Gambia
(07.04.-06.05.2024)
Auch bei unserem zweiten Besuch in Gambia haben wir - nicht nur, aber auch - durch unsere besonderen Beziehungen unvergessliche Tage erlebt, neue Freunde gefunden und ganz besondere Orte besucht. Zu unserer Sammlung an "Gambian experiences"* ist auch wieder einiges dazu gekommen...
Noch eine Anmerkung: die Mitglieder unserer gambischen Familie werden - wenn überhaupt - aus persönlichen Gründen nur von hinten oder nicht erkennbar auf Fotos gezeigt.
Sonntag, 07.04.2024
Nach der Ankunft in Yundum dauert es auch nicht lange, bis wir unsere Visa und unser Gepäck haben. Normalerweise würden unsere Visa nach 28 Tagen auslaufen, wir brauchen sie aber einen Tag länger. Als ich einen Beamten anspreche und frage, wie wir das mit der Verlängerung machen können, führt er uns an einen anderen Schalter und veranlasst (scheinbar haben wir zufällig einen erwischt, der ein bisschen etwas zu sagen hat), dass wir - ohne eine extra Gebühr - ein Visum für 30 Tage bekommen. Wieder mal merken wir, dass vieles so einfach sein kann, wenn man auf die Leute zugeht...
Unser Freund Buba erwartet uns schon und begrüßt uns herzlich. Über die neue Straße sind wir schnell in Kololi und in der Mandinka Lodge. Lamin und Diane begrüßen uns wie alte Freunde und bringen uns in die Suite, wo wir für die ersten beiden Wochen wohnen werden. Die Suite ist riesig und wirklich schön.
Bei einem Bier kläre ich über WhatsApp mit Fatou alles für morgen, dann bestellen wir unser Frühstück und fallen nur noch ins Bett.
Anmerkung: mit einem Klick auf das erste Foto geht es zurück nach Brüssel.
Montag, 08.04.2024
Wie erwartet habe ich früh ausgeschlafen und schreibe Tageburch, ich hab ja auch einiges nachzuholen...
Nach einer Tasse Kaffee vorab und Dianes reichhaltigem Frühstück warten wir darauf, dass Lamin für uns Geld wechselt. Und tatsächlich kommt als Bote unser Freund Musa! Die nächste herzliche Begrüßung - und besonders freut uns, dass Musa uns mit "Welcome home!" begrüßt...
Dann heißt es erst mal einkaufen gehen. Den Weg zu unserem Stamm-Supermarkt finden wir problemlos wieder. Wir kaufen Wasser, Bier, Wein und Knabbersachen für die nächsten Tage. Als wir in die Lodge* zurückkommen, werden wir schon von einer Bande Grüner Meerkatzen erwartet. Sie bekommen Erdnüsse und Bananen, außerdem gibt es hier ja reichlich Wasser, das merken sich die intelligenten Tiere natürlich... Als die Affen weg und die Einkäufe aufgeräumt sind, beobachten wir weiter die diversen Vögel, während wir auf Fatou warten.
Das Wiedersehen mit ihr ist einfach nur schön und sehr emotional. Wir fahren zu dem Schneider, der unsere Festtagskleidung fürs Zuckerfest anfertigt, dort werden wir noch mal ganz genau vermessen. Das Gewand für Christian ist schon fertig und sollte auch passen, meins wird noch geschneidert, es sollte bis morgen fertig sein.
Danach geht es nach Sukuta, wo unsere Familie seit dem vergangenen Jahr im eigenen Haus wohnt. Muhammed, Ara und Aisha machen das Tor auf und fallen mir in die Arme, noch bevor ich komplett aus dem Auto ausgestiegen bin. Im Haus geht dann das Umarmen mit Babu und - zu unserer freudigen Überraschung - auch mit Grandma* weiter, sie hat sogar ein paar Wörter Englisch gelernt.
Unsere Mitbringsel passen bei allen, besonders Ara ist offensichtlich glücklich mit der Schürze, Fatou ist von der Kette mit der Kaaba* überwältigt. Anschließend verbringen wir einfach die Zeit zusammen, ich baue mit den Kindern eines der Puzzles, helfe Fatou und Ara beim Kochen und wir schauen mit Aisha ein paar Videoclips an.
Als Papis nach Hause kommt, gibt es die nächste Umarmung. Auch er freut sich sehr über seine Uhr, er ist der Meinung, die sei das beste Geschenk von allen - was alle anderen Familienmitglieder allerdings vehement* bestreiten. Nach Sonnenuntergang wird das Fasten gemeinsam gebrochen, noch ist ja Ramadan*. Kurz danach fahren Papis und Fatou uns zurück zur Lodge.
Bei einem Bier auf unserer Terrasse lassen wir diesen ersten Tag ausklingen.
Dienstag, 09.04.2024
Heute steht nur Entspannung auf unserem Programm. Trotzdem bin ich früh wach und erledige die "Buchhaltung".
Zu Dianes kleinem Frühstück gibt's den Kuchen und die Ananas von Fatou - und schon ist es wieder sehr reichhaltig...
Den restlichen Tag verbringen wir mit Relaxen, Vogelbeobachtung und Fotografieren. Am Nachmittag gehen wir mal auf die Suche nach Briefmarken, aber wenn überhaupt verkaufen die Geschäfte nur welche zusammen mit Karten - und die hab ich ja schon. Ein junger Mann, der uns hilft, hat die Idee, dass uns da doch Musa unterstützen könnte. Ich schreibe unserem Freund und er wird das (wegen dem Feiertag morgen) am Freitag erledigen.
Abends gehen wir auf die Suche nach einem Lokal, aber das "City Food", das wir vor zwei Jahren entdeckt haben, hat leider zu. Also essen wir im "Abeheye", lecker, gambisch und sehr günstig.
In der Lodge lassen wir den Tag mit Würfeln und Wein entspannt ausklingen.
Mittwoch, 10.04.2024
Auch wenn heute Eid al Fitr* ist, ändert das erst mal nichts an der morgendlichen Routine von Buchhaltung, Frühstück und Vogelbeobachtung.
Gegen 11:30 Uhr ist dann Papis mit den beiden Jungs (alle in ihrer Festkleidung) und mit unseren besonderen Gewändern im Gepäck da. Es ist wirklich ein traumhaftes Geschenk! Mein Kleid ist minimal zu lang, passt ansonsten aber wie angegossen.
Wir fahren zusammen nach Sukuta und sind schon unterwegs DIE Attraktion - Toubabs* in traditioneller afrikanischer Festkleidung... Auch Fatou und die anderen "Damen" im Haus sind begeistert.
Die nächsten Stunden verbringen wir entspannt mit unserer Familie. Vor dem Essen besucht Papis mit uns einen Nachbarn, auch dort im Compound* sorgen wir für Aufsehen. Alle Kinder kommen, um die Toubabs aus der Nähe zu sehen und ihnen vielleicht sogar die Hand zu schütteln. Der Nachbar, ein Prediger, lädt uns in sein Haus ein und betet dort für uns - eine besondere Ehre.
Zum Essen gibt es dann Benachin, das traditionelle Wolof*-Gericht, es schmeckt scharf und super lecker. Natürlich essen wir alle zusammen auf dem Boden.
Danach gibt es Geschenke, über die sich alle sehr freuen. Besonders unser Geschenk für Fatou und Papis sorgt bei ihnen für Sprachlosigkeit und Freudentränen. Sie hatten sich große Sorgen gemacht, wie sie unseren Kredit zurückzahlen könnten. Es macht uns einfach glücklich, ihre Freude und Erleichterung zu sehen.
Am späten Nachmittag fahren Fatou und Papis zu einem Onkel nach Bakau. Bei der Gelegenheit nehmen sie uns mit zurück zur Lodge. Von diesem Tag bleibt uns einiges zu verarbeiten...
Donnerstag, 11.04.2024
Als ich früh Tagebuch schreibe, ist es ausnahmsweise bewölkt. Als dann aber später Fatou mit den Kindern kommt, ist der Himmel schon blau und die Sonne scheint.
Fatou fährt zum Einkaufen, wir beide gehen mit den Kindern zum Senegambia Hotel. Die tägliche Fütterung der Geier und Milane beginnt nicht ganz pünktlich (auch wenn die Vögel auf die Minute einfliegen), aber die vier sind ganz brav. Die Vorführung gefällt ihnen dann sehr - ohne unsere Begleitung würden sie nicht mal ins Hotel kommen...
Anschließend gehen wir ins Einkaufszentrum "Tropic" und treffen uns dort mit Fatou. Sie und die Kinder können hier essen und trinken, was sie wollen. Für die Kinder gibt es hier auch eine "Game-Zone"*, wo sie an Simulatoren und anderen Geräten spielen können und viel Spaß haben.
Als wir alle zusammen zurück in der Lodge sind, frage ich, ob die Kinder mit uns in den Pool dürfen - und wie erwartet ist das kein Problem. Wir haben alle viel Spaß, während Fatou sich ein bisschen ausruhen kann. Ein perfekter Ferientag für die Kinder! Und ihnen die Freude anzusehen, ist einfach unbezahlbar!
Abends essen wir, da das "City Food" immer noch zu hat, in einem libanesischen Imbiss - sehr gut und auch nicht teuer. Mit Würfeln, Wein und Ratschen beenden wir den Tag.
Freitag, 12.04.2024
Heute steht mal ein fast durchgehend fauler Tag auf dem Programm...
Bis auf einen Gang zum Supermarkt, um Bier und Wasser zu besorgen, verlassen wir die Lodge nicht. Am Vormittag kommt Musa und bringt die bestellten Briefmarken, wir sitzen einige Zeit bei einem Bier zusammen. Danach schreibe ich ein paar Karten.
Am Nachmittag kommt Fatou nach der Arbeit auf einen Sprung vorbei und wir besprechen die Überraschung für die Kids am Sonntag: nach dem Besuch im "Monkey Park" werden wir an den Strand gehen!
Nur die Tatsache, dass mein Lebensgefährte sich krank fühlt, ihn Durchfall und Fieber plagen und wir das bis zum Abend auch noch nicht in den Griff bekommen haben, trübt den Tag.
Samstag, 13.04.2024
Früh geht es Christian immer noch nicht gut, aber wenigstens ist das Fieber weg. Mit einer weiteren Tablette aus unserer (zum Glück) gut bestückten Reiseapotheke bessert sich auch der Rest zusehends.
Ich sage Buba für heute ab, bei Christians Zustand hat ein Besuch bei seiner Familie keinen Sinn, aber wir werden einen anderen Tag dafür finden.
Mit Entspannung und viel Wasser geht es meinem Schatz kurz nach Mittag gut genug, um zum Lunch zu gehen. Zu unserer Freude hat das "City Food" wieder offen (es war nur während des Ramadan geschlossen) und Maryama erinnert sich auch sofort an uns. Wir essen (natürlich) sehr gut und sind einfach froh, dass soweit alles wieder in Ordnung ist.
Später entspannen wir in der Sonne, vereinbaren mit Fatou den Treffpunkt für morgen und lassen schließlich den Tag entspannt ausklingen.
Sonntag, 14.04.2024
Erst mal geht der Tag so los wie eigentlich alle anderen: Buchhaltung, Frühstück in der Sonne, Vögel beobachten.
Nachdem Fatou geschrieben hat, dass sie und die Kinder losfahren und sobald wir wieder ausreichend Dalasi* haben, machen wir uns auf den Weg zum "Monkey Park", wo wir die anderen treffen.
Mit einem Guide und bewaffnet mit einer Tüte Erdnüsse geht's los. Natürlich ist es für uns ganz anders als vor zwei Jahren, als wir nur zum Beobachten hier waren. Die Kinder haben - bis auf Aisha, die Angst vor den Affen hat - viel Spaß, vor allem, als besonders freche Meerkatzen Babu und uns beiden auf die Schulter springen. Wir sehen auf unserem Rundweg auch noch einige Vögel und einen Nilwaran, bevor wir nach einer Stunde wieder am Eingang sind.
Als ich den Kindern draußen unsere Überraschung verkünde, dass es jetzt an den Strand geht, zeigt uns ihr kollektiver* Jubel, dass diese Idee einfach genial war.
Fatou und ich fahren mit den Kindern im Auto, Christian geht am Strand entlang zu Fuß (und ist auch nur ein paar Minuten nach uns da). Am Strand sichern wir uns einen Schirm, drei Liegen, ein paar Hocker und einen Sessel, bestellen uns etwas zu trinken und entspannen uns. Mein Schatz geht mit den Kindern ins Wasser, aus dem Muhammed, Babu und vor allem Ara am liebsten gar nicht mehr raus möchten. Später gibt's noch Lunch und für die Kinder frische Säfte, dann packen wir zusammen und ich zahle.
Zusammen fahren wir zuerst nach Manjai, wo wir Jara und die anderen dort wohnenenden Familienmitglieder besuchen. Danach fahren Fatou, Jara, Aisha und wir beide ins recht weit entfernte Latri Kunda, wo die älteste Schwester Zaina seit ihrer Hochzeit mit ihrem Mann wohnt. Alle begrüßen uns sehr herzlich, Jara und Zaina freuen sich auch sehr über unsere Geschenke.
Anschließend holen wir die übrigen Kinder in Manjai ab, Jara bleibt hier und Fatou lässt uns auf dem Rückweg nach Sukuta an der Kreuzung aussteigen, von wo aus wir die letzte Strecke zur Lodge zu Fuß gehen.
Es war wirklich ein super schöner und besonderer Tag!
Montag, 15.04.2024
Als ich morgens Tagebuch schreibe (und noch einige Zeit danach) ist der Himmel diesig vor lauter Sand und Staub, die Atmosphäre ist ganz seltsam, weil die Sonne nicht durchkommt und auch kaum Vögel zu sehen und zu hören sind.
Zum Glück ändert sich das noch am Vormittag. Wir gehen in den Supermarkt, die meiste Zeit relaxen wir aber. Es ist auch der bisher heißeste Tag, wir haben heute bis 34°!
Kurz nach 14 Uhr, also zur gambischen Lunch-Time, machen wir uns auf den Weg Richtung Strand. Maryama, die geniale Straßenköchin, hat inzwischen sogar einen Stand, wo sie ihre Mahlzeiten verkauft, und daneben eine Bank. So genießen wir ihr heutiges Angebot (Chou, eine Art Eintopf) direkt dort. Und eine große Portion kostet sagenhafte 100 Dalasi (also ca. 1,30 €)!
Anschließend gehen wir zurück zur Lodge, genießen die Sonne und den Pool und richten natürlich auch schon alles für morgen her.
Dienstag, 16.04.2024
Erst mal geht der Tag los wie die meisten anderen: Buchhaltung, Frühstück, Vogelbeobachtung. Danach heißt es aber fertig machen, Buba ist (wie zumindest von mir erwartet) etwas zu früh da, um uns zur AbCa's Creek Lodge zu bringen.
Nach rund 1 1/2 Stunden Fahrt erreichen wir unser Ziel. Wir werden freundlich begrüßt und können auch direkt in unser "Wood House". Wieder mal eine ganz besondere Unterkunft! Wir fühlen uns sofort wohl. Die ganze Anlage ist super schön am Creek* und den Mangroven gelegen, weitläufig und sehr gepflegt. Wir vereinbaren mit Buba, dass er mit anderen Kunden klärt, ob er die Tour mit ihnen verlegen und uns erst am Freitag holen kann, so dass wir eine Nacht länger hier bleiben können - abends erfahren wir, dass das klappt.
Hier ist es sehr heiß, aber mit dem stetigen leichten Wind und der niedrigen Luftfeuchtigkeit lässt es sich ganz gut aushalten. Für morgen früh (und zwar noch vor dem Frühstück) vereinbaren wir einen Birdwalk* mit einem der hauseigenen Guides*. Abends essen wir gut und reichlich im Restaurant, danach sitzen wir noch mit einem Bier am Creek.
Mittwoch, 17.04.2024
Heute beginnt der Tag mal ganz anders! Um 7:30 Uhr treffen wir uns mit unserem Guide Sengan und dann geht's los in die trockene Busch- und Baumsavanne. Wir sehen viele verschiedene Vögel (darunter auch einige, die wir noch nie zu Gesicht bekommen haben), vor allem überraschend viele Senegal-Papageien und Sittiche. Diese gut 1 1/2 Stunden vor dem Frühstück haben sich wirklich gelohnt!
Zurück in der Lodge gehen wir erst mal frühstücken, bevor wir uns Schweiß und Staub runter waschen. Danach heißt es dann relaxen - bei den Temperaturen hier mit Sicherheit die beste Tätigkeit...
Am Nachmittag lassen wir uns mal Cocktails schmecken, abends gibt es Chicken Wings in einer super leckeren Sauce und Knoblauchbrot.
Donnerstag, 18.04.2024
Auch heute haben wir schon vor dem Frühstück etwas vor - es geht mit dem Boot in die Mangroven! Außer uns beiden sind noch ein Paar aus England, Sirra vom Staff* (die sich gerade zu einer Guide fortbildet) und der Kapitän an Bord.
Wir sehen viele wasserliebende Vögel, darunter mehrere Schlangenhalsvögel und verschiedene Eisvögel - das Highlight* ist aber definitiv ein Goliathreiher, der größte Reiher der Welt! Die Landschaft ist wunderschön und alles hier ist viel weitläufiger und verwinkelter, als wir uns das vorgestellt haben. Alles in allem wirklich eine tolle Tour!
Danach gibt's wieder zuerst Frühstück und dann eine Dusche. Anschließend schreibe ich Tagebuch, danach tun wir nur noch, was bei diesen Temperaturen (heute immerhin 43°!) empfohlen wird: viel trinken und wenig bewegen...
Abends sitzen wir bei Fingerfood, Bier und Wein am Creek und lassen die letzten Tage Revue passieren. Es war wirklich eine schöne Zeit hier am Bintang Bolong! Als ich die Tagesabrechnung unterschreibe, schiebt mir Sirra einen Zettel mit ihrer Handynummer zu, so können wir in Verbindung bleiben. Vielen Gästen dürfte das nicht passieren...
Freitag, 19.04.2024
Ausschlafen, in Ruhe ins Bad, einpacken und dann noch ein entspanntes Frühstück - die Tage hier gehen definitiv zu Ende. Nach dem Frühstück sehen wir sogar noch zwei Adler, nahe und lange genug, um sie als Wahlbergsadler und Schopfadler zu identifizieren - ein toller Abschluss.
Ich zahle Getränke, Essen, Ausflüge usw., dann warten wir entspannt auf Buba. Kurz vor 11 Uhr (was als Abholzeit ausgemacht war) schreibt er mir eine Nachricht, dass er sich etwas verspätet, weil er in Bintang noch Fisch kaufen muss. Als er dann kommt, erfahren wir auch noch, dass sein Auto gestern eine Panne hatte und er deshalb einen befreundeten Guide gebeten hat, uns zusammen mit ihm abzuholen.
Unterwegs ist es extrem heiß, der Fahrtwind fühlt sich an wie ein Heißluftgebläse inklusive Sandstrahlen. Und es ist ziemlich viel los auf der Straße, so dass es länger dauert, bis wir wieder in Kololi sind. Aber gegen 14:30 Uhr sind wir wieder gut in der Mandinka Lodge. Wir sind gespannt, wann Buba wieder ein fahrtüchtiges Auto hat...
Den Rest des Tages verbringen wir ganz entspannt, gehen in den Pool, erzählen Diane und Lamin von den Tagen am Creek. Abends gehen wir ins "City Food" zum Essen, dabei sehen wir auch zum ersten Mal Maryamas Baby. Zurück in der Lodge würfeln wir ein bisschen, dann ruft aber das Bett sehr bald nach uns.
Samstag, 20.04.2024
Nach dem Frühstück gehen wir erst mal in den Supermarkt, Wasser und ein paar Kleinigkeiten kaufen.
Danach entspannen wir und warten, bis Fatou uns nach der Arbeit abholt. Wir fahren nach Sukuta, wo uns alle begrüßen, als wären wir ein paar Monate (und nicht nur ein paar Tage) weg gewesen. Fatou und ich sind dann in der "Küche", heute gibt's ja Domoda. In der Zeit unterhalten wir uns über so ziemlich alles, was zur Zeit in der Familie los ist - hier in Gambia und auch in Deutschland.
Wir essen zusammen und sitzen danach noch einige Zeit mit unserer Familie beisammen. Aus Manjai sind Jara und Ida mit den Kindern gekommen, mit denen wir viel Spaß haben, auch wenn sie am Anfang noch ein bisschen fremdeln. Schließlich fährt Fatou uns alle zurück.
Wir lassen den Tag mit Würfeln und Bier ausklingen, nachdem wir keinen Sender finden können, der Snooker überträgt...
Sonntag, 21.04.2024
Als ich früh Tagebuch schreibe, ist es stark bewölkt und es weht ein ziemlich kühler Wind. Nachdem es auch bis nach dem Frühstück nicht wirklich besser wird, beschließen wir, unseren Plan für heute zu ändern und nach Banjul zu fahren.
Also schnappen wir uns am Highway* ein Taxi und lassen uns zum Arch 22 (seit Mai 2022 heißt der Bogen offiziell "Never Again Memorial Arch", geläufiger ist aber immer noch der vorherige Name) bringen. Wir besuchen den imposanten Bau, der zur Erinnerung an den Militärputsch vom 22. Juli 1994 errichtet wurde. Heute beherbergt er ein Museum mit einer Ausstellung, die die Vorkommnisse während der Herrschaft des ehemaligen Präsidenten Jammeh* aufarbeitet. Die Aussicht von der Plattform über die Stadt ist grandios.
Dann spazieren wir zur King-Fahad-Moschee, der größten Moschee der Hauptstadt. Zum Glück taucht gerade der Hausmeister auf, so können wir auch das eindrucksvolle Innere sehen, das rund 6.000 Gläubigen Platz bietet. Anschließend gehen wir durch die Straßen der Stadt - und hier sind eindeutig wir die Exoten! Bis auf einen (aus unserer Sicht verrückten) Jogger sehen wir keinen einzigen anderen Weißen. Aber unwohl muss man sich hier nicht fühlen...
Wir finden ohne große Umwege auch die Post und bringen (endlich) die Karten auf den Weg. Als wir im Schatten des Gebäudes im Reiseführer den Stadtplan anschauen, um den direktesten Weg zur Bund Road zu finden, fragt uns ein Mann, ob wir Hilfe brauchen. Ich will gerade dankend ablehnen, da ergreift Christian die Gelegenheit, um zu fragen, ob es irgendwo eine Bar gibt, in der wir ein Bier bekommen könnten. Und tatsächlich sagt Abdoul, wie er sich vorstellt, dass er uns zu einer "local bar" bringen kann, wo es Bier gibt. Allerdings müssen wir dafür ins christliche Viertel, hier im muslimischen gibt es keinen Alkohol. In einer Nebenstraße in der Nähe der katholischen Kirche öffnet er eine kleine, rostige Tür - und dahinter ist tatsächlich eine Art Hinterhofkneipe, wo mehrere Einheimische beisammen sitzen und etwas trinken. Natürlich sind wir auch hier absolute Exoten, aber alle sind super nett und wir unterhalten uns gut bei einem kühlen Bier.
Danach machen wir noch einen Abstecher in die katholische Kirche, bevor Abdoul uns zum Anfang der Bund Road begleitet. Es ist dann ein langer Weg ohne Schatten, aber es lohnt sich, weil wir viele Vögel sehen, darunter auch ein paar, die wir entweder noch gar nicht oder zumindest dieses Jahr noch nicht gesehen haben.
Als wir am Highway auf ein Taxi warten, aber erst mal alle komplett voll sind, kommt ein leerer Bus der Hafenbehörde gegenüber aus der Bund Road - und als er die beiden Toubabs winkend stehen sieht, kommt er tatsächlich zu uns. Als ich den Fahrer frage, ob er nach Kololi fährt, antwortet er "Wenn ihr mich bezahlt, bringe ich euch hin!" Wir einigen uns schnell auf 500 Dalasi, dann haben wir für die nächsten 20 Minuten unseren Privat-Bus - irre! Aber irgendwie auch der passende Abschluss für diesen Tag in Banjul...
Den Rest des Nachmittags relaxen wir, gehen in den Pool und beenden schließlich den Tag mit Wein und Würfeln.
Montag, 22.04.2024
Nachdem wir gestern zwischen 7 und 8 km kreuz und quer durch Banjul gelaufen sind, muss heute ein Entspannungstag sein! Außerdem können wir heute ja in unser geliebtes Round House umziehen, sobald das Zimmermädchen Maryama fertig ist.
Kurz nach Mittag gehen wir zum Supermarkt, ansonsten relaxen wir die meiste Zeit des Tages.
Am späteren Nachmittag kommt Buba vorbei, um Alternativen für die eigentlich geplante Tagestour in den Senegal zu besprechen - da die Fähre von Banjul nach Barra nicht fährt, müssen wir umplanen. Wir werden also am Donnerstag mit ihm nach Pirang fahren, wo er auch noch nicht war, das ihm aber für Natur- und vor allem Vogelbeobachtungen empfohlen wurde.
Abends gehen wir ins Lokal "Spice Hub", das allgemein empfohlen wird. Das Ambiente ist sehr einfach, typisch gambisch - aber das Essen schmeckt einfach genial! Wir werden hier sicher noch mal zum Essen herkommen!
Dienstag, 23.04.2024
Gleich nach dem Frühstück packen wir unsere Sachen zusammen, schnappen uns ein Taxi und fahren zur Kotu Bridge.
Kaum dass wir aus dem Taxi ausgestiegen sind, spricht uns ein Guide an und bietet uns eine dreistündige Tour mit Bootsfahrt und Birdwalk an. Obwohl wir eigentlich nicht vorhatten, mit einem Boot zu fahren, lassen wir uns überzeugen - und bereuen es keine Sekunde. Ebro ist ein sehr erfahrener Guide und es ist einfach überwältigend, wie viele Kormorane, Eisvögel und andere gefiederte Bewohner der Mangroven wir in der Stunde auf dem Wasser sehen - und vor allem, wie nah wir ihnen kommen! Zum Teil müssten wir nur die Hand ausstrecken... Es ist schon ein Vorteil, wenn man mit einem Paddelboot unterwegs ist. Das Highlight der Bootsfahrt sind für uns ein Pärchen Riesenfischer und ein schwimmender Nilwaran.
Danach geht es von der Brücke aus zu Fuß weiter, zuerst auf der einen Seite der Zufahrtsstraße, zwischen Mangroven, Schilf, Palmenwäldern und kleinen Feldern. Wieder sehen wir viele Vögel, jetzt aber eher die Bewohner des trockenen Landes: Bienenfresser, Weber, Spechte oder Baumhopfe. Nach dieser kürzeren Runde führt Ebro uns über die Straße in die Feuchtwiesen am Rand des Flusses. Zunächst zeigt er uns die Ruheplätze von zwei Eulen - der Perlzwergkauz ist einfach nur putzig, außerdem schaut er auch voll in die Kamera.
Dann gehen wir durch die Wiesen, wo viele Reiher und Ibisse unterwegs sind, zu einem Fotoversteck in den Mangroven. Dort sehen wir - auch das ein absolutes Highlight - einen Haubenzwergfischer. Der ist wirklich ein Zwerg! Zum Abschluss gehen wir noch ein Stück an den teilweise unter Wasser stehenden Wiesen entlang und sehen tatsächlich noch einen Glockenreiher, was für ein Finale dieser großartigen Tour!
Wir vereinbaren mit Ebro vage eine Tour Anfang der nächsten Woche nach Brufut, um dort noch ein paar andere Vögel zu sehen. Er gibt uns seine Visitenkarte und wir wollen uns melden, sobald wir wissen, was wann auf dem Programm landet.
Am Strand entlang gehen wir dann zurück nach Kololi, unterwegs trinken wir in einer winzigen Bar (die aus einem Tisch mit Stühlen besteht) etwas. Am Strand in Kololi verhandle ich dann mit dem Chef "unseres" Strandabschnittes (also dort, wo wir schon mehrmals mit Fatou und den Kindern waren) alles für die Beachparty zu Christians Geburtstag nächste Woche. Wir einigen uns auf 250 € für alles (Lunch, Barbeque*, alle Getränke für bis zu 20 Personen), da kann man nicht meckern.
Zurück in der Lodge heißt es dann: Sand abwaschen, Fotos sichten und Vögel identifizieren. Abends treffen wir uns dann mit Musa zum Abendessen bei Maryama im "City Food". Es wird ein sehr entspannter Abend mit unserem Freund.
Mittwoch, 24.04.2024
Heute geht's erst mal ganz entspannt los mit Buchhaltung, Vogelbeobachtung und Frühstück.
Am Vormittag gehen wir einkaufen und ich schreib ein bisschen über WhatsApp mit Fatou und den Lieben daheim. Später gehen wir zum Strand, trinken etwas und ich leiste die Anzahlung für die Party nächste Woche. Danach essen wir in Maryamas Straßenküche wieder super lecker und billig.
Am Nachmittag entspannen wir, ich mach ein paar Vogel-Fotos für das mit Diane abgesprochene Poster und etwas später richten wir alles für die Tour morgen her. Nach ein bisschen Würfeln und Krötenbeobachtung geht's dann auch bald ins Bett, wir müssen morgen schließlich früh raus...
Donnerstag, 25.04.2024
Wie erwartet ist Buba überpünktlich da, er betet noch kurz, dann geht's los. Die Fahrt in der Dunkelheit ist wegen des schlechten Lichts am Auto etwas nervenaufreibend, aber alles geht gut.
In einem Dorf sammeln wir den Guide ein, der Buba die Empfehlung gegeben hat und ihm als Kontaktmann dient, er heißt wie so viele Gambier Lamin. Zusammen fahren wir in den Wald von Pirang-Bonto, der noch sehr ursprünglich ist und von den beiden Dörfern auch so erhalten werden soll.
Als unsere Guide Maryama (ja, auch ein sehr häufiger Name in Gambia!) da ist, führt sie uns die nächsten Stunden durch den Wald und über offenes Gelände. Wir sehen auch hier viele verschiedene Vögel, darunter einen dösenden Blassuhu, mehrere Graukopfpapageien und einen Zwerg-Königsfischer. Maryama und Lamin versuchen auch, mit Rufen, Pfiffen und Aufnahmen von Vogelstimmen noch weitere seltene Vögel anzulocken, wenn auch nicht immer mit Erfolg.
Nach der Wanderung fahren Buba, Lamin und wir beide zur Anlegestelle für Baobab Island, wo wir zu Mittag essen wollen. Die Insel ist wirklich schön, aber ohne entsprechende Vorbestellung warten wir fast 1 1/2 Stunden; Buba hilft sogar in der Küche, damit es nicht noch länger dauert. Da Buba diese Tour (mit noch einer Bootsfahrt, die uns aber zu viel wäre) in sein Angebot aufnehmen möchte, muss er da noch einiges regeln, damit das dann zukünftig klappt.
Danach fährt Buba uns zurück zur Lodge, unterwegs verabreden wir noch, wann er uns am Sonntag für den verschobenen Besuch bei seiner Familie abholt. Den Rest des Nachmittags sichten wir die Fotos (und sind begeistert), notieren die Sichtungen des Tages und entspannen. Abends bin ich so müde, dass ich schon kurz nach 20 Uhr ins Bett verschwinde...
Freitag, 26.04.2024
Natürlich bin ich früh wach, länger als 10 Stunden kann ich dann doch nicht schlafen... Ist aber auch nicht schlecht, ich muss ja immerhin zwei Tage im Tagebuch nachholen.
Außer einem Gang zum Supermarkt sind wir heute einfach mal weitgehend faul. Ein paar Mal in den Pool, ein paar Fotos für Dianes Poster - das war's...
Abends gehen wir dann wieder ins "Spice Hub". Ich esse Seafood* und bin einfach nur begeistert, von der Optik ebenso wie von der Qualität und dem Geschmack. Mit Bier, Wein und Würfeln lassen wir diesen sehr entspannten Tag ausklingen.
Samstag, 27.04.2024
Früh geht es auch heute erst mal entspannt los, nach dem Frühstück kümmern wir beide uns dann um die Vogeltränken im Garten. Heute ist alles sehr staubig, es ist extrem viel Sahara-Sand in der Luft.
Kurz nach 14 Uhr holt Fatou uns ab und wir fahren nach Sukuta. Fatou muss heute nicht mal kochen, das hat Ara übernommen - und ihr Fisch-Yassa schmeckt hervorragend! Wir haben ein paar sehr nette und entspannte Stunden mit unserer Familie.
Als Fatou uns am frühen Abend wieder in der Lodge abgeliefert hat, wollen wir eigentlich wie üblich würfeln und etwas trinken. Aber wir haben beide eine Nachricht von unserem Chef erhalten, dass ein langjähriger, sehr geschätzter Kollege überraschend gestorben ist. Wir sind beide schockiert und traurig, da ist an Würfeln nicht zu denken... Aber wir schätzen es trotz allem sehr, dass unser Chef es uns mitgeteilt hat, damit wir es nicht nach der Rückkehr quasi zwischen hunderten von Emails erfahren.
Sonntag, 28.04.2024
Am Morgen schreibt uns Buba, dass sein Flughafen-Transfer abgesagt wurde und er uns deshalb schon um 10:30 Uhr holen kann.
Auf der Straße Richtung Tanji begegnen wir einer kleinen Gruppe junger Männer, die in traditioneller Verkleidung eine Beschneidung feiern.
Als wir bei Buba daheim ankommen, wird uns (besonders jetzt, seit Fatou, Papis & Co. im neuen Haus wohnen) der Unterschied in den Lebensumständen der beiden Familien deutlich. Unsere mitgebrachten Geschenke kommen bei allen Familienmitgliedern gut an.
Später bespreche ich mit Buba alle Änderungen für seine Homepage (Link dazu unter den Reisetipps!). Sally und ihre Schwester Fatima kochen heute Chicken Domoda, gegessen wird - wie bei Buba üblich - getrennt nach Frauen und Männern.
Nach dem Essen unterhalten wir uns noch eine Zeitlang, dann fährt Buba uns zurück nach Kololi. In der Mandinka Lodge taucht kurz danach eine Bande Meerkatzen auf und bringt uns auf andere Gedanken. Abends würfeln wir heute wieder und richten alles für unsere Vogelbeobachtungstour mit Ebro her.
Montag, 29.04.2024
Auch wenn ich für die Buchhaltung früh genug wach bin, das Frühstück fällt heute aus. Ebro ist fast pünktlich - er musste am Morgen schon die abgetriebenen Boote der Guides an der Kotu Bridge einsammeln...
Wir fahren los und verlassen die Küstenstraße bald, um durch den Ort Brufut zu fahren. Kurz nach dem Dorf halten wir erstmals und entdecken auch gleich unseren ersten "neuen" Vogel, einen Klaaskuckuck. Nach einem kurzen Birdwalk geht es weiter zur Basis der Guides von Brufut Woods. Auch hier gibt es erst mal einen kurzen Walk*, bevor wir an der Basis Kaffee trinken und dabei viele verschiedene Vogelarten am Futter- und Wasserplatz beobachten.
Anschließend gehen wir mit einem der örtlichen Guides wieder los in den Wald. Wir sehen Guinea-Turakos und einige andere Arten. Dann führt der Guide uns auf einem kleinen Pfad tiefer in den Wald. Und dort sehen wir - was wir alleine nie geschafft hätten - eine schlafende Schleppennachtschwalbe! Einfach unvorstellbar, wie perfekt ihre Tarnung ist! Auf jeden Fall das Highlight des Tages!
An der Basis gibt's noch mal Kaffee und eine ausgiebige Pause, aber leider kommen heute keine Turakos zum Wasser...
Gegen Mittag fahren wir zum Eco Resort* der Tanji Bird Reserve. Dort trinken wir etwas, unternehmen mit Ebro noch einen längeren Birdwalk zur Lagune, wo wir unzählige Seeschwalben, Möwen und einige Reiher sehen, und am Meer entlang zurück (was uns zu unserer Freude noch die Sichtung von zwei Lannerfalken bringt).
Nach dem Lunch im Resort fährt Ebro uns zurück nach Kololi. Er ist wirklich ein toller Guide, wir werden in Verbindung bleiben und bei unserem nächsten Urlaub hier sicher wieder etwas mit ihm unternehmen - Insh'Allah.
Diesen Tag lassen wir mit Gesprächen mit Lamin und Diane auch noch mal Revue passieren, bevor wir ihn später mit einem Glas Wein ausklingen lassen.
Dienstag, 30.04.2024
Nachdem es heute schon sehr früh sehr heiß wird (um 10 Uhr sind es schon über 30°C!), gehen wir schon bald nach dem Frühstück zum Einkaufen.
Danach machen wir - abgesehen von dem einen oder anderen Besuch im Pool - das, was bei Temperaturen von fast 40° empfohlen wird: nichts. Die Hitze schlaucht aber trotzdem... Wir können uns heute nicht mal zu ein paar Fotos aufraffen!
Abends gehen wir zum letzten Mal für diesen Urlaub zu Maryama ins "City Food", essen natürlich lecker und verabschieden uns dann sehr herzlich. Zurück in der Lodge würfeln wir ein bisschen, aber alt werden wir heute nicht...
Mittwoch, 01.05.2024
Gut, dass wir heute zügig frühstücken, Buba ist nämlich fast eine halbe Stunde zu früh da, um Christian zu ihrem Angelausflug abzuholen (alle Fotos sind von diesem Ausflug nach Kartong im Süden Gambias). Als die beiden weg sind, kann ich mich in Ruhe fertig machen, bis Fatou mit Aisha kommt. Wir kaufen alles ein, was wir für das besondere Abendessen morgen brauchen. Danach sitzen wir noch einige Zeit in der Lodge zusammen und reden.
Als die beiden nach Hause fahren, entspanne ich mich, dann geht's in die Dusche, bevor ich mich für den Lunch mit Jara umziehe. Sie kommt mit so viel Verspätung, dass die beiden Angler sogar schon zurück sind, als ich starte - gefangen haben sie aber nichts... Jara und ich essen in einem Lokal am Roundabout* und haben eine nette Zeit zusammen, ich lade sie für Freitag zur Strandparty ein.
Den Rest des Tages verbringen wir mit Unterhaltung, schließlich haben wir uns vom Tag einiges zu erzählen. Abends würfeln wir bei einem Glas Wein.
Donnerstag, 02.05.2024
Christians Geburtstag beginnt mit Glückwünschen, einem Ständchen von Lamin und einem ausgiebigen Frühstück.
Am Vormittag stattet eine einzelne Meerkatze der Lodge einen Besuch ab und bedient sich an den Erdnüssen, die eigentlich für die Vögel gedacht sind - und so routiniert, wie der Affe den Spender öffnet, macht er das auch nicht zum ersten Mal...
Bis zum Nachmittag vergeht der Tag dann sehr entspannt, zwischendurch richten wir mal her, was wir für das besondere Abendessen und die Übernachtung in Sukuta brauchen. Am späten Nachmittag holen uns dann Fatou und die Kinder ab.
In Sukuta heißt es dann für mich kochen, während das Geburtstagskind Snooker* schauen kann. Außerdem beschäftigt die kleine Aisha ihren geliebten "Uncle", damit der nicht auf die Idee kommt, im Hinterhof nachzuschauen, was dort gekocht wird. Trotz der doch ungewohnten Umstände schaffe ich es, Rahmschwammerl mit Semmelknödeln hinzubringen. Die Überraschung für Christian ist perfekt - er hätte mit vielem gerechnet, aber damit sicher nicht! Und auch unserer gambischen Familie schmeckt das für sie doch sehr exotische Gericht.
Später bekommt mein Schatz dann noch Geschenke von Papis (ein tolles Leinen-Shirt) und den Kindern (eine gerahmte Bleistiftzeichnung, die ein Künstler nach einem Foto angefertigt hat, das sie im Monkey Park aufgenommen haben). Fatou präsentiert ihr Geschenk, eine bunte Geburtstagstorte, mit einem Tänzchen. Wir haben alle viel Spaß und genießen die Zeit, bis wir ins Bett gehen. Obwohl es sehr heiß ist, können wir ganz gut schlafen.
Freitag, 03.05.2024
Auch der zweite "Feiertag" beginnt entspannt. Nachdem Papis uns an der Lodge abgeliefert hat, frühstücken wir in Ruhe und relaxen ein paar Stunden.
Kurz nach 13 Uhr machen wir uns dann fertig und gehen zum Strand. Es ist wirklich nett hergerichtet mit Tischen unter einem Sonnensegel, Ballons und Blumen. Der Chef hat zwei von seinen jungen Männern für uns abgestellt; bis die Gäste kommen, sitzen wir mit Ibrahim und Omar zusammen und unterhalten uns gut. Es dauert, bis alle da sind - aber wir sind ja in Gambia und haben auch keinen Stress! Sobald alle mit Getränken versorgt sind, gibt's erst mal Benachin als Lunch, es schmeckt hervorragend.
Zu unserer Überraschung tauchen drei Musiker auf, die Christian gleich mehrere Ständchen bringen und bei allen für sehr gute Stimmung sorgen. Natürlich freuen sich die drei über Benachin, Getränke und ein Trinkgeld! Alle haben viel Spaß und genießen die entspannten Stunden - es war auf jeden Fall die richtige Entscheidung, am Strand statt auf einem Boot zu feiern! Kurz vor Sonnenuntergang gibt es dann noch BBQ*, auch das schmeckt allen.
Ich bezahle beim Chef, die Köchin und die beiden Jungs bekommen ein schönes Trinkgeld. Dann ist der große Aufbruch - von Bubas Familie und von Jara verabschieden wir uns schon hier für längere Zeit, wir werden sie bis zur Rückreise nicht mehr sehen. Musa begleitet uns noch bis zur Lodge, dort verabschieden wir uns auch von ihm - in zwei Jahren werden wir uns wieder sehen, Insh'Allah*.
Mit Wein lassen wir diese beiden besonderen Tage noch mal Revue passieren und ausklingen.
Samstag, 04.05.2024
Unser letzter ganzer Tag in Gambia fängt für mich damit an, dass ich die letzten beiden Tage im Tagebuch nachhole. Danach gibt's ein ausgiebiges Frühstück und ein paar entspannte Stunden, bevor wir uns auf den Weg ins "Tropic" machen.
Bei einem Bier im Innenhof warten wir auf Fatou und die Kinder. Sie überraschen mich mit einem besonderen Abschiedsgeschenk, einem Strampler fürs noch ungeborene Enkelkind! Die nächsten Stunden sitzen wir zusammen, die Kinder gehen immer wieder in die "Game Zone", können sich dann etwas zum Essen aussuchen und bekommen als Dessert ein Eis - für sie ein doch ungewohnter Luxus.
Als es dann Zeit für den Abschied ist, fließen bei allen die Tränen, besonders Ara und Muhammed sind kaum zu trösten. Aber die Kinder sind jetzt auch alt genug, um zu verstehen, dass wir - wenn alles normal läuft - wiederkommen werden. Später kommt auch Papis noch in die Lodge, um sich von uns zu verabschieden.
Abends gehen wir noch mal ins "Spice Hub", wo wir von Fatima auch sehr emotional verabschiedet werden. Zurück in der Lodge wollen wir noch mal würfeln, aber der nächste längere Stromausfall bremst uns unsanft - der OIC*-Gipfel ist für die normale Bevölkerung wirklich eine Zumutung. Also lassen wir bei Kerzenlicht die letzten 4 Wochen noch mal Revue passieren, wir haben wirklich viel erlebt!
Sonntag, 05.05.2024
Nach dem Frühstück heißt es dann Koffer packen und bezahlen - aber wenigstens können wir im Round House bleiben, bis Buba uns abholt, heute ist ja Maryamas freier Tag. Also verbringen wir die restliche Zeit in der Lodge mit Unterhaltung und Relaxen...
Buba ist - natürlich - sehr pünktlich da, unser Gepäck wird verladen und wir verabschieden uns von unseren Freunden in der Lodge. Wir haben mit Buba vereinbart, dass er uns eine Stunde früher holt als eigentlich erforderlich, da wir annehmen, dass es wegen des zu Ende gehenden Gipfels mehr Kontrollen auf der Straße und am Airport geben könnte. Auf der Strecke ist es dann auch tatsächlich so, dass wir teilweise nicht mal auf der Straße fahren können, da einige Abschnitte für die hohen Besucher reserviert und für alle anderen gesperrt sind. Am Flughafen ist es aber sehr entspannt, weil für die Gipfelteilnehmer ein separater Terminal eingerichtet wurde. So haben wir nach den Kontrollen noch mehr als genug Zeit für ein letztes Bier in der Bar.
Unser Flieger ist pünktlich und auch bei der Zwischenlandung in Dakar verlieren wir nicht mehr Zeit als unbedingt erforderlich. Nach dem späten Abendessen können wir auch einigermaßen schlafen.
Montag, 06.05.2024
Wir bekommen das Frühstück sehr früh serviert, weil unser Flug sogar früher als geplant in Brüssel ankommt - wenn wir das gewusst hätten, hätte ich auch den Flug um 6:30 Uhr nach München buchen können... So haben wir mehrere Stunden, bis unser Flieger Richtung Heimat geht. Und kurz bevor wir an Bord gehen können, werden wir auch noch auf einen anderen Flieger an einem anderen Gate umgeleitet, weil der eigentlich geplante wegen einer beunruhigenden Anzeige auf einem der Displays* nicht eingesetzt wird.
Auch in München geht alles reibungslos, das Gepäck ist bald da und auch unser Familien-Taxi wartet schon. So sind wir nach einer insgesamt doch sehr langen Rückreise gegen 17 Uhr wieder daheim.