Marsa Alam 
(05. - 12.01.2017)

Eine Woche raus aus dem bayerischen Winter, etwas Neues sehen und erleben, möglichst mit viel Natur und einem schönen Hotel - da kam es uns gelegen, dass in der Zeitung ein Bericht über das "Gorgonia Beach" und das Wadi* el Gemal stand...

 Donnerstag, 05.01.2017

Mein Sohn Patrick bringt uns früh zum Flughafen, es liegt für ihn ja an der Strecke zur Arbeit. Check-in und Security* gehen sehr schnell, dann warten wir auf unseren Flieger nach Marsa Alam. Wir starten mit einer Dreiviertelstunde Verspätung, weil wieder mal Leute fehlen. Auf dem Flug erleben wir zum ersten mal, dass wir bei knapp vier Stunden Flugzeit nicht mal ein Gratis-Getränk oder einen Mini-Snack angeboten bekommen. Servicewüste Deutschland... Auch bei der Ankunft gibt es keine Probleme, aber nachdem wir auf dem Weg zum "Gorgonia Beach" noch vier andere Hotels anfahren, dauert der Transfer fast zwei Stunden.
Der Empfang ist sehr freundlich und was wir im Dunklen von der Anlage sehen, macht einen guten Eindruck. Das Zimmer ist geräumig und sehr sauber, das Essen im Hauptrestaurant vielfältig und sehr lecker. Anschließend reservieren wir noch für den "Fish Market", von dem ich im Internet schon gelesen habe. Im Zimmer räumen wir die Koffer noch aus und gehen dann ins Bett.

Freitag, 06.01.2017

Ich erwache genau beim Sonnenaufgang, aber zu einem Foto kann ich mich nicht aufraffen... Ganz entspannt genießen wir das schöne Frühstücksbuffet in der Sonne, dann hören wir uns die Info der Reiseleitung an, bei der es aber nichts Neues für uns gibt. Anschließend schauen wir uns die Anlage mal in Ruhe an und ich mache erste Fotos. Alles ist wirklich schön, weitläufig und gepflegt. Wir sehen auch viele Vögel, einige kennen wir auch von daheim, die machen hier auch Winterurlaub...

Gegen Mittag ziehen wir uns um und gehen zum Strand. Wir schnorcheln im größeren der beiden Becken, das schon fast die Größe einer Lagune hat. Die neuen Masken sind genial und was wir sehen, ist einfach atemberaubend! Fische in fast allen Größen, Farben und Formen, von kleinen, schwarz-weiß gestreiften Riffbarschen bis zu Blaupunkt-Stachelrochen und Geigenrochen. Nach dem Mittagessen lasse ich mich einmal über die Kante des Beckens treiben und sehe bei der Gelegenheit eine Schildkröte und einen Riesen-Drückerfisch. Wir sind einfach begeistert!

Nach dem Kaffee schreibe ich Emails und WhatsApp nach Hause, natürlich inklusive Fotos, damit da ruhig ein bisschen Neid aufkommt. Es bleibt auch noch Zeit für die Buchhaltung, bevor wir uns für das besondere Abendessen fertig machen. Es ist wirklich toll im "La Vela", der fangfrische Fisch ist super schön angerichtet und der Koch bereitet den von uns ausgewählten Fisch wunderbar zu. Gut, dass ich das gelesen habe, es wäre schade gewesen, wenn wir es verpasst hätten!

Samstag, 07.01.2017

Heute heißt es früh aufstehen, wir sollen um 5:00 Uhr zu unserer Tour in den Nationalpark Wadi el Gemal abgeholt werden. An der Rezeption* bekommen wir unsere Frühstückspakete und dann warten wir. Leider hat unser Guide* - wie sich herausstellt - 5:30 Uhr als Abholzeit, so dass wir mit einer knappen halben Stunde Verspätung starten. Wir wundern uns noch darüber, dass wir gleich vier Begleiter haben...

Schon bald sind wir am Eingang zum Nationalpark und ab geht es ins Wadi, immer Richtung Berge. Es ist am Anfang noch sehr kühl, aber sobald die Sonne bis ins Tal scheint, wird es angenehm. Wir halten immer wieder, unser Beduinen*-Guide und Fahrer "Onkel Ali" und Adel, Guide und Dolmetscher, erklären uns viel über die Pflanzen im Wadi und ihre traditionelle Nutzung durch die Beduinen. Schon jetzt ist es super interessant! Wir sehen bald eine Gruppe Kamele - hierher passen sie wirklich! Die Beduinen überlassen ihre Tiere teilweise jahrelang sich selbst, so leben im "Tal der Kamele" rund 1000 von ihnen. In direkter Nachbarschaft zu den Kamelen sehen wir antike Häuser der Arbeiter in den Smaragdminen. Und wir finden auch einige kleine Edelsteine, die liegen da einfach auf dem Boden. Es geht tiefer in das schmale Seitental hinein, dann gehen wir zu einer Quelle, die das ganze Jahr über frisches Wasser liefert. Es schmeckt frisch und rein, ein Segen in dieser Gegend.

Wir fahren weiter das Wadi hinauf, es ist wirklich eine "grüne Wüste": karg, steinig, staubig und immer wieder einzelne Bäume (meist Akazien) oder grüne Inseln. Kaum vorstellbar, dass hier vor rund zwei Monaten das Wasser bis zu einem Meter tief durchgerauscht ist - aber wir sehen die Spuren immer wieder deutlich. Leider sehen wir während der ganzen Fahrt keine Gazellen. Ali und Adel erklären uns, dass sie noch hauptsächlich an Wasserstellen oben in den Bergen sind, die nach dem Regen noch existieren, sie kommen erst ins Tal, wenn sie in den höheren Lagen nichts mehr finden. Dafür begegnet uns eine große Schafherde, zu der auch ein Esel gehört - wie die Kamele sind auch sie alleine unterwegs.

Jetzt geht es weiter in die antike Siedlung Sikait, wo es noch die Überreste von zwei Tempeln aus pharaonischer und Häusern aus römischer Zeit zu sehen gibt. Wir schauen uns alles an und fahren dann, nach einer ausgiebigen Teepause unter einer Akazie, zu den uralten Minen. Es ist wirklich toll! Schon jetzt - auch ohne Gazellen - ist es eine super Tour. Die Landschaft ist einfach grandios, die kargen Berge (immerhin bis knapp 1500 m hoch) atemberaubend, dazu der blaue Himmel... Nun bewegen wir uns langsam aber sicher wieder Richtung Meer. Unterwegs müssen die Männer noch Holz für das Mittagessen sammeln - wir werden nämlich nicht in einem Dorf, sondern mit unserem Team im Wadi essen. Eine riesige Akazie wird zum 5*-Restaurant, auch "Küche" und "Backstube" finden unter ihr Platz. Wir sind fasziniert von den Vorbereitungen, besonders vom Brotbacken in der Glut. Als Brot, Hühnchen und Beilagen fertig sind, essen wir alle zusammen, auf einer großen Matte sitzend, mehr oder weniger mit den Fingern, es schmeckt einfach himmlisch. Anschließend gibt es noch mal Tee, dann brechen wir auf.

Ohne weiteren Halt geht es jetzt ans Meer, allerdings nicht zu den Mangroven*, dafür ist es zu spät geworden. Eine kurze Wanderung und letzte Fotos und Videoaufnahmen später fahren wir zurück ins Hotel. Dieser Tag war unbeschreiblich, einfach der Hammer!

Sonntag, 08.01.2017

Heute kann ich den herrlichen Sonnenaufgang von der Terrasse aus fotografieren. Dann schreibe ich Tagebuch und warte, bis mein Lebensgefährte sich zum Verlassen des Betts aufrafft. Nach dem Frühstück gehen wir zum Strand und ich gehe direkt eine Runde schnorcheln. Jetzt ist noch kaum Strömung und tolles Licht! Später schnorcheln wir zusammen in der Lagune, Christian sieht sogar eine zweite Schildkröte, dazu wieder unglaublich viele Fische.

Mittagessen ist wieder in der Strandbar, danach ziehen wir an einen anderen Strandabschnitt um, von wo wir direkt ins kleinere Becken gehen können. Hier ist es ganz anders, das Becken ist deutlich tiefer, die Korallen größer und strukturierter. Hier gibt es auch viele der kleinen Rifffische in leuchtend bunten Farben. Wir sehen auch noch einen großen Stechrochen. Einfach toll! Abends haben wir heute einen Tisch in der Pizzeria reserviert.

Montag, 09.01.2017

Heute heißt es auch für meinen Schatz früh aufstehen, wir wollen schließlich früh zum Außenriff. Nach dem Frühstück gehen wir also zum Steg, wo das Personal gerade mal den Dienst beginnt. Wir machen uns fertig und schwimmen über den nördlichen Abschnitt. Es ist einfach fantastisch! So eine Vielzahl von Korallen und Fischen haben wir noch nie gesehen. Wir sehen mehrere Zackenbarsche, unzählige kleine und größere bunte Fische, einen Riesen-Kofferfisch und einen sehr großen, ca. 1,50 m langen Fisch, den wir noch nicht identifiziert haben. Nach einer guten halben Stunde sind wir wieder am Steg und beschließen, morgen früh den südlichen Abschnitt zu besuchen. Der Wind ist sehr frisch, also gehen wir erst mal zum (beheizten) Pool und wärmen uns auf.

Danach gehen wir erst mal ins Zimmer und machen eine Pause. Später spielen wir eine Runde Minigolf, trinken etwas und gehen zum Mittagessen. Nachmittags kreiere ich mit der App Karten, die ich dann später noch auf den Weg bringe. Wir wechseln Geld und spielen eine Stunde lang Billard. Ich bin von diesem ereignisreichen Tag so müde, dass ich nicht mal mehr mit zum Abendessen gehe...

Dienstag, 10.01.2017

Wie geplant sind wir wieder früh am Steg und im Wasser. Diesmal ist der südliche Abschnitt dran - die Artenvielfalt ist wirklich beeindruckend! Wir sehen wieder neue Fischarten, das wird aufwendig, die wenigstens teilweise zu identifizieren... Heute ist der Wind nicht so stark und nicht so kühl, wir bleiben also gleich am Strand.

Im Laufe des Tages schnorcheln wir noch im tieferen Becken, es gibt eigentlich immer wieder was zu entdecken. Am Nachmittag ziehen doch tatsächlich Wolken auf und wir gehen ins Zimmer, duschen und ich schreibe Tagebuch. Auch ein paar Vögel lassen sich fotografieren. Wir gehen was trinken und spielen eine Partie Boccia.

Abends essen wir im "La Vela" sehr fein italienisch. Das ist auch im All inclusive dabei, da kann man sich wirklich nicht beschweren!

Mittwoch, 11.01.2017

Heute früh geht es zum letzten Mal ans Außenriff. Es ist einfach wunderbar! Der Wind geht grad so, wir suchen uns einen Schirm in der Nähe der Lagune. Erst mal heißt es aber trocknen, was trinken und Wärme tanken. Später gehen wir beim nördlichen Zugang ins Wasser, heute ist nicht mal die Schildkröte da. Wir lassen uns an den Korallen vorbei- und drüber hinweg treiben, wir sehen wieder viele schöne Fische. Gegen Ende entdeckt Christian in einem Korallenstock eine hellgraue Muräne - super, dass wir doch noch eine sehen! Und dazu so eine schöne! Auf dem Weg zum Strand sehen wir zum Abschluss noch ein paar Geigenrochen.

Nach dem Mittagessen wollen wir uns ausruhen. Später spielen wir noch mal Billard und dann Boccia. Für den letzten Abend haben wir noch mal in der Pizzeria reserviert.

Donnerstag, 12.01.2017

An unserem letzten Morgen im Hotel haben wir genug Zeit, um in Ruhe zu frühstücken und einzupacken. Kurz vor Mittag werden die Koffer abgeholt und wir trinken noch etwas, bevor unser Transfer zum Flughafen kommt. Am Flughafen geht alles schnell und problemlos und auch der Rückflug nach München vergeht zügig, allerdings wieder ohne jegliches Gratisangebot in Sachen Getränk...

In München würden wir dann allerdings am liebsten direkt im Flieger sitzen bleiben und zurück fliegen in die Wärme am Roten Meer.