Zwischen Donau und Altmühl
Seit Jahrtausenden sind die Gegenden entlang der Donau und der Altmühl in Niederbayern besiedelt - und viele der Bewohner haben ihre Spuren hinterlassen. Dazu kommen faszinierende Landschaften, die die Flüsse im Laufe der Zeit geformt haben.
Heute kann vieles davon besucht und erlebt werden...
Kloster Weltenburg und Donaudurchbruch
Das Benediktiner*-Kloster Weltenburg liegt an einer Stelle am Ufer der Donau, deren Siedlungsgeschichte bis in die Frühgeschichte der Menschheit zurück reicht. Auf dem Frauenberg oberhalb des Klosters belegen archäologische Funde verschiedene Siedlungen im Laufe der Jahrtausende. Dort lassen Ausgrabungen auch darauf schließen, dass sich hier eine römische Militärstation befunden hat, durch die die wichtige Handelsstraße entlang des Südufers der Donau verlief.
Der Überlieferung nach wurde das Kloster schon 617 durch irische Mönche gegründet, dies gilt aber inzwischen als widerlegt. Besser gesichert ist eine Gründung um das Jahr 700 durch den Hl. Rupert, den "Apostel* der Bayern". Die Klosterkirche, dem Hl. Georg geweiht, ist eine der bedeutendsten Barockkirchen der Region und wurde durch die berühmten Gebrüder Asam ausgestaltet. Seit 1050 ist belegt, dass die Mönche in Weltenburg Bier brauen, so kann sich das Kloster als die Stätte der ältesten Klosterbrauerei der Welt bezeichnen.
Regelmäßig wird das Kloster bei Hochwasser in Mitleidenschaft gezogen, die Marken der höchsten Wasserstände der letzten Jahrhunderte sind an einer Ecke des Klostergebäudes zu sehen. Um Schäden zu vermeiden, wurde 2006 ein moderner Hochwasserschutz eingeweiht.
Unmittelbar flussabwärts des Klosters liegt der so genannte Donaudurchbruch - tatsächlich wurde die spektakuläre Schlucht aber bereits vor über 80.000 Jahren von kleineren Nebenflüssen der Donau geschaffen. Am besten sind die bis zu 80 m hohen Felswände vom Wasser aus zu sehen; von der Anlegestelle am Kloster ebenso wie von Kelheim aus sind Fahrten mit Linienschiffen möglich, außerdem bieten Zillen* Fahrten durch die Engstelle an. Die Schlucht und das sie umgebende Gebiet sind ein ausgewiesenes Naturschutzgebiet und seit 2020 trägt die Enge das Prädikat "Nationales Naturmonument".
Kelheim mit der Befreiungshalle
Kelheim an der Donau hat eine lange Geschichte, Ausgrabungen belegen die Besiedlung seit der Zeit der Neandertaler ebenso wie die Existenz eines keltischen* Oppidums* und Zeugnisse aus der Zeit der Römer und der Bajuwaren. Erstmals urkundlich erwähnt wurde Kelheim im Jahr 866, das Stadtrecht wurde 1181 durch Herzog Otto I. verliehen. Die historische Altstadt zeugt heute noch von der langen Geschichte der Stadt.
Neben dem Donaudurchbruch (siehe oben) ist aber die Befreiungshalle auf dem Michelsberg oberhalb der Altstadt die Hauptattraktion der Stadt. Sie wurde Mitte des 19. Jahrhunderts im Andenken an die gewonnenen Schlachten gegen Napoleon* während der Befreiungskriege in den Jahren von 1813 bis 1815 im Auftrag von König Ludwig I. erbaut. Im Inneren, einer Rundhalle unter einer 45 m hohen Kuppel, erinnern Siegesgöttinnen und Inschriften an die Schlachten gegen Napoleon.
Römerkastell Eining
Das römische Kastell* Abusina, heute am Ortsrand von Eining gelegen, wurde um 80 n. Chr. unter Kaiser Titus* gegründet, um die Grenze des Reichs gegen Germanien zu sichern. Später war die Anlage Teil des so genannten "nassen Limes" entlang der Donau, die hier die Grenze bildete. Als Teil des Obergermanisch-Rätischen-Limes* ist Abusina seit 2005 Bestandteil des UNESCO-Welterbes*.
Die Reste der Befestigungen und Gebäude zeigen heute noch die Größe des Lagers und erschließen die Besonderheiten eines römischen Kastells. Im Sommer haben die Besucher des Römerfestes "Salve Abusina" die Gelegenheit, den Alltag der Legionäre* hautnah zu erleben.
Rund um Riedenburg im Altmühltal
Riedenburg im Altmühltal ist bekannt für seine gut erhaltenen und historisch bedeutenden Burgen, aber auch für eine der bekanntesten Höhlen Bayerns, das Schulerloch mit seinen teilweise einzigartigen Formationen.
Die Rosenburg direkt oberhalb des Ortes ist eine der besterhaltenen mittelalterlichen Burgen in Niederbayern. Ihre Geschichte reicht zurück bis ins 12. Jahrhundert und ist geprägt von unterschiedlichen Herren, die alle ihre Spuren hinterlassen haben. Seit einigen Jahren hat die Burg mit dem Falkenhof eine weitere Attraktion, hier können die Besucher frei fliegende Greifvögel vom Falken bis zum Mönchsgeier erleben.
Auf einem fast senkrechten Felsen oberhalb des Stadtteils Prunn erhebt sich die noch ältere Burg Prunn - sie wurde bereits 1037 erstmals urkundlich erwähnt. Im 16. Jahrhundert wurde hier eine der wenigen erhaltenen Handschriften des Nibelungenlieds* gefunden, die sich heute aber in München in der Bayerischen Staatsbibliothek befindet.
Nur ein kleines Stück flussabwärts beginnt auf dem Parkplatz der (nicht allzu lange) Aufstieg zur Tropfsteinhöhle Schulerloch. Bei einem geführten Besuch entdeckt man hier kuriose Formationen und - vor allem zu Beginn und Ende der Besuchssaison - mit etwas Glück auch eine der hier lebenden Fledermäuse. Zum Schutz der geschützten Tiere ist die Höhle in den Wintermonaten geschlossen. Ein kleines Museum zeigt Fundstücke aus der langen Besiedlungszeit der Höhle.
Hundertwasser-Turm in Abensberg
Fast schon wie ein Fremdkörper in der historischen Altstadt von Abensberg wirkt der Turm auf dem Gelände der Brauerei Kuchlbauer.
Auch wenn er den Namen des österreichischen Künstlers Friedensreich Hundertwasser* trägt und von diesem entworfen wurde, hat der Künstler den Turm nie gesehen - er starb während der Bauzeit. Und ob er ihn erkannt hätte, ist auch fraglich, da zahlreiche Änderungen vorgenommen wurden. So ist der Turm zum Beispiel mit seinen 34 Metern nur knapp halb so hoch, wie ursprünglich geplant.
Der Turm kann im Rahmen einer Brauereiführung besichtigt werden. Zu seinen Füßen befindet sich ein Biergarten und jährlich findet hier auch ein Weihnachtsmarkt statt.