Böhmen
(12. - 15. 08.2023)
Dank Feiertag und Brückentag stand uns ein verlängertes Wochenende zur Verfügung - und nachdem wir ein bisschen Tapetenwechsel gut gebrauchen konnten, um unsere Akkus nachzuladen, haben wir ein recht nahe liegendes Ziel ausgesucht. In Pilsen, Prag und Karlstein gab es dann auch viel zu entdecken und zu erleben!
Samstag, 12.08.2023
Nach einem gemütlichen Frühstück starten wir kurz nach 7 Uhr Richtung Böhmen. Da es unterwegs keinerlei Probleme oder Behinderungen gibt, sind wir kurz nach halb zehn an der Brauerei in Pilsen.
Zuerst schauen wir uns auf dem Gelände der Brauerei des weltberühmten "Pilsner Urquell" die vielen Oldtimer an, die hier auf den Start einer historischen Rallye warten. Darunter sind mehr oder weniger bekannte Fahrzeuge und auch ein paar echte Kuriositäten.
Anschließend spazieren wir zum großen Stadtplatz, trinken dort einen Kaffee und genießen die Sonne und die schöne Atmosphäre. Nach einem kurzen Besuch im Dom und am Bankomaten gehen wir zurück zur Brauerei, holen unsere Jacken aus dem Auto (ein Kollege hat uns gewarnt, dass es in den unterirdischen Gängen sehr kühl ist) und gehen dann ins Besucherzentrum. Unsere vorab gebuchte Führung startet pünktlich und unsere Guide Monika zeigt uns die extrem beeindruckende Heimat des "Pilsner Urquell". Anschließend trinken wir noch was und machen uns dann auf den Weg nach Prag.
Trotz einer größeren Baustelle an der Brücke über die Moldau finden wir ohne Probleme unser schwimmendes Hotel (eigentlich Botel) und beziehen unser Zimmer mit Blick auf den Fluss.
Nach den Welcome-Drinks auf der Terrasse machen wir uns auf den Weg zur alten Festung Vyšehrad. Sie ist ganz anders, als man sich eine Burg eigentlich vorstellt, eher ein befestigtes Dorf mit vielen Parkanlagen, einer großen Basilika*, einem Friedhof (auf dem auch einige böhmische Berühmtheiten ruhen) usw. Wir finden außerdem das Zeltlager von "napoleonischen" Soldaten - sie treffen sich jedes Jahr, um an den Geburtstag Napoleons* zu erinnern. Eine tolle Überraschung! Wir trinken noch ein "Urquell", dann gehen wir auf einem anderen Weg zurück an die Moldau.
Abendessen gibt es heute auf der Terrasse des Botel, es ist super lecker und die Atmosphäre über dem Fluss einfach herrlich. Danach sitzen wir noch einige Zeit bei Bier und Wein dort und genießen die Zeit, bevor wir zurück ins Zimmer gehen.
Sonntag, 13.08.2023
Am Morgen schnappe ich mir die Buchhaltung, um 7 Uhr sind wir unter den ersten Gästen am Frühstücksbuffet. Wir essen auf der Terrasse, dann packen wir zusammen und machen uns auf den kurzen Weg zur Tram*.
In der Altstadt gehen wir zuerst zum Altstädter Rathaus, das erste Glockenspiel der Astronomischen Uhr ist aber schon vorbei. Wir spazieren im Sonnenschein über den Altstädter Ring und dann ins alte jüdische Viertel. Dort besuchen wir die interessanten Ausstellungen, die Synagogen und den alten Friedhof.
Anschließend gehen wir über die Karlsbrücke auf die andere Seite der Moldau. In einem netten Lokal auf der Kleinseite trinken wir etwas, dann steigen wir hinauf zur Prager Burg. Wir kommen genau zur Wachablösung an, die wir uns natürlich nicht entgehen lassen. Danach kaufen wir unsere Tickets - mit Behindertenausweis habe ich sogar freien Eintritt! Da am Veitsdom gerade eine ewig lange Besucherschlange wartet, besichtigen wir zuerst die Georgs-Basilika, das Goldene Gässchen und den alten Königspalast. Wir trinken in einem der Lokale auf der Burg ein Bier (es hat schon Vorteile, wenn man nur zu Fuß oder mit der Tram unterwegs ist...) - und bis wir dann zum Dom kommen, müssen wir überhaupt nicht mehr warten... Offensichtlich sind die meisten Besuchergruppen schon weitergezogen.
Nach der Besichtigung der großen und beeindruckenden Kirche gehen wir noch ein Stück den Hügel hinauf zum Kloster Strahov. Hier zahlen wir zu unserer Überraschung beide keinen Eintritt (als Behinderte und Begleitperson)! Die Bibliothek in den zwei so unterschiedlichen Räumen fasziniert uns. Auch die anderen Räume, die wir besuchen können, und die Kirche sind sehr interessant. Der Weg hat sich auf jeden Fall gelohnt!
Auf dem Rückweg essen wir in einem böhmischen Lokal - ob es ein sehr spätes Mittagessen oder ein sehr frühes Abendessen ist, darüber können wir uns nicht einigen. Aber wir sind uns einig, dass das Essen hervorragend schmeckt! Dann geht's zurück zum Botel, wo wir den Tag mit Bier und Wein auf der Terrasse ausklingen lassen.
Montag, 14.08.2023
Nach der Buchhaltung und dem Frühstück auf der Terrasse fahren wir mit der Tram in die Altstadt. Heute sind wir pünktlich zum ersten Glockenspiel am Altstädter Rathaus. Danach gehen wir zum Wenzelsplatz, versorgen dort meine von der vielen Lauferei gestern etwas lädierten Füße und gehen zurück zum Altstädter Ring.
Wir treffen wie vereinbart unseren Chauffeur mit dem fast echten Oldtimer-Cabrio. Die nächsten 1 1/2 Stunden fährt Viktor uns durch die Stadt. Wir sehen viele Sehenswürdigkeiten und Viertel, in die wir alleine nie gekommen wären. Es ist super entspannt und interessant - und der Prosecco leistet dazu natürlich auch einen Beitrag... Am Ende der Fahrt setzt Viktor uns wie gewünscht am Tor von Vyšehrad ab. Das war wirklich ein tolles Erlebnis und seinen Preis wert!
Jetzt können wir die Kasematten besuchen, für die wir am Samstag zu spät dran waren. Die Gänge sind sehr interessant und der Eindruck des großen Saals mit den alten Skulpturen von der Karlsbrücke und der modernen Glaskunst ein besonderes Highlight. Danach essen wir eine (sehr leckere) Kleinigkeit und gehen dann zur Moldau hinunter. Mit der Tram Linie 2 machen wir eine etwas andere Rundfahrt durch die Stadt und dann zurück zum Botel.
Nach einer ausgiebigen Pause fahren wir noch mal mit der Tram in die Innenstadt und suchen ein böhmisches Lokal fürs Abendessen. Da es am Fluss entlang nichts entsprechendes gibt (Grill oder Pizza können wir daheim ja auch haben), gehen wir Richtung Karlsplatz und finden dort ein typisches Kellerlokal, wo wir sehr lecker Gulasch essen.
Zurück im Botel lassen wir diesen ereignisreichen Tag mit Bier und Wein auf der Terrasse ausklingen.
Dienstag, 15.08.2023
Nach Buchhaltung und Frühstück packen wir zusammen und checken aus.
Trotz einer Umleitung finden wir ohne Probleme den Parkplatz unterhalb der Burg Karlstein. Da ich meinen Füßen den doch recht langen Aufstieg ersparen möchte, fahren wir mit einem der Pferdewagen hinauf. Leider gibt es für eine Besichtigung des Turmes mit der Kreuzkapelle keine Tickets mehr, aber wir erwischen eine englische Führung durch den Palast von Karl IV. mit dem Thronsaal, den privaten Räumen und der Schatzkammer. Es ist wirklich super interessant und es wird uns schnell klar, warum die Burg eine der bekanntesten und bedeutendsten Böhmens ist.
Anschließend gehen wir zu Fuß zurück zum Auto und machen uns auf den Weg Richtung Autobahn. Unterwegs essen wir in einem kleinen Ort in einem Gartenlokal noch eine Klobása, eine der berühmtesten böhmischen Wurstspezialitäten. Danach geht es ohne weitere Verzögerungen zurück nach Bayern, wo wir kurz vor der Ankunft zuhause in ein heftiges Unwetter geraten, aber doch sicher ankommen.