Sachsen-Anhalt und Harz
(15. - 18.08.2024)

Ein verlängertes Wochenende bietet sich bei uns immer für einen Trip innerhalb Deutschlands an. Diesmal ging es zusammen mit meiner Mutter in eine Region, die für uns zum größten Teil vor 40 Jahren wegen der Teilung Deutschlands noch unerreichbar schien...

Donnerstag, 15.08.2024

Wir stehen früh auf, duschen und laden alles ins Auto. Pünktlich um 5:30 Uhr sind wir bei meiner Mutter und verladen sie und ihr Gepäck. Dann geht's los Richtung Sachsen-Anhalt. Es ist angenehm wenig Verkehr, so kommen wir zügig voran.
Trotz einer ausgiebigen Frühstückspause sind wir schon vor 9:30 Uhr am Parkplatz unterhalb des Naumburger Doms. Diese Kirche, die schon seit Jahrzehnten auf unserer Wunschliste stand, ist wirklich wunderschön und beeindruckt uns auch durch viele Details. Natürlich darf ein Besuch (mit Foto) bei den berühmten Stifterfiguren nicht fehlen. Auch die romanische Krypta und der schlichte Kreuzgang sind wirklich sehr schön.
Anschließend geht es weiter nach Freyburg, dem Zentrum des Weinanbaugebiets Saale-Unstrut. Hier ist unser Ziel die Sektkellerei "Rotkäppchen" - ein Gläschen Sekt für uns Damen muss hier einfach sein...
Unser nächstes Ziel ist Nebra, besser gesagt die "Arche Nebra"*. Der futuristische, goldglänzende Bau erhebt sich in der Nähe der Fundstelle der einzigartigen Himmelsscheibe. Hier erfährt der Besucher alles über die Bedeutung und Entstehung des bronzezeitlichen Kunstwerks. Wir sind alle fasziniert, wie viel hier bereits nachvollzogen werden kann!
Nur noch einen kleinen Umweg auf dem Weg nach Quedlinburg bedeutet der Besuch im Kloster Helfta. Hier treffen alte Mauern und moderne Elemente harmonisch zusammen.
Auch die letzte Etappe schaffen wir dann problemlos und mit der genauen Info zur Programmierung des Navis* finden wir direkt zum Parkplatz unseres Hotels "Zum Bär". Der Empfang ist sehr freundlich und unsere Zimmer richtig hübsch mit Blick auf den Marktplatz der Stadt. Abends sitzen wir im Hinterhof nach dem sehr guten Abendessen noch lange zusammen. Es ist wirklich schön hier!

Freitag, 16.08.2024

Nach einer ruhigen Nacht treffen wir uns um 7 Uhr zum Frühstück. Das Buffet ist wirklich toll und wir sitzen auf dem Marktplatz und genießen es.

Um eine Orientierung in der Stadt zu bekommen, fahren wir um 10 Uhr mit der Bimmelbahn. Die Fahrt ist zwar oft ziemlich holprig, aber auch super interessant. Es ist schon irre, wie viele (oft sehr alte) Fachwerkhäuser es hier gibt! Da wird schnell klar, warum Quedlinburg auf der UNESCO-Liste* steht...

Nach einem Besuch in der schönen Marktkirche gibt es für uns erst mal eine Erfrischung im "Biergarten" (= Hinterhof) unseres Hotels - es hat durchaus Vorteile, hier zu wohnen!

Danach fahren wir zum Schlossberg. Etwas umständlich (wegen mehrerer Baustellen rund um den Berg) und anstrengend (wegen des schönen Wetters und entsprechender Temperaturen) erklimmen wir den Berg. Die Stiftskirche St. Servatii ist wirklich beeindruckend und die Ausstellungsstücke im Domschatz unschätzbar wertvoll.

Wir gehen zurück zum Auto und fahren erst mal zum Tanken. Anschließend geht's in den kleinen Ort Gernrode, wo wir die romanische Stiftskirche St. Cyriacus besuchen. Auch wenn hier einiges nicht mehr im Originalzustand ist, beeidruckt uns auch diese Kirche mit ihrer über 1000-jährigen Geschichte und ihren Kunstschätzen sehr.

Unser nächstes Ziel ist Bad Suderode. Die Kuranlagen und der Quelltempel sind wirklich hübsch - aber wir sehen keinen einzigen Kurgast, warum auch immer...

Als wir spontan beschließen, nach Thale zu fahren, entdecken wir von der Straße aus bizarre Felsen in der Landschaft. Die Formation heißt Teufelsmauer und mein Schatz und ich wandern auch hinauf, bis wir die beeindruckenden Felsen aus der Nähe sehen können - für meine Mutter ist der Aufstieg zu anstengend. Ein tolles Naturerlebnis!

Abends wollen wir eigentlich zum "Italiener ums Eck", aber dort gibt's keinen passenden Tisch für uns. Also gehen wir ein Stück weiter und entdecken ein Fischrestaurant in einem Hinterhof-Garten. Das Essen ist super lecker, die Bedienung sehr freundlich, die Atmosphäre einfach schön und die Preise erstaunlich moderat.

Samstag, 17.08.2024

Heute ist es erst mal bewölkt, also frühstücken wir drinnen.

Danach geht unsere Tour durch den Harz los. Über Thale fahren wir entlang der Bode nach Treseburg. Es ist ein hübscher kleiner Ort am Flüsschen. Wegen einer Straßensperre müssen wir dann unsere Route ein wenig ändern, aber wir fahren durch die interessante Landschaft des Mittelgebirges und über ein weites Hochplateau.

Unser nächstes Ziel ist die Rappbode-Talsperre*. Mein Lebensgefährte und ich fahren auf den Aussichtsturm, sehen den Ziplinern* zu und genießen den weiten Blick bei schönstem Wetter. Am Parkplatz trinken wir alle noch etwas, dann geht es weiter nach Wernigerode - dort beschließen wir aber spontan (und angesichts der nicht vorhandenen Parkmöglichkeiten), uns für heute die Besichtigung zu schenken.

Auf dem weiteren Weg in Richtung Elend sehen wir immer wieder die Schmalspurbahnen mit ihren Dampfloks - ein besonderer Anblick!

In Elend statten wir der kleinsten Holzkirche Deutschlands einen Besuch ab, bevor wir nach Braunlage weiterfahren. Nachdem das Wetter zusehends schlechter wird, bringt aber eine Fahrt auf den Wurmberg nichts, wir hätten definitiv nichts von der Aussicht... Also fahren wir, nachdem wir endlich durch Braunlage durch sind, wo uns ein Festzug länger aufhält, gleich weiter nach Clausthal-Zellerfeld.

Die riesige Holzkirche am Markt in Clausthal ist extrem beeindruckend, so etwas haben wir noch nicht gesehen! Sie ist das Gegenstück zu der Kirche in Elend, sie ist nämlich die größte Holzkirche in Deutschland. Als wir nach dem Besuch in der Kirche direkt am Markt etwas trinken wollen, entdecken wir - quasi per Zufall - den historischen Speisesaal des Restaurants "Glück auf!". Wieder mal ein Glückstreffer!

Jetzt geht es weiter zur Stabkirche von Hahnenklee, gebaut nach dem Vorbild der Kirche von Borgund in Norwegen - das Original haben wir vor Jahren auf unserer Tour durch Skandinavien besucht (siehe Reisebericht Skandinavien). Es ist wirklich eine gelungene Kopie, nur die Farbe stimmt nicht so ganz...

Nach Goslar ist es nur eine kurze Fahrt, aber hier regnet es so stark, dass ein Besuch von Altstadt und Kaiserpfalz keinen Sinn macht. Auf dem Weg über die Autobahn nach Quedlinburg schüttet es zum Teil wie aus Eimern.

Ein Lokal fürs Abendessen zu finden, ist heute wegen der Kombination "Samstag + Konzert (Giovanni Zarella* gibt sich die Ehre)" von Haus aus ziemlich schwierig, außerdem vertreibt ein gewittriger Schauer mit viel Regen auch noch die Gäste von den Tischen draußen. Nachdem der Regen vorbei ist, telefoniere ich ein bisschen und wir finden das italienische Lokal "Castello", wo wir draußen sitzen und lecker essen. Zurück im Hotel können wir dank der weitgehend schalldichten Fenster trotz der lauten Musik gut schlafen.

Sonntag, 18.08.2024

Nachdem uns das regnerische Wetter auch heute nicht mehr wirklich zu Spaziergängen in den schönen Städten rund um den Harz einlädt, machen wir uns nach dem gemütlichen Frühstück direkt auf den Heimweg.

Zum Fahren ist das Wetter gar nicht so schlecht, fast besser als sonnig und heiß... Mit einer nicht allzu langen Mittagspause sind wir am frühen Nachmittag schon wieder daheim in Niederbayern.