel, sehenswerte Gebäude wie die Basilica di Santa Trinità und das uralte Johanniter-Krankenhaus.

    Die Rückfahrt mit der Tram unterbrechen wir noch kurz zum Einkaufen, dann fahren wir zurück. Im "Civettaio" lassen wir den Tag mit einem Glas Wein unter den alten Pinien ausklingen.

    Dienstag, 30.08.2011

    Heute lassen wir es etwas ruhiger angehen, auch wenn es kein echter Ruhetag wird. Nach einem späteren Frühstück und der Buchhaltung für gestern starten wir am Vormittag in Richtung Meer.

    Zuerst fahren wir nach Grosseto. Das Zentrum der Provinzhauptstadt überrascht uns mit einer gewaltigen Befestigungsmauer und malerischen Gassen - auch wenn vieles nach dem 2. Weltkrieg wieder aufgebaut wurde. Der Dom ist mit seiner außergewöhnlichen Architektur wirklich sehenswert und wir haben Glück, dass wir kurz vor der Schließung über Mittag noch hinein kommen. Auf unserem Spaziergang durch die Altstadt entdecken wir in der Kirche SS. Pietro e Paolo die ausgegrabenen Reste der ältesten Kirche von Grosseto und in der Klosterkirche S. Francesco eine wunderbar ausgemalte Kapelle und einen schönen Kreuzgang mit Brunnen.

    Nach einem sehr leckeren, leichten Mittagessen verlassen wir Grosseto und fahren nach Alberese ins Besucherzentrum des Naturparks Maremma. Dort holen wir uns alle verfügbaren Informationen für geführte Wanderungen im Park.

    Anschließend geht es weiter nach Talamone, einem kleinen Dorf auf einer Halbinsel mit den Resten einer Burg und einer Ringmauer. Nachdem wir einmal um den ganzen Ort spaziert sind, holen wir unsere Badesachen und verbringen einige Zeit am und im Meer.

    Vor der Rückfahrt trinken wir noch etwas und in Paganico kaufen wir für das Frühstück morgen ein. Abends gibt es heute im "Civettaio" super feines Maremma-Menü mit regionalen Spezialitäten.

    Mittwoch, 31.08.2011

    Heute versorgen wir uns selbst und brechen früh auf in Richtung Rom. Die Fahrt vergeht ohne Probleme und nach einer kurzen Suche finden wir auch den genialen Parkplatz an der Metro*.

    Unser erstes Ziel in der Ewigen Stadt ist - wie für viele andere - der Petersdom. Nach einer kurzen Wartezeit vor dem Sicherheitscheck und der obligatorischen strengen Kleidungskontrolle betreten wir die größte Kirche der Welt. Nicht nur die gewaltige Größe, auch die vielen Details der Einrichtung beeindrucken uns sehr. Bevor wir auf die Kuppel steigen können, heißt es wieder warten. Und da wir den Aufstieg ohne Lift wählen, ist es wieder mal eine ziemliche Anstrengung, bis wir oben an der Laterne* ankommen. Aber der Blick über die Stadt und die Vatikanischen Gärten entschädigt für alles!

    Zurück auf dem Boden Roms spazieren wir entlang der Via della Conciliazione zur Engelsburg und zum Tiber. Nachdem wir den Fluss auf der Engelsbrücke überquert haben, gönnen wir uns ein sehr feines (aber auch teures) Mittagessen bei Giovanni. 

    Nach der Stärkung geht es weiter zur Piazza Navona mit dem herrlichen Vier-Ströme-Brunnen und dann zum Pantheon. Kaum zu glauben, dass dieses riesige Bauwerk schon seit 2000 Jahren hier steht! Der kleine Obelisk auf dem Elefanten vor der Kirche Santa Maria sopra Minerva ist leider eingerüstet, aber dafür ist die Kirche offen und wir können in Ruhe (weil fast keine Besucher da sind) die Kunstwerke bewundern. Auf dem Weg zum Trevi-Brunnen folgen wir (wieder mal) nicht den Touristenmassen, sondern spazieren durch kleine Gassen. Und (wieder mal) entdecken wir Sehenswertes am Weg, das kaum von Touristen besucht wird: die Jesuitenkirche* Sant'Ignazio di Loyola in Campo Marzio mit ihren grandiosen Fresken und den Palazzo Sciarra mit seinem komplett ausgemalten Innenhof. Kurz vor der Fontana di Trevi folgen wir noch einem kleinen Wegweiser, der uns zur "Cittá dell'Acqua" führt. Hier wurden bei der Renovierung eines Kinos vor rund 10 Jahren beeindruckende Ausgrabungen gemacht - eine römische "Insula*" und ein Reservoir* der antiken "Aqua Virgo"*. Wirklich super interessant und überraschend! Am Trevibrunnen werfen wir, wie es sich gehört, eine Münze, damit wir wieder nach Rom kommen.

    Von hier aus gehen wir zunächst zum Hard Rock Café, damit wir den Pin für meinen Sohn schon mal haben. Jetzt ist es nur ein kurzer Spaziergang zur Kirche S. Trinitá dei Monti oberhalb der Spanischen Treppe. Die Kirche selbst ist nicht überwältigend, aber der Blick von der Treppe nach oben ist einfach schön! Die "Barca" auf dem kleinen Platz am Fuß der Treppe sieht man allerdings kaum vor lauter Touristen...

    Nach einem leckeren Gelato* fahren wir mit der Metro zur Basilica S. Paolo fuori le Mura - ich weiß ja, warum... Es sind kaum noch Besucher dort und so können wir die einmalig schöne Kirche in Ruhe auf uns wirken lassen. Wir besuchen noch den Kreuzgang und das Museum, dann gehen wir in den Säulenvorhof. Und hier ist es genau so, wie ich es zeitlich geplant habe: die Nachmittagssonne lässt das Giebelmosaik in seiner ganzen Pracht strahlen. Diesen Eindruck bekommt man nur zu dieser Tageszeit!

    Wir fahren mit der Metro zurück zum Auto, nach dem langen Tag haben wir genug - nur noch zurück! Zum Abendessen gibt es nur einen Snack in einer Raststätte und im "Civettaio" noch ein Glas Wein...

  • Donnerstag, 01.09.2011

    Heute ist ein Ruhetag angesagt - und den können wir nach dem Tag gestern auch gut brauchen!

    Erst ein spätes Frühstück, dann die Nachbereitung von gestern, wir lassen es sehr entspannt angehen.

    Ein kurzer Spaziergang ums Haus für ein paar Fotos, dann fahren wir nach Paganico und essen sehr feinen Fisch zu Mittag.

    Den Nachmittag verbringen wir am und im Pool, abends gibt's heut nur Grissini*, Wurst und Käse, dazu ein paar Oliven, eine halbe von Gregorios Mega-Tomaten und eine Flasche Sangiovese*.

    Freitag, 02.09.2011

    Heute starten wir nach dem Frühstück nach Siena. Wir finden auch schnell einen Parkplatz - aber der ist unterhalb des Hügels und so steht uns erst mal eine Wanderung von einer Dreiviertelstunde bevor... Gut, dass es noch nicht so heiß ist!

    Unser erstes Ziel in der Altstadt ist die Piazza del Campo, sicher einer der schönsten und von der Form außergewöhnlichsten Plätze in Italien. 

    Durch ein paar Gassen gehen wir dann erst mal zur berühmten Bäckerei Nannini - ein Panforte* muss schon sein! Dann lassen wir uns durch die Gassen treiben, in Richtung des Hauses der Hl. Katharina, aber das hat leider zu. Unterwegs entdecken wir die Fontebranda, den ältesten noch existierenden Brunnen der Stadt, ein sehr schönes und interessantes Bauwerk.

    Von dort steigen wir hinauf zur großen Basilica S. Domenico, wo die Kopfreliquie der Hl. Katharina aufbewahrt wird. Von hier haben wir eine tolle Aussicht auf den Rathausturm und den Dom. Der ist dann auch unser nächstes Ziel - also hinunter vom Hügel von S. Domenico und hinauf auf den nächsten!

    Wir haben Glück, dass zur Zeit der wunderbare Fußboden im Dom zu sehen ist, meistens sind die einmaligen Marmorbilder zum Schutz abgedeckt. Wir kaufen uns ein Kombi-Ticket, mit dem wir nicht nur den Dom und das Museum (mit der "Maestá" von Duccio* und einer Aussichtsplattform auf der Fassade des geplanten riesigen Doms), sondern auch noch die interessante Krypta* und das wunderschöne Battistero besuchen können. Die Kunstschätze, die wir so sehen, sind wirklich ein Traum!

    Zum Abschluss besuchen wir das alte Krankenhaus S. Maria della Scala, wo es nicht nur alte Krankensäle, sondern im Pilgersaal auch noch ganz besondere Fresken zu sehen (aber leider nicht zu fotografieren) gibt.

    Jetzt geht es wieder hinunter zum Auto und zurück nach Paganico - im "Civettaio" steht heute wieder Maremma-Menü auf dem Programm...

    Samstag, 03.09.2011

    Heute fahren wir nach dem Frühstück ins Hinterland, unser erstes Ziel ist Montalcino. Der Weinort ist wirklich sehr schön und malerisch - und zu dieser frühen Stunde noch nicht von Touristen überfüllt...

    Danach geht es weiter zur Benediktinerabtei Monte Oliveto Maggiore. Der Kreuzgang des Klosters ist mit einem einmaligen Freskenzyklus ausgemalt, so etwas haben wir noch nicht gesehen! Und wir haben auch noch die Möglichkeit, einen Blick ins Refektorium* zu werfen (das schon für das Mittagessen der Mönche vorbereitet ist) und die Bibliothek und die alte Apotheke zu besichtigen. Nur in die Kirche kommen wir nicht, dort findet gerade eine Messe statt...

    Nach dem Mittagessen fahren wir ins nächste Weindorf, nach Montepulciano. Bevor wir den Ort selbst anschauen, besichtigen wir noch San Biagio unterhalb des Hügels, auf dem das Dorf liegt. San Biagio gilt als Paradebeispiel für einen Zentralbau der Renaissance. Montepulciano ist - wie fast alle Orte dieser Region - ein malerischer Ort mit engen Gassen, schönen Plätzen und sehenswerten Kirchen. Neben Weinliebhabern kommen auch immer mehr Filmfans hierher, besonders, seit neben anderen Filmen auch „New Moon – Bis(s) zur Mittagsstunde“ teilweise hier gedreht wurde.

    Wir genießen noch ein Eis, bevor wir zu unserem nächsten Ziel starten, nach Pienza. Papst Pius II. hat seinen Geburtsort Corsignano als Renaissance-Residenz praktisch komplett umbauen lassen. Unter dem Dom entdecken wir nicht nur die Taufkapelle, sondern auch ein (nur teilweise geöffnetes) Labyrinth über mehrere Etagen; wenn hier alles offen wäre, könnte man sich ohne weiteres verlaufen... Auf der Piazza zwischen Dom, Papstpalast und Loggia findet gerade ein Wettbewerb im Pecorino*-Rollen zwischen den Contraden* der Stadt statt. Wir schauen ein bisschen zu, aber so ganz erschließen sich uns die Regeln nicht...

    Nach einem Kaffee geht's zur letzten Station für heute, der Abtei Sant'Antimo. Die uralte Abtei steht zwischen ebenso alten Olivenbäumen und beeindruckt uns sehr. Die Kirche können wir aber nicht mehr besichtigen, da sie schon für die Besichtigung geschlossen wird. Wir bleiben noch, um die Vesper* der Mönche zu erleben - und das ist in dieser Umgebung etwas ganz Besonderes!

    Danach geht es zurück nach Paganico, wo wir abends eine Pizza im Ort essen.

  • Sonntag, 04.09.2011

    Auch heute steht eine Tour zu malerischen und interessanten Orten auf dem Programm.

    Unser erstes Ziel ist Pitigliano - die kleine Stadt sitzt wie ein Horst oben auf einem hohen, fast senkrechten Tuffstein-Felsen, so etwas haben wir noch nicht gesehen! Im Ort entdecken wir das alte jüdische Viertel "Klein-Jerusalem". Und weil heute zufällig der europäische Tag der hebräischen Kultur ist, müssen wir nicht mal Eintritt bezahlen (obwohl die Anlage auch die paar Euro wert gewesen wäre).

    Pitigliano ist wirklich sehenswert mit seinen engen Gassen, die dann unvermittelt am Abgrund enden.

    Unser Mittagessen ist sehr gut, nur auf die Rechnung müssen wir sehr lange warten...

    Dann fahren wir weiter nach Sorano, dessen alter Ortskern fast verlassen ist, mit einer gewaltigen Festung, die - wie die Burg in Pitigliano - von der Familie Orsini erbaut wurde. Von einer Panorama-Terrasse haben wir einen tollen Blick über den Ort und die umgebende Landschaft, die mit den schroffen Tuffstein-Felsen so ganz anders aussieht, als man sich die Toskana vorstellt.

    Auf dem weiteren Weg Richtung Sovana halten wir noch an der alten Kirche San Rocco, wo wir einen schönen Blick auf Sorano haben und ein paar (allerdings schmucklose) etruskische Grabkammern ansehen. Bei Sovana fahren wir zuerst zur etruskischen Nekropole*, wo nicht nur die einzigartige "Tomba Ildebranda" zu sehen ist, sondern noch weitere monumentale Gräber und zwei beeindruckende, von den Etruskern aus dem Tuffstein gemeißelte Hohlwege. Sovana selbst, Geburtsort des späteren Papstes Gregor VII., ist ein kleiner, sehr romantischer Ort mit sehenswerten mittelalterlichen Gebäuden und Plätzen. Dass wir den romanisch-gotischen Dom nicht gesehen haben, fällt uns erst daheim auf... Auf der Piazza gönnen wir uns ein Eis, dann fahren wir über Pitigliano wieder Richtung Paganico.

    Wir machen noch einen Abstecher zu den heißen Schwefelquellen von Saturnia und den Wasserfällen von Mulino. Es ist schon etwas Besonderes, dass man hier gratis im Thermalwasser baden kann. Aber zum einen sind sehr viele Leute hier (sie sitzen in den Becken wie die japanischen Makaken*), zum anderen stinkt das Wasser dermaßen nach faulen Eiern, dass uns die Lust auf ein Bad vergeht.

    Wir fahren zurück zum "Civettaio" und lassen den Tag mit einem Imbiss und Gregorios Wein ausklingen.

    Montag, 05.09.2011

    Heute steht wieder ein Relax- und Badetag auf dem Programm. Erst mal ausschlafen, dann ein ruhiges Frühstück und dann die Nachbereitung von gestern.

    Kurz vor Mittag starten wir Richtung Meer, wir wollen den Nachmittag am Strand verbringen. Aber vorher bummeln wir noch durch das nette Städtchen Castiglione della Pescaia. Am Strand leisten wir uns einen Schirm und Liegen im Bagno*, Strand und Wasser lassen keine Wünsche offen. Wir genießen die entspannten Stunden, essen eine Kleinigkeit zu Mittag und später ein Eis.

    So ein (halber) Tag am Strand hat schon was! Aber den ganzen Urlaub könnten wir so nicht verbringen...

    Auf dem Heimweg kaufen wir noch fürs Frühstück morgen ein, abends gibt es wieder Fiorellas Menü...

    Dienstag, 06.09.2011

    Heute früh versorgen wir uns wieder selbst, es geht noch mal nach Rom... Den Weg zum Parkplatz kennen wir schon, es geht alles problemlos.

    Wir fahren mit der Metro zum Colosseum - und das hat zu! Erst mal denken wir uns nichts dabei, wir sind ja früh dran.

    Also besuchen wir erst mal San Clemente, die schöne alte Basilika* mit ihrem faszinierenden Untergrund. Danach ist das Colosseum aber immer noch geschlossen; wir erfahren, dass heute Generalstreik ist - und alle staatlichen Sehenswürdigkeiten geschlossen bleiben. Na toll!  Auch Metro und Busse haben inzwischen den Dienst eingestellt, wir machen uns also zu Fuß auf den Weg... Nach S. Pietro in Vincoli ist es ja nicht weit, aber leider ist die Kirche sehr voll - auf die Idee sind andere auch schon gekommen. Der Moses von Michelangelo* beeindruckt uns aber sehr!

    Die nächste Station auf unserem Fußweg zu diversen Kirchen ist dann Santa Maria Maggiore, die wunderbare Papstkirche. Hier verlieren sich die vielen Besucher halbwegs im weitläufigen Innenraum. Durch einen Tipp im Reiseführer werden wir auf die kleine Kirche Santa Prassede ganz in der Nähe aufmerksam - und die paar Schritte lohnen sich wirklich! Die Kirche gilt als das bedeutendste Beispiel byzantinischer* Kunst in Rom. Am Brunnen vor Santa Maria Maggiore essen wir Obst und beschließen, als nächstes zu den Thermen* des Diokletian und der Kirche Santa Maria degli Angeli e dei Martiri zu gehen, die in die Ruinen der Thermen gebaut wurde.

    Die Kirche ist sehr schön, besonders interessant ist die „Linea Clementina“, ein 45 Meter langer Meridian* auf dem Boden, mit dem mathematische und astronomische Berechnungen angestellt wurden. Die Thermen sind leider - dank Streik - zu...

    Ganz in der Nähe der Stazione Termini* essen wir günstig und gut eine Pizza, dann gehen wir, vorbei an Santa Maria Maggiore, zur vierten Patriarchalkirche*, dem Dom von Rom, San Giovanni in Laterano. Die gewaltige Basilica ist wirklich beeindruckend mit ihren zahlreichen Kunstschätzen und den antiken Bronzetüren. Leider wird im Kreuzgang gerade gebaut, so dass wir ihn nicht besuchen können... Stattdessen gehen wir über die Straße zur Kirche SS. Salvatore della Scala Santa, die die Heilige Stiege und die Papstkapelle Sancta Sanctorum birgt. Unsere Wanderung durch Rom geht weiter, wieder am Colosseum vorbei und entlang des (natürlich auch geschlossenen) Forum Romanum aufs Kapitol. Von dort muss ein Blick über das Forum schon sein! 

    Dann geht es hinunter zur Piazza Venezia, wo wir uns in einer der ältesten Eisdielen Roms ein leckeres Eis gönnen. Anschließend gehen wir am Marcellus-Theater vorbei in Richtung Santa Maria in Cosmedin. Unterwegs entdecken wir die Kirche San Nicola in Carcere - und dort können wir zu unserer Überraschung im Untergrund die Reste von gleich drei römischen Tempeln bestaunen. Die Bocca della Veritá* lassen wir bleiben, da stehen einfach zu viele Leute an. Dafür besuchen wir aber noch die uralte Kirche Santa Maria in Cosmedin.

    Am Circus Maximus entlang gehen wir zur Metro, die inzwischen wieder fährt, und fahren zum Auto. Daheim brauchen wir kein Abendessen mehr, nur noch ein Glas Wein...

    Mittwoch, 07.09.2011

    Heute Vormittag erholen wir uns erst mal von dem anstrengenden Tag gestern. Kurz vor Mittag fahren wir hinunter nach Paganico zum Bäcker - heute gibt's Sandwich zum Mittagessen.

    Am frühen Nachmittag starten wir zum Naturpark Maremma, dort wollen wir um halb fünf an einer deutsch geführten Wanderung teilnehmen. Im Besucherzentrum kaufen wir unsere Tickets für die Tour und ein Toskana-Kochbuch, dann spazieren wir noch kurz durch Alberese. Viel gibt es nicht zu sehen, aber wir entdecken immerhin eine Pizzeria fürs Abendessen nach der Wanderung. Wir trinken noch etwas, dann gehen wir - ausgerüstet mit Kappen und eingeschmiert mit reichlich Citronella* - zum Treffpunkt. Der Bus, der uns (und noch eine Gruppe) zum Startpunkt bringt, ist gerammelt voll - und die meisten gehören zur deutschen Gruppe...

    Aber es geht, es zieht sich halt immer, bis alle wieder an einem Haltepunkt während der Wanderung sind. Federico, unser Guide, erklärt viel zur Natur und zur Geschichte, besonders an den beiden Wachtürmen, die die Höhepunkte der Tour sind. Wir wandern gut zwei Stunden durch unterschiedliche Vegetation, vom Schlagwald durch Pinienhaine bis zu den Dünen am Meer. Wir sehen während der Tour einige Vögel und Fische und auf der Rückfahrt vom Bus aus einige Damhirsche und spielende Füchse. Die Tour ist super interessant - wieder ganz was anderes!

    Abends gibt's dann eine sehr gute Pizza, im "Civettaio" noch ein Glas Wein, dann sind wir reif fürs Bett.

    Donnerstag, 08.09.2011

    Heute ist unser letzter Fahr-Tag, wir wollen zur Halbinsel Monte Argentario.

    Die erste Station ist Orbetello, gelegen auf der Landbrücke zwischen zwei Lagunen. Wir spazieren ein bisschen durch den netten Ort, dann fahren wir nach Porto Santo Stefano. Eigentlich wollen wir die Festung besuchen, aber die ist (warum auch immer) nur am Abend geöffnet.

    Einen schönen Blick auf den Hafen haben wir aber trotzdem!

    Wir haben vor, rund um die Halbinsel zu fahren. Zuerst ist die Straße sehr schön und wir haben immer wieder wunderbare Ausblicke auf Buchten, kleine Inseln und das Meer. Wir essen sehr fein in einem Lokal mit einer Terrasse hoch über dem Meer mit Blick auf die Insel Giglio. Danach fahren wir weiter, aber die Straße wird immer enger, auf einmal hört der Asphalt ganz auf - da beschließen wir, über Porto Santo Stefano nach Porto Ercole zu fahren. Die Altstadt ist malerisch und verwinkelt, Kirche und Burg haben aber zu. Am Hafen essen wir ein Eis und amüsieren uns über junge Silbermöwen.

    Unser letztes Ziel ist der Giardino dei Tarocchi von Niki de Saint-Phalle* bei Capalbio. Die bunten und üppigen Figuren passen irgendwie gar nicht in die Landschaft, sind aber faszinierend und schön. In einer Figur verbirgt sich sogar eine komplett eingerichtete Wohnung! 

    Wir genießen den Besuch, dann fahren wir zurück nach Paganico. Die Pizzeria im Ort hat Ruhetag, also gibt's zum Abendessen Grissini, Wurst und Käse. Danach sitzen wir noch mit Gregorio beim Wein zusammen - ein schöner Abend!

    Freitag, 09.09.2011

    Unser letzter Tag im "Civettaio" ist zwar noch mal ein Ruhe- und Einkaufstag, aber wir haben doch ein Highlight* auf unserem Programm, eine Besichtigung der Weinkellerei. Gregorio überrascht uns damit, dass er den Uralt-Landrover vorfährt - es geht kreuz und quer über das Gut! Dabei erklärt er uns viel über Wein- und Olivenanbau, es ist eine interessante Achterbahnfahrt... Zum Abschluss zeigt er uns dann die Kellerei und lässt uns verschiedene Weine verkosten.

    Anschließend spazieren wir noch zum Biotop, wo wir einen Eisvogel, eine Schlange und unzählige Frösche sehen. Nach dem Mittagessen, das aus Grissini, Salami und Tomaten besteht, heißt es entspannen, einkaufen und dann leider auch schon einpacken.

    Abends gibt's zum Abschluss ein mehr als umfangreiches Abendessen von Fiorella. Und nach der Abrechnung noch einen sehr emotionalen Abschied mit Umarmungen, Küsschen und Tränen in den Augen...

    Samstag, 10.09.2011

    Kurz nach fünf ist die letzte Nacht im "Civettaio" vorbei, nach der letzten Tasse Kaffee geht's los. 

    Ohne Probleme erreichen wir nach zwei Stunden (inkl. Frühstückspause) einen Parkplatz in Pisa, ganz in der Nähe der Piazza dei Miracoli. Zuerst besuchen wir das Battistero, die größte Taufkirche der Welt. Der Bau beeindruckt schon allein durch die Größe, aber auch die Kunstschätze sind wunderbar, vor allem natürlich die Pisano*-Kanzel. Bis zur Öffnung des Doms haben wir noch Zeit, also spazieren wir in eine nahe Gasse und trinken einen Kaffee. Der Dom ist nicht nur riesig in seinen Ausmaßen, auch die Ausstattung ist herrlich - wenn auch zum größten Teil nicht mehr original.

    Danach geht's zurück zum Auto und auf in Richtung Heimat. Leider haben wir einige Probleme, an jedem Autobahn-Dreieck verlieren wir Zeit - nicht immer viel, aber es summiert sich... Auch die Mautstellen am Brenner sind solche Stauzonen, denen wir nicht ausweichen können. Im Endeffekt sind wir abends kurz vor halb elf daheim - fix und fertig, aber auch überdreht.