Norwegen 
(02. - 07.09.2012)

Unsere Skandinavien-Reise geht weiter...

Sonntag, 02.09.2012

In der Nacht hat uns der Regen leider eingeholt... Also leider keine Fotos mit Morgensonne auf unserem schönen Standplatz!
Ohne Probleme fahren wir in Richtung Berge und über die Grenze nach Norwegen. Unser erstes "richtiges" Ziel (abgesehen von der wunderbaren Natur, leider immer noch ohne Elch) ist Hamar. Hier sehen wir am Ufer des Mjøsa-Sees das "Wikingerschiff", die beeindruckende Eisschnelllaufhalle der Olympischen Spiele 1994. Weniger bekannt, aber durchaus auch sehr beeindruckend sind die Ruinen des mittelalterlichen Doms, die von einer riesigen Glaskonstruktion geschützt werden - leider ist im Moment kein Besuch möglich. 
Wir fahren weiter nach Lillehammer, die Olympiastadt von 1994. Das Zentrum mit den farbigen Holzhäusern ist wirklich malerisch! Leider ist hier die Sommersaison offenbar bereits vorbei, am Sonntag ist alles geschlossen, auch die Restaurants... Kurios ist aber ein "Elch in der Wand"! Wir beschließen, wieder zurück zur Bundesstraße zu fahren, Mittagessen gibt's in einer Raststätte.
Danach fahren wir über die nächsten Berge ins Valdres, das Tal der Stabkirchen*. Die ersten drei, die wir ansteuern - Reinli, Lomen und Høre - sind leider geschlossen, wir können sie nur von außen ansehen. Hier ist eindeutig schon Nachsaison! Hoffentlich haben die bedeutenderen auf, die wir morgen anschauen wollen!
Wir fahren noch bis Vang und finden einen schönen Campingplatz am See, wo wir für die Nacht bleiben.

Montag, 03.09.2012

Heute geht erst mal nichts so, wie wir es gern hätten! Es regnet, wir finden erst mal keine Bank und die E16 (unsere normale Route) ist gesperrt - Umleitung mit einem Umweg von gut 50 km...

Zuerst geht's hinauf auf eine große Hochebene mit einem großen und mehreren kleinen Seen. Bis dahin ist die Straße auch gut ausgebaut - aber dann müssen wir vom Filefjell* hinunter zum Sognefjord*, gut 1000 m Höhenunterschied auf nur 23 km Strecke. Und diese Strecke hat's in sich!

Nicht nur, dass die Straße immer schmaler wird, teilweise haben wir links Felswand und rechts Abgrund. Der Knaller sind aber die ersten drei (von vier) Kehren! Eigentlich ist es nicht möglich, an diese Steilwand eine Spitzkehre zu bauen, aber die Lösung der Norweger ist wirklich einmalig: man baue einen unbeleuchteten Mini-Tunnel in den Felsen mit einer Kehre mittendrin und einem Höhenunterschied von gefühlt 8 Metern auf 20 Meter... Der Begriff "Kehrloch" bekommt hier eine ganz neue Bedeutung! Als wir unten ankommen, genießen wir, dass es hier a) wieder geradeaus geht, b) die Straße wieder einen Mittelstrich hat und c) eine Bank und einen Supermarkt gibt.

Wir kehren auf die E16 zurück und fahren ein Stück zurück ins Valdres zur Stabkirche von Borgund - ein wunderschönes Bauwerk, nicht groß, aber verschachtelt und reich mit Schnitzereien geschmückt. Da hätten wir definitiv etwas versäumt, wenn wir nach dem Umweg nicht hierher gefahren wären!

Zwei Stunden später als geplant (aber immerhin) fahren wir dann Richtung Bergen. Wir beschließen, in Flåm am Aurlandsfjord (einem Seitenarm des Sognefjords) Mittagspause zu machen. Wir finden hier nicht nur ein tolles Lokal, wo wir uns am reichhaltigen Buffet bedienen, sondern auch ein malerisches Dorfzentrum zwischen Bahnhof und Hafen. Die riesige "Costa Luminosa" ist dazu ein krasser Gegensatz...

Wir fahren weiter nach Gudvangen am Nærøyfjord (auch ein Seitenarm des Sognefjords) und entdecken hier ein "Wikinger-Motel", in seiner Art wohl auch einzigartig. Unsere Fahrt nach Bergen unterbrechen wir noch für ein paar Fotos am sehr beeindruckenden Wasserfall Tvindefossen und im kleinen Ort Voss, wo wir den See, die alte Steinkirche und das rund 1000-jährige Olafskreuz sehen.

Bis Bergen geht es problemlos weiter, aber in der Stadt heißt es "Stellplatz finden" - und das ist mit vielen engen Einbahnstraßen, mit denen unser WoMo* nur bedingt kompatibel ist, extrem schwierig. Nach einer guten Stunde hilft uns ein Busfahrer weiter und so finden wir auch einen sogar noch recht zentralen Platz für die Nacht. Aber wir sind für heute fix und fertig - zum Abendessen reichen heute ein Bier und ein paar Salzstangen...

  • Dienstag, 04.09.2012

    Angesichts des strömenden Regens beschließen wir, dass Bergen ohne unseren Besuch auskommen muss. Wir starten also nach dem Frühstück direkt in Richtung E16 und Oslo. Da wir die Strecke von gestern noch kennen, fahren wir zurück bis Voss und von dort zum Hardangerfjord. Kurz bevor wir die Fähre erreichen, gibt's noch mal was in Sachen Tunnelbau, nämlich einen Tunnel mit einem kompletten Kreisverkehr mittendrin! Hier geht's dann ab 2013 über die neue Brücke, die noch im Bau ist. Wir haben mit der Fähre kein Problem, müssen auch nicht allzu lange warten. 

    Unseren nächsten Halt legen wir am Vøringsfossen ein, einem der spektakulärsten Wasserfälle in Norwegen. Über 180 m stürzt das Wasser hier hinunter - wirklich ein beeindruckendes Schauspiel der Natur!

    Dann geht es hinauf auf die Hochebene der Hardangervidda - eine fantastische Landschaft! So etwas würden wir eher am Polarkreis vermuten als hier in Südnorwegen... Niedrige Sträucher und Moorbirken, Wollgras an den Tümpeln und Sümpfen, alles in rötlich-grünen Farbtönen mit Schneeflecken dazwischen, zwischendurch auf einmal richtig große Seen inklusive Ausflugsbooten - einfach herrlich! Hier passen die hier lebenden Rentiere wirklich her (nur wir bekommen sie nicht zu Gesicht)!

    Wir fahren weiter durch das schöne Hallingdal nach Oslo. Wieder geht eine mittlere Odyssee* los wegen des Campingplatzes, auf dem wir einen Stellplatz reserviert haben, aber wenigstens nicht ganz so irre wie gestern in Bergen...

    Mittwoch, 05.09.2012

    Das schöne Wetter hat diesmal tatsächlich über Nacht gehalten! Wir beschließen, unser WoMo gleich reisefertig zu machen und damit zum Parkplatz an der Holmenkollen*-Arena zu fahren. Hier hätten wir sogar umsonst über Nacht stehen bleiben können - wenn wir das gewusst hätten...

    Mit der Metro* fahren wir ins Zentrum und bummeln ein bisschen an der "Karl Johan", am Dom vorbei und zur Festung Akershus. Diese alte Burg ist eine verschachtelte Anlage auf einer kleinen Halbinsel. Die Höfe und Wälle sind auch jetzt schon offen und gratis zugänglich (eine Seltenheit im teuren Oslo). Wir steigen auf die Wälle und haben schöne Ausblicke auf den Hafen und das nächste große Kreuzfahrtschiff, die "Rotterdam", die direkt unterhalb der Festung angelegt hat.

    Bevor wir mit dem Linienboot auf die Museums-Halbinsel Bygdøy fahren, holen wir noch mal Kronen. Dann fahren wir hinüber, unser erstes Ziel ist das Wikingerschiff-Museum. Hier sind drei, teilweise fantastisch erhaltene Wikingerschiffe ausgestellt, die als Begräbnisschiffe für Häuptlinge bzw. eine Fürstin verwendet wurden. Es ist unglaublich interessant und der Zustand wirklich verblüffend! Auch die Grabbeigaben, u.a. reich mit Schnitzereien und Beschlägen verzierte Schlitten, faszinieren uns mit ihren Details.

    Anschließend besuchen wir das Norwegische Volksmuseum bzw. das dazu gehörende Freilichtmuseum. Hier sind über 150 historische Gebäude, teils komplette Straßenzüge oder Höfe, aus allen Landesteilen Norwegens aufgebaut - und immer so, dass die einzelnen Gebäude perfekt zusammenpassen. Wirklich toll gemacht! Die Krönung ist aber die Ende des 19. Jahrhunderts hierher versetzte Stabkirche von Gol. Sie ist für diese Bauart groß, weist viele Schnitzereien und im Inneren sogar noch die originalen Malereien auf. Dieser Besuch ist wirklich ein Muss bei dem schönen Wetter!

    Zurück in der Stadt suchen wir erst mal einen Kiosk für die letzten Karten und dann ein bezahlbares Lokal fürs Mittagessen. Wir landen am Ende in einem schönen Lokal direkt am Hafen, bekommen für unsere Kronen zum einen sehr reichliche Portionen und zum anderen Top-Qualität (Sonne, Atmosphäre und Aussicht gibt's gratis dazu). Nachdem wir uns von dem schönen Platz am Hafen verabschiedet, die Karten geschrieben und eingeworfen haben, gehen wir zum HRC* und besorgen den vierten Pin für meinen Sohn. 

    Mit der Metro geht's dann zum Holmenkollen - zum Abschluss noch ein Höhepunkt im wahrsten Sinn des Wortes. Von der Arena steigen wir über die Stufen hinauf zum Turm und zum Museum. Zum obersten Ende führt zum Glück ein Aufzug, es wäre arg weit und steil... Die Aussicht von oben auf die Stadt und den Fjord ist atemberaubend! Allerdings ist die Plattform dem Wind völlig ausgeliefert...

    Wir verlassen Oslo und fahren noch ein gutes Stück über die schwedische Grenze. Für die Nacht finden wir einen netten Rastplatz.

  • Donnerstag, 06.09.2012

    Heute geht's (fast schon zu) schnell in Richtung Süden, wir müssen endgültig zur Kenntnis nehmen, dass dieser Urlaub zu Ende geht... Vorbei an Göteborg fahren wir bis Falkenberg, kaufen ein und machen am Strand eine Kaffeepause.

    Dann geht's auch schon bald wieder über die Øresund-Brücke, zur Mittagspause sind wir schon in Dänemark. Nach einem kurzen Spaziergang am Strand starten wir wieder. Den Kaffee am Nachmittag trinken wir schon am Kleinen Belt.

    Es geht sehr zügig voran und wir beschließen, noch bis hinter Hamburg zu fahren, um uns morgen den Elbtunnel zu ersparen. Wir finden einen ziemlich ruhigen Rastplatz und bleiben für die letzte Nacht hier.

    Freitag, 07.09.2012

    Kurz vor 8 Uhr starten wir zur endgültig letzten Etappe. Trotz viel Verkehr geht's schnell in Richtung Heimat. 

    Wir fahren wieder die Strecke über Magdeburg und Halle, auch hier ist ziemlich viel los, aber es gibt keine Probleme. Zur Mittagspause sind wir schon wieder in Bayern, wenn auch grade mal so...

    Kurz nach 16:30 Uhr sind wir dann wieder daheim.