Guadeloupe


(06.-28.05.2023)

Seit Jahren hatten wir das französische Übersee-Departement* auf unserer "Bucket-List"*, jetzt war es endlich so weit, dass wir zumindest einen Teil des Archipels* bei unserem dreiwöchigen Aufenthalt besuchen konnten. Wir haben unvergessliches erlebt, besondere Menschen kennengelernt und uns fest vorgenommen, wenn möglich wiederzukommen...

Samstag, 06.05.2023

Die Nacht ist kurz, mein innerer Wecker reißt mich kurz nach 3 Uhr aus dem Schlaf (der andere hätte mir noch eine Viertelstunde gegönnt). Um 4 Uhr starten wir Richtung Flughafen München, kurz nach 5 Uhr sind wir mit dem Transfer vom Parkplatz am Terminal*. Angesichts der Schlange vor den Air-France-/KLM-Schaltern haben wir direkt Bedenken, ob wir unseren Flieger nach Paris erwischen. Aber nachdem es bei der Security* sehr schnell geht, klappt es auch. In Frankreich wird mal wieder gestreikt, heute ein Teil der Lotsen - das bringt uns eine satte Verspätung ein, aber wir haben ja mehr als genug Spielraum.

In CDG* machen wir Brotzeit und trinken was. Wir lernen im Wartebereich am Gate* Bloom kennen, einen netten, rotgetigerten Kater, der mit seinem Frauchen auch nach Guadeloupe fliegt. Im Flugzeug haben wir sogar gratis WLAN (zumindest für Messenger*), wir bekommen ein leckeres Essen inklusive Aperitif*, Wein und Digestif* serviert, danach holen wir ein bisschen Schlaf nach. Eine Stunde vor der Landung in Pointe-à-Pitre gibt's Kaffee und einen Snack - so lässt es sich aushalten.

Der Streik beschert uns wieder einiges an Verspätung, aber wir haben ja Urlaub. Das Gepäck dauert etwas, aber beide Koffer sind heil angekommen. Dafür klappt es mit dem Leihauto problemlos und ohne langes Warten. Wir haben einen neuen Ford Puma, der mehr als genug Platz für uns und unser Gepäck hat.

Ohne Probleme finden wir auch die richtige Straße und sind nach einer Dreiviertelstunde am Jardin Botanique*. Patrick, der Tierpfleger des Gartens (und außerdem unser Nachbar), empfängt uns super freundlich und erklärt uns alles, dann können wir in Ruhe ankommen. Fürs Abendessen teilen wir uns eine Portion des vorbestellten (und vorzüglichen) Hühnchens "Colombo"*, trinken Wein und können entspannen. Das Konzert von Zikaden, Pfeiffröschen und anderem Getier hier ist wirklich beeindruckend - schlafen können wir aber trotzdem problemlos...

Sonntag, 07.05.2023

Wie erwartet bin ich früh wach, habe genug Zeit zum Auspacken und für die Buchhaltung.

Noch vor dem Frühstück, das wir ja ab 9 Uhr im Snack-Lokal des Jardin bekommen, drehen wir eine Runde durch den Garten. Er ist wirklich wunderschön, auch wenn um diese Zeit (über eine Stunde vor der Öffnung für zahlende Besucher) der große Wasserfall noch nicht läuft und die Flamingos noch eingesperrt sind. Es ist auch schon sehr warm, beim Frühstück haben wir 29°C!

Anschließend machen wir eine ausgedehnte Vormittags-Siesta, dann fahren wir nach Sainte-Rose zum Leclerc* und kaufen für die nächsten Tage ein.

Nachdem mein Schatz sich nicht fit fühlt, gehe ich nach dem Aufräumen der Sachen alleine in den Garten. Ich besuche die Loris und die Aras, kann sogar einen Kolibri fotografieren und entdecke neue Ecken. Das hat sich gelohnt!

Nachdem es Christian eher schlechter als besser geht, streichen wir eine weitere Runde. Wir gehen früh ins Bett, der Tag war ja auch ganz schön lang...

Montag, 08.05.2023

Es war ja klar, dass ich früh wach bin... Also wird gleich Tagebuch geschrieben - ich sitze auf unserer Terrasse und höre den diversen Tieren beim Wachwerden zu.

Nach dem Frühstück geht es (natürlich) erst mal wieder in den Jardin. Wir sehen einen Grünreiher, mehrere Kolibris und andere Vögel. Wir gehen bis zu den Aras, die wie erwartet um diese Zeit noch sehr aktiv sind. Als wir dort eine Pause machen, sehen wir in einem Baum über uns Guadeloupe-Spechte. Zurück am Eingang entdeckt uns Mouna, die alles für unsere Ankunft organisiert hat. Wir unterhalten uns und verstehen uns auf Anhieb.

Zurück im Haus machen wir eine Pause, aber zum Glück geht es Christian deutlich besser. Ich geh noch an die Kasse und bezahle unseren Aufenthalt, dann packen wir zusammen, was wir heute brauchen.

Zuerst fahren wir hinunter ins Dorf, parken am Hafen und spazieren am Strand entlang. Wir trinken ein "Inselbier" und erkunden dann, was wir im Ort aus "Death in Paradise"* finden. Das "Polizeirevier" ist sogar (schon?) wie in der Serie beschildert, vielleicht geht's bald wieder mit Dreharbeiten los, vielleicht ist es aber auch für die Touristen, wir sind nämlich nicht die einzigen...

Wir gehen zurück zum Auto und fahren zur Plage* de la Perle, dem Traumstrand, an dem in der Serie die Hütte des Inspektors steht. Wir suchen uns ein schattiges Plätzchen und entspannen uns. Zum Mittagessen hole ich uns an einem der für die Inseln typischen Imbisswagen Accras (frittierte Teigbällchen mit Fisch) und Bier - entspannter geht's kaum... Auch das Meer ist herrlich, super warm und eigentlich ganz ruhig, am Strand gibt's aber doch kleinere Brecher*. Als ich mal am Wasser entlang spaziere, entdecke ich tatsächlich die "Hütte des Inspektors"! Ich habe gelesen, dass sie für die Dreharbeiten immer wieder neu aufgebaut wir, es scheint also wirklich bald wieder loszugehen.

Auf dem Rückweg halten wir noch am Aussichtspunkt oberhalb von Grande Anse. Diese Bucht mit ihrem langen Strand ist Karibik pur!

Zurück im Haus ist erst mal wieder Pause angesagt. Ich komme auf die Idee, dass ich vom Jardin aus den Sonnenuntergang fotografieren könnte. Da mein Lebensgefährte doch noch nicht ganz fit ist, gehe ich alleine. Ich finde auch einen guten Platz in der Nähe der Aras, von dem aus ich einen guten Blick habe. Aber ein paar Minuten vor dem Sonnenuntergang fängt genau dort die Beregnung* an! Nachdem ich weder Schirm noch wasserdichten Beutel dabei habe, bleibt mir nur die Flucht... Ich komme auch trocken durch und sehe sogar am Leberwurstbaum eine große Fledermaus, die sich dort Pollen oder Nektar aus den Blüten holt.

Abends würfeln wir und entspannen bei einem Glas Wein und Knabberzeug.

Dienstag, 09.05.2023

Jeder Tag fängt für mich praktisch gleich an, weil ich einfach früh ausgeschlafen habe: ich sitze mit einem Haferl Kaffee auf der Terrasse, schreibe Tagebuch und höre den Tieren beim Aufwachen zu.

Nach dem Frühstück - auch das gehört schon fast zum Ritual - drehen wir eine Runde durch den Jardin, meistens in Begleitung eines netten roten Katerchens, der uns an "Bloom" erinnert. Heute sehen wir ein Paar Buntfalken, es ist wirklich wunderbar, was es hier alles zu entdecken gibt!

Danach packen wir zusammen und fahren nach Pointe-Noire, zur "Maison du Cacao". Der Garten mit den vielen Kakaobäumen, Orchideen und Skulpturen* ist wunderschön. Am Ende gibt es einen gut einstündigen Vortrag über die Geschichte und Verarbeitung des Kakaos, außerdem gibt es die hauseigenen Produkte zur Verkostung* - die beste Schokolade, die wir je probiert haben!

Anschließend fahren wir zur Anse Caraïbes und essen im kleinen Restaurant "Le Reflet" sehr gut zu Mittag. Den im Reiseführer erwähnten schwarzen Strand finden wir aber nicht...

Wir beschließen, die kurze Strecke ins Hinterland zu fahren und Zeit am Wasserfall Saut d'Acomat zu verbringen. Der Weg von der Straße, wo wir parken, hinunter zum kleinen Fluss ist zwar steil, aber wenigstens nicht sehr lang. Wir finden einen schattigen Platz und genießen das (überraschend warme) Wasser. Am Ende gehen wir noch hinauf zum Wasserfall, da muss schon ein Foto sein! Es ist wirklich ein idyllisches Fleckchen!

Zurück im Haus wird erst mal das Badezeug ausgepackt, dann machen wir bei einem Bier erst mal Pause. Gegen Abend gehe ich in den Jardin, ich will versuchen, Fledermäuse am Leberwurstbaum zu fotografieren. Die Fotos muss ich erst daheim am Rechner sichten... Aber es ist ein besonderes Erlebnis, von über einem Dutzend großer Fledermäuse umflattert zu werden! Ein toller Abschluss für diesen Tag!

Mittwoch, 10.05.2023

Das morgendliche Ritual hat heute zwei kleine Abweichungen: kein Kaffee (weil es heute eher Frühstück gibt) und im Jardin kein Katerchen...

Nachdem wir alles zusammengepackt haben, fahren wir als erstes zu den Kanonen der Batterie oberhalb der Bucht von Deshaies. In der Nähe gibt es auch eine Stelle mit einem schönen Blick auf den Ort.

Danach geht's weiter nach Sainte-Rose und zum "Écomusée Créole". Ein privat initiiertes* Museum, das den Einheimischen die Geschichte, Traditionen und Vielfalt Guadeloupes nahe bringen will. Und es gibt wirklich viel zu sehen und jede Menge Fotomotive! Danach zieht es uns an den Hafen von Sainte-Rose. Für das bestimmt sehr bunte und interessante Treiben mit dem Verkauf der fangfrischen Fische sind wir aber zu spät dran, hier wird nur noch aufgeräumt. Wir trinken etwas und gehen dann zurück zum Auto.

Mit einem kurzen Zwischenstop beim Leclerc fahren wir an die Plage de Grande Anse, einen ewig langen Traumstrand. Wir genießen das traumhafte Meer und entspannen. Zum Mittagessen gibt's heute Bokit, das inseltypische Fladenbrot - billig und lecker! Später gehe ich noch zum Étang* und schau mich ein bisschen um. Das ist Natur pur mit Mangroven* und Wald!  Wir beschließen, uns für morgen ein Kajak auszuleihen, um das mal zu erkunden.

Zurück im Bungalow wir erst mal ausgepackt, geduscht und entspannt. Dann gehen wir - mal zur Öffnungszeit - in den Jardin und besuchen die Loris. Anschließend gönnen wir uns ein leckeres Eis im Snack. Kurz vor Sonnenuntergang gehen wir dann zum Leberwurstbaum, damit auch Christian es mal erlebt, wie es ist, von großen Fledermäusen umflattert zu werden.

Zum Abendessen gibt es heute die noch übrige Portion vom Hühnchen "Colombo".

Donnerstag, 11.05.2023

In der Nacht hat es geregnet, außerhalb der Terrasse ist es noch überall nass... Vor dem Frühstück Tagebuch, danach eine kurze Runde im Jardin - das nennt man wohl einen geregelten Start in den Tag.

Kurz vor 9 Uhr starten wir Richtung Grande Anse. Francis, bei dem ich das Boot telefonisch reserviert habe, ist schon da. Er spricht sogar sehr gut Deutsch, so brauche ich die ganze Info zur Strecke nicht mal übersetzen. Dann geht unser Abenteuer los! Wir sehen gleich am Anfang ein paar Fregattvögel und Sultanshühnchen. Am anderen Ende des Étang geht es dann immer weiter hinein in die Mangroven. Man könnte hier wirklich meinen, ganz weit weg von jeglicher Zivilisation zu sein - dabei liegt der komplette See samt Mangroven und Wald zwischen der Bundesstraße und dem Strand... Aber es ist eine andere Welt, in die wir hier eintauchen! Hier sehen wir verschiedene Reiher, teilweise zum Greifen nah, und mehrere Schnurrbart-Erdtauben, die ich auch fotografieren kann. Leider spielt das Wetter nicht mit, wir müssen sogar zweimal unter den Bäumen Schutz vor dem Regen suchen. Aber das dauert in den Tropen ja zum Glück nie sehr lange! So können wir auch das kurze Stück zum Palmenwald gehen. So etwas haben wir auch noch nicht gesehen! Die Königspalmen sind um die 400 Jahre alt und über 40 m hoch. Insgesamt sind wir gut 2 1/2 Stunden unterwegs - was wir die ganze Zeit leider nicht sehen, sind Leguane. Vielleicht warten die auch auf Sonne...

Wir zahlen bei Francis und fahren zurück zum Haus, unterwegs halten wir in Deshaies am Restaurant "Le Madras" (Katherines Bar aus "Death in Paradise") und ich reserviere einen Tisch für morgen Abend. Zurück im Jardin kaufe ich nach einer Pause in der Boutique Karten und finde auch ein Kochbuch. Anschließend schreibe ich die Karten, Christian macht Siesta. Danach fahren wir noch mal zur Grande Anse und gehen 1 1/2 Stunden durch den Wald zwischen Mangroven und Strand. Leguane sehen wir aber wieder nicht.

Nachdem im Ort alles zu hat, fahren wir zurück zum Jardin und ich hole uns zwei Portionen Boquites (gebackene Teigstangen) mit Schinken, Käse und Fisch. Dazu ein Bier, das reicht uns heute.

Später würfeln wir und überlegen uns, was wir morgen machen können. Wenn das Wetter passt, wollen wir in den Zoo Parc des Mamelles fahren.

Freitag, 12.05.2023

Nach dem üblichen Morgen starten wir in Richtung Süden. Wegen der etwas spärlichen Beschilderung verpassen wir zuerst die richtige Abzweigung, aber mit Hilfe von Tante Google finden wir dann doch zum Parc des Mamelles.

Der Zoo ist wirklich außergewöhnlich! Nicht nur wegen der Tiere und Pflanzen oder der guten Beschreibungen, vor allem die Anlage als solche fasziniert uns. Das Gelände liegt an einem verhältnismäßig steilen Berghang, der Weg führt verschlungen durch den tropischen Wald - und als Höhepunkt dieser Wegführung dann der "Höhenweg" aus 14 Hängebrücken in 10 bis 25 m Höhe über dem Boden. Die Zeit hier war wirklich interessant!

Anschließend fahren wir zurück und machen eine ausgiebige Siesta, unterbrochen von einem Besuch im Jardin mit leckerem Eis. Damit Christian heute Abend zum Essen im Restaurant, das ich ihm zum Geburtstag geschenkt habe, auch was trinken kann, wollen wir mit dem Taxi hinunter in den Ort fahren. Ich versuche, den Taxi-Service zu erreichen, dessen Nummer auf dem Infoblatt im Haus steht, aber vergeblich, auch auf eine Nachricht kommt keine Reaktion. Als ich Patrick frage, ob er vielleicht ein anderes Taxiunternehmen kennt, bietet er spontan an, uns zum Restaurant zu fahren und nach dem Essen auch wieder zu holen - manchmal sind Dinge so unkompliziert!

Nachdem ich im Internet einige negative Beurteilungen gelesen habe, bin ich gespannt, wie der Abend in "Katherines Bar" verlaufen wird... Er wird einfach perfekt! Die Bedienungen sind super freundlich und aufmerksam, unser Tisch direkt am Meer, das Essen super lecker und die Atmosphäre einfach toll! Es gibt absolut nichts auszusetzen.

Nach meinem Anruf ist Patrick auch nach ein paar Minuten da und sammelt uns wieder ein. Ein wunderbarer Abend!

Samstag, 13.05.2023

Heute gibt es eine Abweichung von der täglichen Routine - nach Tagebuch und Frühstück geht es heute direkt los in Richtung Basse-Terre.

Vorher möchte ich aber mit Patrick noch klären, wie das mit einer Reservierung im Panorama*-Restaurant des Jardin läuft, wir wollen nämlich morgen, am Muttertag, dort zu Mittag essen. Allerdings ist heute um diese Zeit noch niemand da... Patrick bietet mir an, das für uns zu erledigen und einen schönen Tisch zu reservieren. Er ist wirklich eine super sympathische "Allzweckwaffe"!

Die Straßen hier auf der Insel sind schon etwas Besonderes, fast wie eine Achterbahn: rauf und runter mit vielen Kurven, so extrem haben wir das auch noch nicht erlebt!

In der Hauptstadt finden wir ohne Probleme einen Parkplatz und gehen als erstes zum Fort Louis Delgrès. Mit der Öffnungszeit ab 9:30 Uhr (die auch schon fast eine Viertelstunde her ist), nimmt man es hier nicht so genau. Aber wir kommen rein, wenn auch mit etwas Verspätung. Das Fort ist eine gewaltige Anlage und beeindruckt uns mit seinen Mauern und Höfen ebenso wie mit seiner Geschichte. Und das alles können wir gratis besuchen!

Unser nächstes Ziel ist die Wallfahrtskirche Notre Dame du Mont Carmel. Von außen ist sie sehr schön, innen eher modern und bunt. Anschließend spazieren wir an die Uferpromenade und trinken etwas. Danach gehen wir vorbei am Regionalparlament und dem Justizpalast durch das alte Zentrum zur Kathedrale, die aber geschlossen hat. Es ist sehr heiß, also machen wir uns auf den Rückweg zum Auto. Ein Zwischenstopp in der offenen Markthalle muss aber schon sein!

Mit einem Stopp zum Einkaufen fahren wir zurück nach Deshaies. Ich hol im Snack einen Imbiss, dann planen wir die Tage, die wir noch hier sind. Die erste Woche ist schnell vergangen...

Später gehen wir noch mal in den Jardin, helfen Patrick beim Koi-Füttern und ich entdecke, dass man vom Spielplatz aus den Sonnenuntergang wunderbar sehen kann - da hätte ich letztens gar nicht so weit gehen müssen (und wäre auch definitiv trocken geblieben).

Bei einem Glas Wein lassen wir die erste Woche Revue passieren.

Sonntag, 14.05.2023

Für heute ist mal nichts geplant außer Relaxen und ein paar Shirts und Shorts waschen. Also kann Christian ausschlafen, während ich Tagebuch schreibe und danach eine Runde durch den Garten drehe (zu meiner Freude wieder in Begleitung des netten Katers, der sich ein paar Tage nicht hat sehen lassen). Ich fotografiere einige besonders schöne Blüten und schicke meiner Mutter per WhatsApp einen Blumengruß zum Muttertag.

Anschließend richten wir das Frühstück her und genießen die nächsten beiden Mangos, die Patrick uns vor ein paar Tagen geschenkt hat. Der Vormittag vergeht mit Wäsche waschen, ein bisschen aufräumen und relaxen. Dann machen wir uns fertig fürs Mittagessen im Panorama-Restaurant. Unser Tisch ist perfekt, direkt oberhalb des Wasserfalls, und das Essen sehr lecker. Ein schönes Muttertagsessen!

Am Nachmittag steht dann wieder Faulenzen an, wir haben nicht mal Lust, an einen Strand zu fahren... Wir richten noch alles für morgen her, würfeln und lassen diesen Ruhetag entspannt ausklingen.

Montag, 15.05.2023

Heute muss der Jardin auf uns verzichten (oder wir auf ihn) - kurz vor 8 Uhr geht's los nach Malendure, zum Meeresschutzgebiet Réserve Cousteau*, benannt nach dem berühmten Taucher und Forscher.

Die Übernahme unseres Kajaks samt Einweisung klappt problemlos. Nach 20 Minuten Paddeln erreichen wir die größere der beiden Îles de Pigeon. Wir gehen zuerst hinauf zum Aussichtspunkt, aber so grandios ist das Panorama gar nicht. Danach schnorcheln wir und sind - trotz dem, was wir gelesen haben - überrascht von der Vielfalt und der Anzahl an Fischen. Vor allem beeindrucken uns die großen Papagei- und Doktorfische. Ich habe erstmals die neue Unterwasserkamera im Einsatz, bin gespannt, wie die Fotos werden...

Da die Lichtverhältnisse schlechter werden und es an der Küste sogar nach Regen aussieht, beschließen wir, früher als geplant zurück zu rudern. Und das ist ganz gut so - wir brauchen 1 1/4 Stunden! Eine richtige Schinderei bei Gegenwind, dazu müssen wir ständig die teilweise hohen Wellen im Auge behalten, um nicht zu kentern. Aber das Schnorchelerlebnis war diesen Aufwand auf jeden Fall wert!

Am Stützpunkt von "Gwada Pagaie" liefern wir das Equipment* ab, können unter einer Dusche zumindest das Gröbste an Salz und Sand abwaschen, uns umziehen und bekommen noch einen leckeren Punch* und frische Kokosnuss serviert. Ich unterhalte mich mit einer der beiden Angestellten und zu meiner Überraschung kommt sie aus Réunion - da ist ein nettes Gespräch vorprogrammiert...

Wir fahren zurück ins Haus, waschen die Neopren*-Anzüge und duschen. Dann sichten wir die Fotos, ich übertrage die von der neuen Kamera aufs Handy - und bin begeistert von der Qualität. Abends gibt's heute Tortellini mit einer fertigen Sauce, nicht mal schlecht.

Dienstag, 16.05.2023

Auch heute früh ist keine Zeit für einen Besuch im Jardin. Wir wollen halbwegs früh an den Bains Jaunes sein, also starten wir kurz nach 6 Uhr. Allerdings bremst uns ein Stau vor Baillif aus, so dass wir erst gegen 8:30 Uhr dort sind.

Leider ist das Wetter nicht so schön, wie es die Vorhersage angekündigt hat. Ein Stück gehen wir aber den so genannten "Damenweg" in Richtung Vulkan La Souffrière. Der Urwald hier ist wirklich grandios! Das war es auf jeden Fall wert, hier herauf zu fahren! Als es komplett zu zieht und anfängt zu regnen, warten wir unter einem sehr dichten "Mini-Biotop*" (= Baum + diverse auf ihm wachsenden Pflanzen) den Guss ab und gehen dann zurück zum Auto.

Wir wollen jetzt an einen Strand mit Gastronomie, da wäre die Plage Malendure perfekt, die wir von gestern kennen, aber wir finden dort keinen Parkplatz. Also beschließen wir, direkt zur Plage des Amandiers bei Sainte-Rose zu fahren, weil wir die beiden schönen Strände am Weg bis dorthin ja schon kennen. Wir essen oberhalb des Strands wunderbar zu Mittag, aber leider hat sich genau hier eine hartnäckige Regenwolke festgesetzt - so wird es nichts mit einem entspannten Nachmittag am Strand...

Wir fahren zurück nach Deshaies, ich zahle im "Le Madras" den Wein, den die Bedienung am Freitag auf der Rechnung vergessen hat, dann fahren wir zum Bungalow. Nach einer Pause gehen wir zum Snack und essen ein Eis. Wir sehen, dass es für Fotos vom Sonnenuntergang ganz gut aussieht, aber leider wird es dann nicht ganz so super schön wie erhofft.

Abends laden wir Patrick zum Wein ein, um uns zumindest ein bisschen für alles zu revanchieren*, was er schon für uns gemacht hat. Er redet fast ohne Punkt und Komma, das meiste kann ich für Christian erst danach übersetzen. Wir denken, er genießt es, sich mal mit anderen Leuten zu unterhalten. Auf jeden Fall ist es ein sehr netter Abend!

Mittwoch, 17.05.2023

Unser letzter Tag im Bungalow des Jardin - das muss noch mal ausgenutzt werden! Also drehe ich gleich nach der "Buchhaltung" eine erste Runde, nach dem Frühstück gehen wir zusammen los.

Als wir die Voliere der Loris besuchen, ist dort gerade Patrick am Arbeiten. Als ich ihn frage, wie viele Loris sich hier eigentlich tummeln, lädt er uns zu einem Blick "hinter die Kulissen" ein - wir erfahren viel über die hübschen Vögel und können sogar ein noch sehr junges Küken in einem der Nistkästen sehen. Was für ein Privileg*!

Gegen Mittag fahren wir hinunter ins Dorf und essen sehr lecker in einem der wenigen mittags geöffneten Lokale. Zurück im Haus heißt es dann leider schon Koffer packen... Abends lassen wir die Zeit hier in Deshaies noch bei Wein Revue passieren. Wir haben wirklich viel erlebt und viele beeindruckende und interessante Orte gesehen.

Donnerstag, 18.05.2023

Heute muss auch mein Schatz früher raus, damit wir ohne Stress alles für die Übergabe des Hauses um 9:30 Uhr fertig bekommen. Mouna ist sehr pünktlich und natürlich ist alles in Ordnung. Patrick kommt wie erwartet auch noch zum Verabschieden und bringt uns noch mal Mangos, die dann im Baumhaus reif sein werden. Es ist ein herzlicher Abschied, wir werden in Verbindung bleiben und - wenn alles gut läuft - auch wiederkommen. Danach starten wir zur "Traversée", die uns durch den Nationalpark auf die andere Seite von Basse-Terre bringt.

An der "Maison de la Forêt" halten wir und wandern knapp 1 1/2 Stunden durch den Urwald. Dieser Wald ist fast einzigartig auf der Welt, einer der letzten tropischen Höhenwälder, auf die der Mensch noch (fast) keinen Einfluss genommen hat. Man weiß gar nicht, wohin man in diesem Grün schauen soll, überall Bäume und Sträucher in allen Größen, Lianen, Heliconia, Farne... Auch wenn uns der Schweiß wegen der hohen Luftfeuchtigkeit hinten und vorne in Bächen runter läuft, genießen wir jede Minute.

Anschließend fahren wir das kurze Stück weiter zum Parkplatz der Cascade des Écrevisses. Wir verspeisen unsere Brotzeit, ziehen uns um, beobachten ein paar Mungos und gehen dann das kurze Stück zum (wegen zu wenig Wasser) nicht ganz so beeindruckenden Wasserfall. Der Ort mit dem kleinen Becken mitten im Grün ist aber sehr hübsch. Im Flüsschen nebenan gibt's für uns eine willkommene Abkühlung.

Dann fahren wir nach Petit-Bourg, wo aber wegen des heutigen Feiertags praktisch alles zu hat. Aber in einen kleinen Lokal am Meer gibt's für uns doch ein Bier, bevor wir nach Vernou zur "Villa Kannel" fahren. Die Begrüßung ist sehr freundlich, unser Zimmer groß und sauber und das ganze Anwesen wirklich schön. Leider ist überall außer im Gartenpavillon Rauchverbot - und das schließt das Dampfen ein... Na ja, im Pavillon sitzen wir später sehr nett beim Würfeln und einem guten Rotwein. Wir sehen sogar eine sehr große, kräftige Fledermaus, die im Pool trinkt. Wir planen noch, was wir morgen unternehmen wollen, dann geht's ins Bett.

Freitag, 19.05.2023

Ich bin früh wach und schreibe im Pavillon Tagebuch, umgeben von zahlreichen Vögeln im Grün rundum.

Das Frühstück ist für französische Verhältnisse sehr gut und reichhaltig, mit Kaffee, frischem Obst, Kokoswasser, Saft, Baguette, Bananenkuchen, Joghurt und verschiedenen Marmeladen.

Anschließend packen wir zusammen und machen uns auf den Weg. Nach einem Tankstopp und einem Verfranser (in diesem Klima ist ein Wegweiser schnell mal zugewachsen) finden wir den richtigen Weg zum Jardin de Valombreuse. Dieser botanische Garten ist viel größer und anders konzipiert als der in Deshaies. Hier gibt es hauptsächlich Pflanzen und Tiere, die hier (auf den kleinen Antillen) heimisch sind oder waren. Der Garten ist wunderschön und wir genießen die Zeit. Zum Abschluss fahren wir noch eine Runde mit dem Parkzug, dann trinken wir im benachbarten Restaurant ein Bier.

Danach wollen wir eigentlich die Rum-Destillerie* Montebello besuchen, aber die letzte Führung des Tages ist schon weg...

Wir beschließen, direkt zur "Brasserie* Lézarde" zu fahren und dort Mittag zu essen. Wir können uns einen Tisch aussuchen und lassen uns das wirklich gute hauseigene Bier und das leckere Essen schmecken.

Dann fahren wir zurück zur Villa und verbringen den Nachmittag am und im Pool. Abends sitzen wir wieder mit Wein und Würfeln im Pavillon, beobachten wieder die großen (und einige kleinere) Fledermäuse und sehen sogar ganz kurz eine Eule. Da muss ich wieder einiges im Internet suchen...

Samstag, 20.05.2023

Unser nächster Umzugstag beginnt für mich wieder früh mit der "Buchhaltung" im Pavillon. Als ich damit fertig bin, muss ich erst noch einen heftigen Schauer abwarten, bevor ich zurück ins Zimmer kann. Schon vor dem Frühstück um 7 Uhr ist fast alles im Auto.

Laurence gibt uns noch den sehr guten Tipp, in Saint-François direkt morgens an der Marina* einen Ausflug nach Petite-Terre zu reservieren, dort kann man beim Schnorcheln mit Glück Haie und an Land Leguane sehen. Danach verabschieden wir uns und machen uns auf den Weg nach Grande-Terre.

Nachdem wir so früh dran sind, hat der große Leclerc in Le Gosier noch nicht mal auf. Also fahren wir weiter nach Saint-François und finden an der Marina auch einen Ausflug für Donnerstag. Billig ist es nicht gerade, aber wir sind doch zuversichtlich, dass es sich lohnen wird.

Wir beschließen, jetzt gleich zum Baumhaus zu fahren - mit Tante Google finden wir problemlos zur Anlage "Esprit Caraïbe". Der Chef Vincent empfängt uns super freundlich, er spricht sogar einigermaßen Englisch. Und wir können schon jetzt ins Haus! Super! Das Baumhaus ist einfach cool und mega individuell, dabei aber gut und funktionell ausgestattet. Wir verlieben uns quasi auf den ersten Blick in diese besondere Unterkunft...

Nach dem Ausräumen fahren wir zuerst zur kleinen Wallfahrtskirche Chapelle la Baie Olive - besonders der Ausblick über die Küste ist wirklich schön. Wir fahren wieder nach Saint-François - wenn man sich auskennt, dauert das nur ein paar Minuten. Wir bringen (endlich) unsere Karten auf den Weg und kaufen ein, was wir für die nächsten Tage brauchen. Die Einkäufe werden direkt im Haus verstaut, dann fahren wir noch mal hinunter in den Ort. An der Marina trinken wir ein Bier, dann suchen wir ein Lokal, wo wir eine Kleinigkeit essen können. Wir finden das "Les Pieds dans l'Eau" direkt am Meer und essen dort preiswert, lecker und viel mehr als geplant. Wir bekommen sogar noch einen Digestif aufs Haus und unterhalten uns sehr nett mit den Bedienungen. Es kann durchaus sein, dass wir diese Woche noch mal hier essen werden!

Anschließend fahren wir zurück, trinken auf unserer Terrasse ein Bier und planen unser Programm für morgen. Abends würfeln wir und lassen den Tag mit Wein ausklingen.

  • Sonntag, 21.05.2023

    Zum Frühstück gibt's heute die ersten beiden Mangos von Patrick - die sind einfach super lecker!

    Anschließend wird Geschirr gewaschen und aufgeräumt, bevor wir uns auf den Weg zum Zuckerrohr-Museum in Beauport machen. Dort lesen wir aber, dass der historische Zug, wegen dem wir eigentlich hier sind, zur Zeit wegen Wartungsarbeiten nicht fährt. Da bringt uns das Museum auch nichts, alles andere kennen wir ja von La Réunion...

    Also fahren wir direkt nach Petit-Canal und schauen uns dort die Zeugnisse und Gedenkstätten für die Zeit der Sklaverei an. Das hier ist das andere Ende des Weges, dessen Anfang wir letztes Jahr in Gambia gesehen haben.

    Danach geht es weiter nach Morne-à-l'Eau, den Friedhof mit seinen überwiegend schwarz-weiß gekachelten Gräbern lassen wir uns nicht entgehen. Und einige Grabbeigaben verdienen durchaus das Prädikat skurril*...

    Wir fahren weiter nach Le Moule und dort an die Plage à l'Autre Bord. In einem netten kleinen Lokal trinken wir ein Bier und lassen uns dazu Accras schmecken. Nach einem kurzen Besuch am Strand fahren wir zum Archäologischen Park - viel gibt es nicht zu sehen, aber der Spaziergang ist wirklich schön. Am Ende der Runde sehen wir zu unserer Überraschung sogar einen Monarchfalter.

    Wir fahren - mit einem kurzen Abstecher nach Saint-François, um zu klären, ob das Lokal, wo wir gestern waren, auch abends geöffnet hat - zurück zu unserem Domizil. Den Rest des Tages entspannen wir, probieren die luftige Dusche aus und planen für morgen.

    Montag, 22.05.2023

    Heute ist es bewölkt, also wollen wir nach Pointe-à-Pitre, da macht uns das Wetter nicht so viel aus.

    Auf dem Weg in die größte Stadt des Archipels besuchen wir eine alte Mühle, die inzwischen Teil eines 4*-Hotels ist, und kaufen ein paar Sachen ein.

    Leider hat das Sklavereimuseum montags zu, da hatte ich nicht geschaut - also fahren wir direkt ins Zentrum. Wir finden einen Parkplatz ganz in der Nähe der Place de la Victoire. Wir trinken etwas, dann spazieren wir über den großen Platz mit seinen alten Bäumen und Palmen und den schönen Häusern. Am Fischerhafen ist aber nichts los, wir sind wohl etwas zu spät dran. Also gehen wir zur Kathedrale mit ihrer beeindruckenden Stahlkonstruktion im Innenraum. Vom Blumenmarkt, der auf dem Platz davor täglich stattfinden soll, ist aber leider ebensowenig zu sehen wie vom großen Markt in und vor der Markthalle, die wir als nächstes ansteuern. Wir gehen zurück zum Auto, schon etwas enttäuscht...

    Nun fahren wir weg von der Küste, in die Grands-Fonds. Die Landschaft ist schon beeindruckend mit ihren Hügeln und schroffen Tälern. Allerdings nimmt das üppige Grün dem Karst* viel von seiner Schroffheit.

    Wir fahren wieder ans Meer, nach Sainte-Anne, parken am Strand und suchen uns eines der vielen kleinen Lokale aus. Wieder mal landen wir einen Volltreffer, das Essen ist reichlich und sehr lecker.

    Anschließend fahren wir zurück ins Baumhaus und sind den Rest des Nachmittags einfach mal faul. Abends beobachten wir nach dem Würfeln noch Fledermäuse und einen vierbeinigen, pelzigen Baumbewohner, den ich erst noch identifizieren muss.

    Dienstag, 23.05.2023

    Nach Buchhaltung und Frühstück, das heute in der Küche stattfindet, weil wir oben nach dem heftigen Regen in der Nacht Tisch und Stühle nicht so schnell trocken kriegen, starten wir in Richtung Le Moule.

    Das Herrenhaus "Maison Zévallos" hat zwar zu, ich finde aber Kontaktdaten für einen Besuch am Freitag. Dann fahren wir zum ersten "Höllentor" an der Küste - und sind überwältigt vom Anblick, der sich uns bietet! So eine beeindruckende, wilde Küste vermutet man kaum auf einer Karibikinsel.

    Unser nächstes Ziel ist der Sklavenfriedhof an der Anse Marguérite. Auf dem Weg zur Küste sieht Christian einen Leguan auf der kleinen Straße, direkt danach entdecken wir große rote Landkrabben, ich kann sogar ein paar Fotos machen. Vom Friedhof ist bis auf eine Gedenkstätte nichts mehr zu sehen. Weiter geht es an der Atlantikküste entlang. Von der Chapelle Sainte-Anne aus haben wir die nächsten beeindruckenden Ausblicke auf die Küste.

    Ein absolutes Highlight* der an Höhepunkten nicht armen Fahrt ist dann die "Lagune" am nächsten "Höllenloch"! Am Ende der tief eingeschnittenen Bucht kommt von der Wucht der Wellen, die sich an den Felsen brechen, kaum noch etwas an. Wir gehen bis zur Mündung der Bucht, es ist unglaublich interessant. Als wir im Lokal an der Bucht ein Bier trinken, geht ein heftiger Regenschauer nieder, aber nach einer knappen Viertelstunde ist alles vorbei.

    Wir fahren - mit einem kurzen Fotostopp an einem Aussichtspunkt oberhalb der Steilküste - zum nördlichsten Punkt von Guadeloupe, der Pointe de la Grande Vigilie. Auf beiden Seiten den Atlantik zu sehen, ist wirklich faszinierend.

    Nach dieser herrlichen Fahrt geht es nun zum Entspannen an den Traumstrand der Anse Laborde. Wir verbringen ein paar Stunden am und im Meer, essen lecker zu Mittag und genießen die Sonne. Als es zu zieht, fahren wir zurück zum Baumhaus, duschen und ziehen uns um.

    Am frühen Abend fahren wir nach Saint-François, wir hoffen, dass der Nachtmarkt stattfindet. Und es sind auch einige Stände mit Souvenirs und Kunsthandwerk sowie Garküchen aufgebaut. Wir treffen zufällig Mérissa, eine der Bedienungen aus dem "Pieds dans l'Eau" und können so direkt unsere Reservierung für Freitagabend (inklusive Langusten*) klar machen.

    Wir spazieren noch ein Stück am Hafen entlang und trinken etwas, bevor wir zurück fahren. Als wir ankommen, sitzt doch tatsächlich eine Aga-Kröte in unserer Küche! Wir würfeln und beobachten, was sich so alles in den Bäumen tut. Zu unserer Überraschung und Belustigung entdecken wir ein Glühwürmchen, das nicht fliegt, sondern auf einem Zweig hin und her wandert... Ein Schauer vertreibt uns ins Zimmer, wo wir bei einem Glas Wein unseren bisherigen Urlaub Revue passieren lassen.

    Mittwoch, 24.05.2023

    Als ich morgens Tagebuch schreibe, taucht Vincent auf, irgendwas stimmt mit dem Stromspeicher nicht. Er vermutet erst, es wäre unser Kühlschrank, aber weder der noch der Wassertank hinter unserem Haus sind offenbar die Ursache... Während wir frühstücken, fängt es an zu regnen und es entwickelt sich zu einem heftigen Tropengewitter. Gut, dass wir die innere Stiege haben!

    Nachdem es nicht wirklich besser wird, beschließen wir, als erstes die Rum-Destillerie Damoiseau bei Le Moule zu besuchen. Zu unserer Überraschung können wir fast alle Bereiche der Anlage alleine besichtigen. Super interessant! Und bis wir alles gesehen haben, wird auch das Wetter besser.

    Da es Richtung Osten am besten aussieht, fahren wir nun zur Pointe des Châteaux. Die Landspitze mit ihren Felsformationen ist wirklich beeindruckend! Leider hat die kleine Bar direkt an der Wendeschleife geschlossen, also müssen wir ein Stück zurück Richtung Saint-François fahren, um etwas zum Mittagessen zu bekommen. Wir finden ein schönes Lokal direkt am Meer und essen sehr gut zu Mittag.

    Wir kaufen ein paar Sachen ein und bringen sie ins Haus, bevor wir Richtung Sainte-Anne starten. Am Hauptstrand behagt es uns aber nicht wirklich, es ist zu voll und zu laut. Also fahren wir wieder Richtung Saint-François und finden den wunderbaren Strand von Bois-Jolan. Nur Schwimmen geht hier nicht - erstens ist das Wasser weit hinaus extrem flach und zweitens hat es (geschätzt) fast 30°C! Also keinerlei Erfrischung... Nur der Wind sorgt für ein wenig Abkühlung...

    Am späten Nachmittag fahren wir zurück ins Baumhaus und richten schon mal das meiste für unsere gebuchte Tour morgen her. Dann würfeln wir und beobachten wieder Fledermäuse.

    Donnerstag, 25.05.2023

    Heute heißt es früh aufstehen, um 6 Uhr wird gefrühstückt, dann der Rest für die Tour eingepackt und um 7 Uhr geht's los. Wir finden sofort einen Parkplatz direkt am Zugang zur Marina und sind so entsprechend früh am Treffpunkt.

    Unsere Kapitänin Julie hat ihr Boot und die Gäste im Griff, das Meer ist ziemlich ruhig und nach einem kurzen Schauer im Hafen wird auch das Wetter sehr gut.

    Nach einer guten halben Stunde erreichen wir Petite-Terre. Alle helfen zusammen, so erreicht das komplette Gepäck den Strand trocken, obwohl wir keinen Steg zum Anlegen haben. Wir belegen einen der Tische an Land samt den Palmen drum herum. Hier muss nichts bewacht werden... Nach einer Erfrischung führt Julie unsere Gruppe über die Insel, erklärt uns, wo wir am besten schnorcheln können und erzählt die Geschichte der Insel, die bis Mitte der 1970er Jahre bewohnt war. Überall sehen wir Leguane - alleine auf den beiden kleinen Inseln hier sollen über 5000 von ihnen leben.

    Nach dem Rundgang haben wir eine Stunde Zeit bis zum Essen. Also muss eine erste Schnorchelrunde sein! Eine kleine Schildkröte und ein junger Zitronenhai sind die Höhepunkte, aber wir sehen zahlreiche verschiedene Fische. Anschließend helfen wir Julie beim Verteidigen des Essens gegen die frechen Zuckervögel. Das Essen ist hervorragend - und sehr viel! Danach braucht mein Schatz erst mal eine Pause...

    Ich geh gleich noch mal eine Runde ins Wasser, sehe mehrere Schildkröten und wieder viele Fische. Eine zweite (bzw. für mich dritte) Runde drehen wir dann zusammen und sehen wieder viel. Christian fotografiert sogar einen Kraken - allerdings, ohne ihn zu sehen... Es ist alles in allem wirklich ein wunderbarer Tag!

    Vor dem Ablegen wird wieder alles trocken an Bord gebracht, dann geht es mit Vollgas (und bis zu 27 sm*, also 50 km/h Tempo) über das ruhige Meer zurück nach Saint-François. Diese Tour war wirklich das Geld wert!

    Abends geh ich früh ins Bett, ich bin total k.o.

    Freitag, 26.05.2023

    Unser letzter Tag auf Guadeloupe beginnt für mich sehr früh, aber entspannt. Heute haben wir ja nicht mehr viel auf unserem Programm. Also wird erst mal gemütlich gefrühstückt, ein wenig aufgeräumt und dann nur noch entspannt.

    Um 14 Uhr machen wir uns auf den Weg zur Maison Zévallos. Madame Maggy erzählt viel zur Botanik, zur Geschichte Guadeloupes im Allgemeinen und der Geschichte der Familie und des Anwesens im Besonderen. Einige Teilnehmerinnen der Führung wollen vieles ganz genau wissen, so zieht sich der Besuch ganz schön in die Länge. Aber es sind interessante 2 1/2 Stunden!

    Auf dem Rückweg klären wir noch, wie es morgen mit dem Autowaschen und -saugen geht (morgen ist ja Feiertag). Danach machen wir uns in Ruhe fertig für unser besonderes Abendessen.

    In Saint-François finden wir einen Parkplatz ganz in der Nähe des "Les Pieds dans l'Eau" und sind die ersten Gäste des Abends. Unser Tisch ist direkt am Meer, der Service von Mérissa super nett und die Langusten einfach der Hammer. Ein genialer Abschluss für einen wunderbaren Urlaub!

    Samstag, 27.05.2023

    Da wir nicht genau wissen, wann wir das Baumhaus räumen müsssen, gibt's das Frühstück um 7 Uhr, so haben wir auf jeden Fall genug Zeit.

    Als ich etwas später Vincent am Koi-Teich sehe, frage ich ihn und er sagt mir, dass wir (ohne Aufpreis) bis zum Nachmittag bleiben können. Super! So geht alles mega entspannt, ich habe noch Zeit fürs Tagebuch, Christian für die Reinigung des Leihautos und wir beide für ein paar letzte Fotos.

    Am Nachmittag räumen wir alles ins Auto, bezahlen und verabschieden uns von Vincent. Diese kleine Anlage werde ich auf jeden Fall empfehlen!

    Wir fahren quer über die Insel zur Autovermietung und schaffen es im zweiten Anlauf auch, die Zufahrt zur Tankstelle zu treffen. Wir geben den Puma zurück und werden zum Flughafen gebracht. Zügig ist unser Gepäck bis München eingecheckt, dann haben wir Zeit für einen Imbiss, während wir auf unseren Flieger nach Paris warten.

    Wie schon auf dem Flug hierher werden wir an Bord mit einer leckeren Mahlzeit verwöhnt, in der Nacht können wir auch ganz gut schlafen.

    Sonntag, 28.05.2023

    Etwa eine Stunde vor der Landung gibt es Frühstück, dann landen wir schon bald in CDG. Hier haben wir auch mehr als genug Zeit für einen Kaffee, bevor es an Bord des Flugzeugs nach München geht. Es dauert einige Zeit, bis das Gepäck kommt, aber wenigstens sind beide Koffer da und heil! Auch der Transfer* zum Parkplatz dauert nicht lange, dann geht es endgültig zurück nach Niederbayern.