Andalusien 
(25.05. - 08.06.2019)

Nicht allzu weit weg von daheim und trotzdem Neues erleben, einen Urlaub voller Kultur und Natur verbringen - da bietet sich Andalusien an! 
Heraus gekommen ist eine selbst geplante Rundreise mit dem Mietwagen, zwei Wochen mit unvergesslichen Eindrücken, Geschichte und Geschichten, touristischen Hotspots* und (noch) wenig besuchten Orten.

Samstag, 25.05.2019

Kurz nach fünf Uhr geht es los Richtung Münchner Airport, trotz Baustelle auf der Autobahn sind wir überpünktlich am Parkplatz. Gepäckaufgabe und Security* gehen ruck-zuck, dann verbringen wir die Zeit bis zum Boarding in der Business Lounge - zu unserer Überraschung ist der Flug in der Business Class* sogar günstiger als in der Economy*, warum ist uns heute noch schleierhaft... Der Flug ist super angenehm und wir werden - Business sei Dank! - richtig verwöhnt. Auch nach der Ankunft in Málaga geht es erst mal schnell und wir werden mit dem Shuttle* zur Autovermietung gebracht. Dort allerdings stellen sich ein paar (deutsche) Kunden so blöd an, dass sie alles eine gefühlte Ewigkeit lang aufhalten. Nach einer Stunde haben wir aber dann unser Auto, dank gratis Upgrade* einen ziemlich neuen Nissan Qashqai. 
Das Navi ist schnell programmiert, vom Hotel "Carlos V" in der Innenstadt haben wir auch eine Beschreibung bekommen, so sind wir nach 20 Minuten in der Fußgängerzone der Altstadt. Als Hotelgäste dürfen wir da auch rein fahren, was auch die Stadtpolizei versteht, die uns, als wir die letzte Abzweigung verpassen, mit viel Schmunzeln aus einer Sackgasse heraus lotst.
Unser Zimmer ist noch nicht fertig, also gehen wir erst mal zur Kathedrale, die gerade mal 70 Meter vom Hotel entfernt ist. Wir trinken erst mal etwas und besichtigen dann die beeindruckende Kathedrale. Auch wenn wir uns am Audio-Guide nicht alle Erklärungen anhören, sind wir doch lange dort. Die Kathedrale ist berühmt für ihren Stilmix, der von der Gotik* bis zum Neoklassizismus* reicht - immerhin wurde über 250 Jahre gebaut. Die Tatsache, dass nur einer der beiden geplanten Türme (mit seinen 84 Metern der höchste Andalusiens) vollendet wurde, hat der Kathedrale den volkstümlichen Namen „La Manquita“ (Die Einarmige) beschert. 
Anschließend beziehen wir erst mal unser Zimmer - ohne Aussicht, aber wirklich ordentlich. Und die Lage ist einfach nur grandios!
Nach einer Pause ziehen wir uns um und machen uns auf den Weg zur Alcazaba, deren Eingang am römischen Theater auch kaum mehr als 100 Meter vom Hotel entfernt ist, so dass wir nach wenigen Minuten dort sind. Wir besichtigen die Mauern, Höfe und Türme der alten maurischen* Burg aus dem 11. Jahrhundert. Sie gilt als Vorbild für die Alhambra von Granada. Immer neue Winkel und Details entdecken wir, es ist ein toller Einstieg in die Kultur von Al Andalus! Danach geht's quasi auf Bergtour, wir gehen noch hinauf zur Bergfestung Gibralfaro. Vom Miradór* aus haben wir unterwegs einen fantastischen Blick über den Hafen der Stadt. Auch die Festung lassen wir uns nicht entgehen, aber außer den Mauern und Türmen (die allerdings tolle Ausblicke bieten) gibt es nicht so viel zu sehen. 
Wir gehen zum Hafen, vorbei am bunten Würfel des Centre Pompidou und an der deutschen Korvette "Ludwigshafen am Rhein" - die hier vor dem Anschluss an die UNIFIL-Mission (UN-Blauhelm-Mission vor der Küste des Libanon) noch einmal angelegt hat - spazieren wir am Paseo del Muelle Uno entlang. Dann gehen wir durch nette Gassen und ein Stück entlang der Calle Marqués de Lario wieder in die Altstadt. 
Wir nutzen das schöne Licht des späten Nachmittags und machen noch ein paar Fotos am römischen Theater zu Füßen der Alcazaba. 
Durch die Gassen der Judería* gehen wir zurück zum Hotel und ziehen uns fürs Abendessen um. Leider hat das schöne Lokal an der Kathedrale keinen Tisch draußen frei und das nette maurische Restaurant keinen Wein auf der Karte... Aber wir finden ein Lokal, wo wir eine gute Paella* essen und dazu wirklich guten Wein genießen. Es ist schön, bei diesen angenehmen Temperaturen draußen zu sitzen!

Sonntag, 26.05.2019

Nachdem ich schon um halb sechs ausgeschlafen habe, schnappe ich mir die "Buchhaltung" und setze mich zum Schreiben in den Salon. Nachdem auch mein Schatz sich eine Stunde später aus dem Bett geschält hat und wir uns beide fertig gemacht haben, machen wir uns auf die Suche nach einem Frühstück, da es im Hotel keins gibt. Die Gassen der Altstadt sind noch fast menschenleer, aber wir finden eine Bäckerei, die geöffnet und viele leckere Dinge zu günstigen Preisen im Angebot hat.

Wir spazieren zur Plaza de la Merced, beobachten eine Gruppe von Mönchssittichen beim morgendlichen Bad und machen die obligatorischen Fotos mit der Bronzefigur von Pablo Picasso* vor seinem Geburtshaus. Dann gehen wir einfach mal drauf los, wir haben ja noch Zeit, bis das Picasso-Museum öffnet. Wir entdecken die interessante kleine Kirche Santa Cruz und sammeln wieder neue Eindrücke. Gut, dass wir so früh am Museum sind, wir müssen kaum 5 Minuten warten, bis wir hinein dürfen. Es ist sehr beeindruckend, wie viele Werke, Skizzen und persönliche Dokumente wir hier sehen! Aber Picasso ist durchaus auch anstrengend... Nach 1 1/2 sehr interessanten Stunden gehen wir noch zu den - kaum besuchten - Ausgrabungen unter dem Palacio* und dann ins Café des Museums. Auch dort, im netten kleinen Garten, sind Sittiche unterwegs.

Nach einem Abstecher ins Hotel gehen wir am Hafen entlang zum Stadtstrand Malagueta. Wir finden auch das Chiringuito*, das wir vor einiger Zeit im Fernsehen gesehen haben, und essen dort direkt am Strand fantastische (und preiswerte) Fritura Malagueña.

Wir spazieren nach dem Essen barfuß am Wasser entlang bis zur Mole und dann auf der Promenade zurück. Wir trinken etwas am Hafen und gehen dann zurück ins Hotel. Abends gibt es wunderbare Tapas* und hervorragenden Málaga-Wein.

  • Montag, 27.05.2019

    Wir sind selbst für die Bäckerei unseres Vertrauens zu früh wach... Also spazieren wir noch mal zur Plaza de la Merced und durch die Gassen, bis wir frühstücken können.

    Anschließend checken wir aus und machen uns auf den Weg zum Naturpark El Torcal. Am Parkplatz beschließen wir, den längeren Weg zu gehen - und das lohnt sich! Wir sehen kaum andere Besucher, aber dafür viele Schmetterlinge, Singvögel, zwei Iberische Steinböcke und mehrere Gänsegeier. Dazu die wunderbaren und seltsam anmutenden Felsformationen und die reiche Flora - kein Wunder, dass das Gebiet 2016 in die Liste der UNESCO-Weltnaturerbe* aufgenommen wurde! Es ist unglaublich abwechslungsreich und faszinierend!

    Wir verbringen fast 3 Stunden im Naturpark, dann fahren wir das kurze Stück nach Antequera, spazieren ein bisschen durch den netten kleinen Ort und trinken etwas, bevor wir Richtung Granada starten. Die Dolmen*-Gräber, die wir unterwegs eigentlich noch besichtigen wollen, sind leider geschlossen - schade!

    Ganz entspannt erreichen wir nach einer guten Stunde das Parkhaus in Granada direkt an der Kathedrale. Von dort sind es nur ein paar Minuten zu Fuß zu unserem Hotel "Posada del Toro". Es ist ein sehr schönes Haus mit einem wunderbaren Innenhof und viel Atmosphäre!

    Nachdem wir unser Zimmer bezogen haben, machen wir uns auf den Weg und besuchen die Kathedrale. Die Kirche ist wuchtig und sehr beeindruckend - aber dadurch, dass sie so eng von den Häusern der Altstadt umgeben ist, sind Fotos eine Herausforderung... Wir besichtigen auch die Capilla Real, die Begräbniskapelle der spanischen Könige nach der Reconquista*, der Eintritt ist wie der in die Kathedrale in unserer Granada-Card enthalten - dort sind Fotos leider von Haus aus untersagt.

    In der Nähe des Hotels trinken wir ein Bier und genießen dabei zum ersten Mal gratis Tapas - wir haben es ja schon gelesen, dass das hier so ist, aber die Mini-Burger und Oliven, die wir hier bekommen, sind schon eine nette Überraschung (und sehr lecker).

    Wir machen uns im Hotel frisch und spazieren am Abend noch durch die Gassen des alten maurischen Viertels Albaicín, in das es direkt gegenüber des Hotels hinein geht. Wie die Kathedrale ist das Viertel Teil des UNESCO-Weltkulturerbes*. Die Atmosphäre hier ist wirklich sehr schön und wir genießen zum Wein wieder leckere Tapas...

    Dienstag, 28.05.2019

    Wir lassen uns das Frühstück im schönen Innenhof der Posada schmecken, bevor wir uns auf den Weg zur Alhambra machen. Durch die tolle Lage des Hotels können wir unser Ziel ohne Probleme zu Fuß erreichen.

    Zuerst spazieren wir hinauf zum Generalife, dem Sommerpalast der nasridischen* Fürsten, mit seinen herrlichen Gärten und Wasserbecken. Schon jetzt sind viele Besucher hier oben - was aber nur ein Vorgeschmack auf die nächsten Stunden ist... Wir können uns aber Zeit lassen und tun das auch. Es ist wirklich schön hier oben, sogar der leicht kühlende Wind von der Sierra Nevada her ist spürbar, der die maurischen Emire hier den luftigen Sommersitz errichten ließ... Mit einem der Kontrolleure am Haupteingang kläre ich, dass wir mit unseren Tickets die Anlage auch mehrmals verlassen und wieder betreten können, also gehen wir erst mal etwas trinken.

    Anschließend spazieren wir durch die Gärten und Mauern der Alhambra, sehen schon wunderschöne Räume in einem Turm und einem Patio. Es ist auch interessant, wie sich die vielen Touristen (und es sind sicher Tausende gleichzeitig, die meisten in Reisegruppen) verteilen - oder wie wir ihnen aus dem Weg gehen können... Unser nächstes Ziel ist die Alcazaba, die eigentliche Festung. Von ihren Türmen haben wir herrliche Blicke über die Stadt. So sehen wir auch erstmals die riesigen Ausmaße der Kathedrale inmitten der Häuser.

    Da wir bis zum - seit Wochen fixierten - Eintritt in die Nasriden-Paläste noch zwei Stunden Zeit haben, beschließen wir, in dem Lokal, wo wir vorher etwas getrunken haben, zu Mittag zu essen. Es ist super angenehm, im Schatten zu sitzen, das Essen ist lecker, reichlich und für diese Lage sehr preiswert.

    Rechtzeitig holen wir uns für die Paläste einen Audio-Guide und sind beim ersten Schwung der Besucher dabei, die wie wir für 14:30 Uhr reserviert haben. Und die Räume und Höfe sind einfach unbeschreiblich schön! Die Schnitzereien und Ornamente, die weltberühmten Höfe - es übertrifft alle Erwartungen! Allein schon der Löwenhof wäre den Eintritt wert... Und dadurch, dass die meisten Besucher zu Gruppen gehören, sind sogar Fotos fast ohne Touristen möglich.

    Danach machen wir uns auf den Rückweg hinunter in die Stadt. An der Plaza Nueva können wir auch direkt klären, wie das mit dem Touristenzug läuft, mit dem wir heute Abend in den Albaicín fahren wollen - wir wollen unsere Card ja ausnutzen... Dann trinken wir noch Kaffee und machen im Hotel Siesta, die haben wir uns heute verdient!

    Um 20:00 Uhr sitzen wir dann im "Tren Turistico", der am Fluss Darro entlang und dann hinauf zum Miradór San Cristóbal fährt. Von hier sind es nur ein paar Minuten zum Miradór de San Nicolás - der berühmte Blick auf die Alhambra und die Berge der Sierra Nevada ist wirklich einzigartig! Bevor wir vor lauter Besuchern gar nichts mehr sehen, verlassen wir den Aussichtspunkt und gehen wieder in die "Casa Torcuato", wo wir gestern schon ein Glas Wein und leckere Tapas genossen haben. Den Weg hinunter zum Darro und am Fluss entlang zurück zum Hotel unterbrechen wir noch in drei Lokalen und genießen Wein, Tapas und die schöne Atmosphäre.

    Mittwoch, 29.05.2019

    Nach dem Frühstück checken wir aus und verlassen Granada. Auf dem Weg nach Montefrío sehen wir entlang der kleinen Straße verschiedene Tiere, vor allem Vögel - leider habe ich die Kamera nicht zur Hand, um die beiden Rothühner zu knipsen, die in aller Ruhe über die Straße spazieren...

    Montefrío ist ein nettes Dorf, dessen Kirche Iglesia de la Encarnación eine beeindruckende Kuppel krönt - und entlang des Kuppelsimses kleben Hunderte von Schwalbennestern, so viele haben wir noch nirgends auf einem Fleck gesehen! Wir gehen durch die engen Gassen den Hügel hinauf, aber die kleine Kirche oben am Felsen ist noch zu. Also gehen wir zurück, trinken einen Kaffee und fahren weiter nach Jaén. Angekommen in der Provinzhauptstadt trinken wir etwas und bekommen dazu wieder mal leckere Tapas. Dann gehen wir das kurze Stück zur Kathedrale, die hat aber Siesta und noch für einige Stunden geschlossen. Uns fällt direkt auf, dass hier außer uns kaum Touristen unterwegs sind - während der nächsten Stunden treffen wir nur eine Reisegruppe und eine Handvoll andere Besucher. Also machen wir uns auf den Weg zu den arabischen Bädern. Dort ist der Eintritt gratis - obwohl es neben den Überresten der Bäder ein interessantes Museum zu sehen gibt. Von der Terrasse des Museumscafés haben wir einen schönen Blick über die Stadt und ihre Umgebung. Nachdem wir uns hier deutlich länger aufgehalten haben als gedacht, beschließen wir, noch mal etwas zu trinken und darauf zu warten, dass wir in die Kathedrale können. Und das loht sich! Die Renaissance*-Kirche ist wirklich beeindruckend, nur leider ist das Fotografieren im Inneren untersagt... Anschließend fahren wir das letzte Stück bis Úbeda zu unserer nächsten Unterkunft, dem "Ordoñez Sandoval" - und dieses B&B ist eigentlich unbeschreiblich! Nicht nur die Lage im Herzen der Altstadt (UNESCO-Welterbe), alles ist voller Atmosphäre. Ich erfahre, dass der kleine Stadtpalast seit Mitte des 18. Jahrhunderts im Familienbesitz ist. Pepe, der Besitzer, drückt das so aus, dass er sein Haus mit den Gästen teilt... Nachdem wir unser Zimmer - das ehemalige Sommer-Speisezimmer - bezogen haben, erkunden wir die Altstadt.

    Besonders die Kirche Santa Maria und die alte (und erst vor wenigen Jahren wiederentdeckte) Synagoge* beeindrucken uns sehr. Und hier sehen wir noch weniger Touristen als in Jaén - vielleicht ist die kleine Stadt einfach zu weit weg vom Schuss... Und natürlich genießen wir auch hier die Tapas!

    Donnerstag, 30.05.2019

    Bei Pepe genießen wir noch ein Frühstück im fast schon fürstlichen Rahmen, dann checken wir aus und machen uns auf den kurzen Weg in die Schwesterstadt Baeza, die zusammen mit Úbeda auf der Welterbeliste der UNESCO steht.

    Auch Baeza ist ruhig, überschaubar und touristenfrei. Wir besichtigen die Kathedrale, steigen auf den Turm und spazieren noch durch die Gassen und über die fast schon überdimensionierten Plätze der Stadt.

    Die Fahrt nach Córdoba verläuft - wie eigentlich jede Fahrt während der Reise - sehr entspannt über die gut ausgebaute Straße.

    Im historischen Zentrum von Córdoba müssen wir eine extra Runde drehen, aber kaum erwischen wir die richtige Gasse, ist es kein Problem mehr, unser Hotel zu finden. Das Zimmer ist nicht sehr groß, aber dafür wohnen wir hier praktisch mitten in der Sehenswürdigkeit, direkt ums Eck von der Plaza de la Corredera.

    Nachdem das Auto in der Garage untergebracht ist und wir das Zimmer bezogen haben, gehen wir in Richtung des Guadalquivir*, essen eine Kleinigkeit und besuchen dann die Mezquita. Es ist einzigartig, die über 850 (noch verbliebenen) Säulen mit ihren maurischen Doppelbögen zu sehen und auf sich wirken zu lassen. Noch heute vermitteln sie einen Eindruck der Unendlichkeit. Es ist aber auch einzigartig, wie hier die Spanier nach der Reconquista* durch den Bau einer Basilika mitten in die Hauptmoschee diesen Eindruck zumindest teilweise zerstört haben, es ist eigentlich eine Vergewaltigung aus Glaubensgründen...

    Anschließend trinken wir etwas, dann gehen wir am Fluss entlang zum Alcázar* de los Reyes Cristianos. Die ehemalige Residenz von Isabella von Kastilien und Ferdinand II. von Aragón mit ihren Türmen, Höfen und den weitläufigen Gärten beeindruckt uns sehr. In den Gärten erinnert ein Denkmal daran, dass hier auch Columbus* vor seiner Fahrt in die Neue Welt empfangen wurde. Mit den zahlreichen Wasserbecken und schattigen Wegen lassen sich die gut 35° aushalten...

    Wir schauen uns noch die arabischen Bäder an und spazieren dann durch die malerischen Gassen der Judería. Nach einer Siesta im Hotel gehen wir auf die Plaza zum Abendessen. Ein paar Ecken weiter finden wir auf einer winzigen Plaza ein Lokal, wo wir den Tag bei einem Glas Wein ausklingen lassen.

    Freitag, 31.05.2019

    Frühstück gibt es heute etwas später, weil die Lokale auf der Plaza noch nicht offen haben. Anschließend checken wir aus, werden zur Garage gebracht und starten Richtung Medina Azahara.

    Der Eintritt in der Ausgrabungsstätte ist frei, nur der Bus vom Museum zu den Ruinen kostet ein paar Euro. Der Überblick ist wirklich grandios, aber leider wird der Kalifen-Palast gerade (und vermutlich noch die nächsten Jahre) restauriert, so dass wir nicht hinein können. Die Überreste des "Versailles des Mittelalters" sind erst zu einem kleinen Teil ausgegraben, aber auch das, was wir sehen, ist wirklich beeindruckend.

    Danach fahren wir weiter nach Carmona und finden dort ohne Probleme den Alcázar samt Parador-Hotel. Wir gönnen uns einen Kaffee im wunderschönen Innenhof, bevor wir durch den malerischen Ort zur Puerta de Sevilla spazieren. Dort lassen wir uns in der Touristeninfo erklären, wie wir zur römischen Nekropole* kommen. Wir holen das Auto am Alcázar und fahren zu der weitläufigen Anlage. Auch hier ist der Eintritt gratis - und das ist angesichts dessen, was es zu sehen gibt, schon außergewöhnlich... Über 300 römische Grabanlagen wurden hier bereits ausgegraben und immer noch sind die Archäologen an der Arbeit. Ein Rundweg führt die Besucher zu den interessantesten Gräbern.

    Die letzten Kilometer nach Sevilla sind kein Problem, aber angesichts der sehr schmalen Gassen der Altstadt (die mit unserem Auto nur sehr bedingt kompatibel sind) beschließen wir, den Wagen in einer Parkgarage abzustellen und uns ein Taxi zum Hotel zu nehmen. Auch das "Convento la Gloria" hat mit seinem Inventar und den beiden Innenhöfen eine gewisse Ähnlichkeit mit einem Museum...

    Auf dem Weg zum Metropol Parasol treffen wir zufällig eine Musikkapelle. Wir folgen den Musikern und bekommen so mit Glück den Beginn der letzten "Cruz de Mayo"-Prozession der Pfarrei San Salvador mit. Ein besonderes Erlebnis! Der Besuch der riesigen Holzkonstruktion des Parasol ist auch wirklich beeindruckend, vor allem die Ausblicke auf die Stadt vom Panoramaweg oben auf den "Pilzen".

    Wir trinken noch etwas, gehen ins Hotel und ruhen uns noch ein wenig aus, bevor wir uns für den Abend fertig machen. Es sind nur ein paar Minuten zu Fuß zur "Casa de la Guitarra", wo wir - vielleicht dank der frühzeitigen Reservierung - top Plätze direkt an der kleinen Bühne bekommen. Die Flamenco*-Show, die wir in der nächsten guten Stunde geboten bekommen, ist vermutlich Welten von den Touristen-Darbietungen in den Hotels der Region entfernt. Einfach grandios!

    Wir lassen diesen tollen Tag mit Wein und Tapas ausklingen.

    Samstag, 01.06.2019

    Wir sind die ersten Gäste beim Frühstück, aber wir haben ja auch noch einiges in Sevilla vor... Die Kathedrale hat aber noch zu und am Alcázar stehen nach unserer Einschätzung schon Tausende an. Also gehen wir erst mal außen um die Gärten herum und überzeugen uns davon, ob unsere Annahme stimmt und die Parkgarage auf der anderen Seite (die wir auf dem Plan gesehen haben, den uns das Hotel gegeben hat) wirklich die ist, in der unser Auto steht - sie ist es tatsächlich, es sind kaum 10 Minuten zu Fuß...

    Von hier ist es nicht weit zur Plaza de España. Jetzt können wir den großen Platz und die ihn umgebenden Gebäude noch einigermaßen in Ruhe anschauen. Die Plaza ist weitläufig und sehr schön, vor allem die Azulejos* und die anderen Keramikverzierungen beeindrucken uns sehr. Uns fällt auf, dass außer den schon jetzt vielen Touristen auch viel Militär zu sehen ist. Außerdem sind die beiden großen Straßen rundum gesperrt. Als wir nach dem Besuch einen Kaffee trinken, frage ich einen Souvenirverkäufer und er sagt mir, dass heute eine wichtige Parade stattfindet, wann weiß er aber nicht (im Nachhinein lesen wir, dass auch das Königspaar anwesend war).

    Wir gehen am Alcázar (wo immer noch so viele Leute anstehen) und an der Kathedrale (wo die Schlange auch nicht kürzer ist) vorbei zur Kirche San Salvador, wo wir - dank eines tollen Tipps der Rezeption - Kombitickets für diese Kirche und die Kathedrale bekommen (und damit dort nicht anstehen müssen). Die schöne Erlöserkirche ist aber durchaus auch einen Besuch wert! Am Eingang der Kathedrale können wir mit unseren Tickets die lange Wartezeit auf kaum 3 Minuten verkürzen. Zuerst besteigen wir den Turm, die Giralda - das geht zu unserer Überraschung sogar fast ohne Treppensteigen über eine gewundene Rampe. Die Blicke von oben sind wirklich grandios! Dass die Kathedrale die flächenmäßig größte gotische Kirche der Welt ist, war uns vorher nicht bekannt. Aber sie ist nicht nur riesig, sondern reich an Schmuck und Details, die Altäre, das Chorgestühl und das Grab des Columbus sind für uns die Highlights des Besuchs.

    Anschließend trinken wir etwas und nutzen es aus, dass in der Mittagszeit deutlich weniger Leute am Alcázar warten. Und dann bekommen wir sogar beide freien Eintritt (ich als Schwerbehinderte und mein Schatz als Begleitperson, obwohl ich weder seh- noch gehbehindert bin). Die Paläste, Höfe und Gärten sind extrem verschachtelt und wirklich wunderschön!

    Wir verbringen einige Zeit hier, dann gehen wir zurück ins Hotel und holen unser dort deponiertes Gepäck. Da es nach dem Ende der Parade offenbar in der ganzen Stadt kein freies Taxi gibt, gehen wir zu Fuß zum Parkhaus. Trotz der Sperrung kommen wir gut aus der Stadt und erreichen nach einer guten Stunde El Rocío.

    Das Dorf sieht aus wie eine Wildwest-Stadt oder ein Dorf in Mexico - Sandstraßen und Pferdewagen inklusive. Unsere Unterkunft, die Pension Cristina, ist nur einen Katzensprung von der Wallfahrtskirche entfernt. In einer Woche wird es hier ganz anders zugehen, dann werden ca. 1 Million Menschen und über 100.000 Pferde hier die Prozession der Madonna feiern...

    Wir trinken etwas, dann spazieren wir an der so genannten Lagune entlang (die aber nach der Definition keine Lagune ist, sondern nur eine flache Verbreiterung der kleinen Flüsse, die hier zusammenfließen). Wir sehen Flamingos, Ibisse, Löffler, Reiher und einen fischenden (!) Storch.

    Zum Abendessen bleiben wir im Restaurant der Pension, das Essen ist reichlich und sehr lecker.

    Sonntag, 02.06.2019

    Heute heißt es früher aufstehen - pünktlich um 7:45 Uhr ist unser Guide Javi zum Start unserer Privattour in den Doñana-Nationalpark an der Pension.

    Javi weiß viel über die Natur im Park und spricht sehr gut Englisch. Mit unserem kleineren Fahrzeug können wir auch Wege befahren, die für die Gruppen-Touren unmöglich sind. Trotzdem sehen wir leider keinen der hier noch lebenden Luchse... Aber von den anderen Tieren der Doñana kommen uns einige vor die Linse - von einer schwangeren Hirschkuh über die hier zahlreich vorkommenden Schwarzmilane bis zu den vielen wasserliebenden Vögeln. Von den vielen gefiederten Bewohnern sind ein Purpurreiher, ein Steinkauz, ein Zwergadler und mehrere Rallenreiher für uns die Highlights. Ibisse, Schwarzmilane, Löffler und Purpurhühner zählen wir irgendwann gar nicht mehr... 

    Es ist eine tolle Tour und jeden einzelnen Euro wert! Wir fahren zurück in den Ort und verabschieden uns vor der Pension von Javi.

    Dann machen wir uns auf den Weg nach Chiclana de la Frontera - den Zwischenstopp in Utrera schenken wir uns, lieber wollen wir eine ausgiebige Siesta in der neuen Unterkunft machen. Das "Bahia Guesthouse" ist wirklich nett und familiär, die Besitzer sind vor einigen Jahren aus Wales hierher ausgewandert. Wir sind die einzigen Gäste - es gibt aber außer unserem nur noch ein weiteres Gästezimmer.

    Den Nachmittag lassen wir wie geplant ruhig vergehen, jetzt ist auch Zeit für die Buchhaltung. Abends essen wir auf Empfehlung von Ken im Ort Tapas - super lecker und billig. Zurück im Guesthouse lassen wir den ereignisreichen Tag mit einem guten Rotwein ausklingen.

    Montag, 03.06.2019

    Wir lassen uns das reichhaltige Frühstück schmecken, dann starten wir nach Gibraltar. Ohne Probleme finden wir den Parkplatz direkt an der Grenze und nach einer kurzen Nachfrage auch den Kiosk für die Tickets. Die sind nicht ganz billig, aber wir sparen trotzdem einiges im Vergleich zu den normalen Preisen. Wir gehen zu Fuß über die Grenze und der Shuttlebus* bringt uns zur Talstation der Seilbahn.

    Oben erwarten uns schon die ersten Affen - und außerdem tolle Ausblicke auf die Meerenge und hinunter auf die Stadt und den Hafen von Algeciras. Wir trinken erst mal Kaffee, amüsieren uns darüber, wie die intelligenten Affen direkt mit der Angst der Besucher spielen, dann machen wir uns auf den Weg ans südliche Ende des Felsens. Auf dem langgestreckten Felsen sehen wir verschiedene Bastionen* (die vor nicht wirklich langer Zeit noch genutzt wurden), den kleinen Skywalk* (um den wir wegen einer defekten und deshalb gesperrten Platte nicht mal herum gehen können) und immer neue Aussichtspunkte - und natürlich immer wieder Affen...

    Dann wollen wir St. Michael's Cave besuchen. Auf dem Weg dorthin sehen wir auf dem Weg eine Affenmutter, die ihr neugeborenes Baby säugt - und das ist höchstens ein paar Stunden alt, am Kleinen hängt sogar noch die Nabelschnur... Wir haben wieder mal Glück! Die Höhle ist mit ihren Tropfsteinformationen und der wechselnden farbigen Beleuchtung wirklich beeindruckend. Sie wird heutzutage hauptsächlich für Konzerte genutzt, was wir uns auch gut vorstellen können.

    Anschließend trinken wir etwas und beschließen - weil wir ja auch noch nach Tarifa wollen - das maurische Kastell nicht mehr zu besichtigen, von den Mauren haben wir in den letzten Tagen ja auch schon viele einzigartige Zeugnisse gesehen. Auf dem Weg zur Windsor Bridge sehen wir einen großen, sehr schönen Schmetterling, der sich sogar nah fotografieren lässt - in der Nachbereitung stellt sich heraus, dass es sich um einen Erdbeerbaumfalter handelt, den größten Tagfalter Europas. Die Hängebrücke ist cool, wackelt ganz schön, ist aber nicht im Geringsten gefährlich. Vorbei an weiteren Bastionen gehen wir hinunter in die Stadt und warten an der Seilbahn auf unseren Shuttlebus.

    Wieder geht es zu Fuß über die Grenze, dann holen wir das Auto und starten Richtung Tarifa.

    In Tarifa empfängt uns ein starker und ziemlich kühler Wind, so dass wir nach einem Getränk nur noch einen kurzen Spaziergang am Hafen machen. An der Festung sehen wir einen Rötelfalken, den wir von gestern aus der Doñana schon kennen. Den Weg zurück nach Chiclana unterbrechen wir noch an einem schönen Strand, wo sich Hunderte von Kite-Surfern tummeln. Der Wind hier ist genau so stark wie in der Stadt, aber viel wärmer...

    Zurück in Chiclana besuchen wir kurz das Zentrum, dann fahren wir ins Guesthouse, wo wir auch noch Zeit für einen Sprung in den Pool haben. Später serviert uns Ken das Abendessen - und das ist der absolute Hammer! Angela hat die frischesten Zutaten auf Sterne-Niveau zubereitet! Eigentlich sind wir spätestens nach dem 3. Gang satt, aber wir bekommen 6...

    Dienstag, 04.06.2019

    Wir frühstücken in Ruhe und machen uns dann auf den Weg nach Cádiz. Ken empfiehlt uns einen guten und günstigen Parkplatz am Meer (den wir ohne diesen Tipp wohl nie gefunden hätten) und von dort aus erkunden wir die uralte Stadt.

    Erst mal geht es an der Promenade entlang zu den beiden Festungen und dann weiter zur Kathedrale. Auch wenn sie - wie so oft mangels Geld - außen nicht einmal komplett verkleidet wurde, ist sie doch sehr beeindruckend. Vor allem die Blicke vom Turm auf die Stadt und das Meer lohnen den Aufstieg (und den gefühlt halben Herzinfarkt, als eine der Glocken direkt neben mir schlägt...).

    Anschließend besuchen wir das römische Theater und erfahren dort, dass die Überreste des vor ca. 3000 Jahren von den Phöniziern* gegründeten Gadir zur Zeit leider geschlossen sind... Wir trinken auf der schönen Plaza de San Juan de Dios etwas und spazieren dann durch die Gassen zurück zum Auto.

    Unsere nächste Station ist Sanlúcar de Barrameda an der Mündung des Guadalquivir in den Atlantik. Von hier verjagt uns aber ein starker Wind, der auch noch Sand im Gepäck hat, recht bald wieder. In der ganzen Stadt sehen wir Reiter, Fuhrwerke und Traktoren-Gespanne, die auf dem Weg zur Fähre sind, um am anderen Ufer des Flusses zur Wallfahrt nach El Rocío zu kommen.

    Eigentlich wollen wir in Jerez eine Sherry-Bodega* anschauen, aber wir sind ein bisschen zu spät dran, die letzten Führungen sind schon unterwegs. Also fahren wir zurück nach Chiclana, kaufen ein paar Mitbringsel ein und lassen den Nachmittag mit einem kühlen Bier ausklingen. Abends werden wir noch einmal von Angela mit einem ihrer grandiosen Menüs verwöhnt.

    Mittwoch, 05.06.2019

    Wir genießen noch einmal das tolle Frühstück im Guesthouse, dann wird das Auto gepackt und wir verabschieden uns von Ken und Angela.

    Ohne Probleme leitet uns das Navi nach Alcalá, einem der berühmten Weißen Dörfer. Wir spazieren ein bisschen durch das malerische Zentrum, halten uns aber nicht lange auf.

    Dann geht es schon bald hinein in die Berge des Parque Natural Los Alcornocales . Die Straße ist eng, führt uns aber durch eine tolle und abwechslungsreiche Landschaft. Wir haben immer wieder faszinierende Ausblicke in die dünn besiedelte Landschaft, in der immer noch viele seltene Tiere zuhause sind (von denen wir aber bis auf ein paar Geier nichts sehen). Da wenig Verkehr ist, können wir auch ohne Probleme immer wieder kurz anhalten und fotografieren. Bevor wir die Sierra de Grazalema erreichen, trinken wir in der überraschend großzügigen Fußgängerzone von Ubrique etwas. Jetzt wird der Verkehr etwas mehr, die Landschaft ist aber mindestens so spektakulär wie vorher...

    Gegen halb drei erreichen wir unsere (leider schon vorletzte) Unterkunft, das charmante Landhotel "Posada de Ronda". Wir beziehen unser Zimmer, trinken etwas auf der Terrasse der Bar und verbringen den Rest des Nachmittags am und im Pool. Der ist so sauber, dass es sogar Wasserläufer* gibt!

    Abends lassen wir uns das Auswahl-Menü der gebuchten Halbpension und den guten Wein schmecken.

    Donnerstag, 06.06.2019

    Nach dem Frühstück fahren wir zur Cueva de la Pileta, wir wollen vor dem gebuchten Besuch eigentlich noch ein bisschen in der Umgebung wandern, aber außer dem Weg zum Eingang der Höhle gibt es keine weiteren Wege. Die Landschaft ist aber wirklich beeindruckend! Wir fahren ein Stück weiter bis Jimera de Libar, wo wir ein kurzes Stück am Fluss entlang gehen können. Das Dorf hat einen putzigen alten Bahnhof, den müssen wir einfach auch noch fotografieren!

    Dann fahren wir zurück zum Parkplatz der Cueva, wo inzwischen auch ein paar Autos stehen. Wir verlängern unsere Zipp-Hosen, wechseln die Schuhe und lassen alles im Auto, was wir sowieso nicht mit in die Höhle nehmen dürfen (Kamera, Handys...). Oben am Eingang sind einige andere Besucher und auch die beiden Guides. Wir trinken noch etwas, bevor es los geht. Tomás, ein Nachkomme des Entdeckers der Höhle, kassiert den Eintritt, rüstet die Besucher immer paarweise mit Lampen aus und erteilt noch ein paar Anweisungen. Die nächsten 1 1/2 Stunden führt er unsere Gruppe durch schmale Gänge, große Säle und Galerien, über Treppen hinauf und hinunter, vorbei an beeindruckenden Tropfsteinformationen und kleinen Seen. Er erklärt (in spanisch und englisch) die geologische Entstehung der Höhle ebenso wie die phantastischen Felsmalereien, die bis zu 35.000 Jahre alt sind. So etwas haben wir noch nie gesehen! Es ist einfach wunderbar! Anschließend fahren wir das kurze Stück nach Ronda, lassen das Auto auf dem vorab schon ausgesuchten Parkplatz und machen uns an die Erkundung der kleinen Stadt. Auch wenn uns das blutige Spektakel zuwider ist, beeindruckt uns die Arena von Ronda doch. Sie ist eine der ältesten Arenen Andalusiens und gilt auch als eine der schönsten. Von hier aus ist es nicht weit zur gewaltigen Schlucht des Tajo und zum Puente Nuevo, der die beiden Stadtteile verbindet. Wir gehen über die Brücke in den alten Ortskern, der mit seinen engen Gassen noch seine maurischen Wurzeln erahnen lässt (auch wenn die meisten Bauten nach der Reconquista zerstört wurden). Wir spazieren durch die Gassen und besuchen die schöne Kirche Colegiata de Santa María la Mayor. 

    Zurück in der "Neustadt" genehmigen wir uns ein Eis, dann geht es zurück zum Auto und ins Hotel. Wir entspannen am Pool und es ist auch noch Zeit für die Buchhaltung, bevor wir zum Abendessen gehen.

  • Freitag, 07.06.2019

    Heute früh regnet es tatsächlich - ein Beweis dafür, dass die Gegend um die Sierra de Grazalema eine der regenreichsten Spaniens ist. Aber uns macht es ja nichts aus, unser Weg führt uns heute an die Costa del Sol, da steckt die Sonne ja schon im Namen...

    Unser erstes Ziel ist Marbella, bekannt als Treffpunkt der "Schönen und Reichen". Dass die Stadt aber eine wunderbare historische Altstadt hat, bleibt vielen Reisenden verborgen. Uns interessiert sie allerdings deutlich mehr als der Strand und die Luxus-Clubs...

    Wir finden einen sehr gut gelegenen (und sogar schattigen) Parkplatz und erkunden von hier aus die Altstadt. Durch die malerischen Gassen spazieren wir zum Rathaus und zur Kirche Nuestra Señora de la Encarnación. Uns fällt auf, dass überall die Häuser und Plätze geschmückt sind. Als wir zum Parque de la Alameda kommen, sehen wir einen Chor und eine Flamenco-Gruppe, außerdem ist der komplette Paseo* hinunter zum Meer offensichtlich für ein Fest vorbereitet. Später lesen wir, dass zur Zeit das Fest des Stadtpatrons San Bernabe stattfindet. 

    Wir gehen an der Strandpromenade entlang und dann zurück zum Auto. Nun geht es wieder ein kleines Stück weg von der Küste, hinauf ins kleine (aber sehr bekannte) Mijas Pueblo. Der kleine Ort ist eines der schönsten Weißen Dörfer Andalusiens - und hat eine weitere Attraktion, die aber nicht unumstritten ist: Eseltaxis. Wir essen eine Kleinigkeit, dann gehen wir durch den schönen Park zur Kirche und zur kleinen Plaza de Toros. Anschließend gehen wir durch das ganze Dorf zur Wallfahrtskapelle Ermita de la Virgen de la Peñas, die in den Felsen geschlagen wurde. Von dort sind es nur noch ein paar Schritte zu den Eseltaxis und zum Rathaus. Das Dorf gefällt uns mit seinen schmalen Gassen und den weißen Häusern sehr!

    Anschließend fahren wir hinunter an die Küste und zu unserer letzten Unterkunft, der "Casa Luz del Faro" im Ortsteil El Faro, benannt nach dem weithin sichtbaren Leuchtturm. Wir spazieren noch an den Strand, essen später in einem benachbarten Lokal und lassen bei einem Glas Wein die letzten Tage noch mal Revue passieren.

    Samstag, 08.06.2019

    Wir lassen uns das letzte Frühstück schmecken, das uns Catherine, unsere Gastgeberin, direkt am Pool serviert. Dann packen wir zusammen, spazieren noch mal zum Strand und fahren dann Richtung Flughafen.

    Wir geben das Auto zurück, werden zum Terminal* gebracht und verbringen die restliche Zeit in der Lounge. 

    Die zwei Wochen sind schnell vergangen, wir haben sehr viel gesehen und erlebt - und wir werden bestimmt wieder mal nach Andalusien fliegen, um dann einzelne Orte mit mehr Muße zu besuchen...

    Also heißt es für uns nicht "¡Adiós!", sondern auf jeden Fall "¡Hasta la vista!".