La Réunion
(15.09. - 01.10.2017)
Freitag, 15.09.2017
Samstag, 16.09.2017
Mit einer halben Stunde Verspätung landen wir auf unserer Trauminsel. Die Gepäckstücke lassen auf sich warten, unsere beiden sind die allerletzten aus dem Riesenvogel... Aber dafür geht die Übernahme des schönen Autos sehr schnell - es hat was für sich, wenn man nicht bei den großen Autovermietungen bucht, dort stehen die Kunden Schlange.
Wir nutzen das tolle Wetter aus und fahren gleich mit offenem Verdeck. Unser erstes Ziel - wir kennen uns ja schon aus - ist das große Einkaufszentrum. Dort trinken wir etwas und versorgen uns mit allem, was wir für die nächsten Tage brauchen.
Dann fahren wir zu den "Cases Couleurs", wo wir - obwohl es noch nicht mal Mittag ist - schon in unser Studio können. Jean-Pierre hat dafür gesorgt, dass es rechtzeitig fertig ist... Nach einer Pause auf der Terrasse und dem Auspacken essen wir die Sandwiches, die wir uns vorher mitgenommen haben. Dann ruft aber der Pool sehr laut nach uns! Wir genießen die Sonne, schauen den Spatzen, Täubchen und Dorfwebern beim Baden zu und amüsieren uns über die putzigen Brillenvögel.
Nach einem Kaffee machen wir uns frisch, zum Abendessen sind wir dann bei Nico - wo sonst sollte unser erster Weg hinführen als in die "Auberge du Relais"? Es wird eine herzliche Begrüßung und er freut sich sehr über die mitgebrachten "Bayern München"-Aufkleber (der Verein hat sogar hier Fans). Das Essen ist einfach fantastisch! Und danach noch das "flüssige Gold" (= Rhum arrangé*)…
Den Abend lassen wir bei Wein ausklingen und planen dabei für morgen.
Sonntag, 17.09.2017
Wir lassen es ruhig angehen, gönnen uns zum Start erst mal ein gutes Frühstück à la "Cases Couleurs" auf unserer Terrasse.
Dann starten wir, unser erstes Ziel ist die Maison de Villèle, ein altes Gut mit Kirche und ehemaliger Zuckerfabrik. Hier erfahren wir (daheim haben wir davon noch nie etwas gehört), dass heute der europäische Tag des Kulturerbes* ist - und da ist hier einiges geboten! Und die Réunionnais* nutzen es aus, dass heute viele Attraktionen gratis besucht werden können, auch ein Großteil von La Villèle. Nur für das Herrenhaus müssten wir Eintritt bezahlen, aber hier stehen die Leute schon Schlange. Wir sehen uns alles andere an - es ist eine weitläufige und sehr interessante Anlage. Hier gibt es viel zu sehen, in manchen Ecken sitzen Maler und vor allem blüht so einiges...
Nachdem immer mehr Wolken aufziehen, beschließen wir, dass es nichts bringt, wie eigentlich geplant zum Bassin des Cormorans zu fahren. Da es an der Küste sonnig ist, fahren wir also stattdessen hinunter in Richtung Jardin d'Eden. Ein Foto unseres Cabrios am Zuckerrohrfeld muss unterwegs aber schon sein! Unser Mittagessen besteht aus Hühnchenspießen vom Grill, die wir bei einem Straßenkoch für je 1 € erwerben. Direkt daneben ist ein Obst- und Gemüseverkauf, wo wir Mini-Ananas und Mandarinen kaufen und Zuckerrohrsaft probieren, aber der ist uns zu süß, selbst mit Zitrone...
Im Garten erfahren wir, dass ein Wirbelsturm kurz nach unserem ersten Besuch vor 2 1/2 Jahren vieles verwüstet hat und entsprechend weite Teile des Gartens neu angelegt wurden. Wir sehen unzählige blühende Pflanzen, viele Vögel, Frösche und auch einen Schmuck-Taggecko, nur leider kein Chamäleon. Aber der Garten ist auch so wunderbar!
Nachdem es jetzt auch hier zu zieht, fahren wir Richtung Süden, erst mal nach Saint-Pierre - und da läuft erst mal nichts so, wie wir uns das vorgestellt haben. Der große Hindu-Tempel kann nur am Mittwoch nachmittags besucht werden, außerdem wird gerade eine größere Zeremonie vorbereitet. Eigentlich wollen wir dann zum Orchideen-Garten, finden aber (wie schon beim ersten Besuch) wieder nicht den richtigen Weg. Als wir die Touristen-Info ansteuern, die aber zu hat und auch nicht so aussieht, als würde sie in absehbarer Zeit aufmachen, landen wir zufällig an der beeindruckenden Küste von Manapany-les-Bains. Die gewaltigen Wellen brechen sich an der Lava - extreme Natur fast hautnah! Außerdem entdecken wir noch einen der sehr seltenen Manapany-Taggeckos, die es nur hier gibt - das gesamte Verbreitungsgebiet der kleinen Echse ist gerade mal 11 km² groß. Der hübsche, bunte Wicht lässt sich sogar fotografieren und verschwindet dann schnell. Wir fragen ein paar Angler nach dem Orchideen-Garten, bekommen eine Wegbeschreibung - aber er ist dauerhaft zu...
Jetzt haben wir aber auch für heute genug erlebt und fahren zurück nach Saint-Leu. Nachdem Nico heute Ruhetag hat, gönnen wir uns ein Dinner bei Sarah, es ist sehr fein.
Montag, 18.09.2017
Wir frühstücken sehr früh, nur ein bisschen Baguette und Ananas zum Kaffee, damit wir früh starten können. Gut, dass ich noch mal nach dem Wetter schau! In Cilaos, wo wir eigentlich hin wollten, ist es nämlich nicht so berauschend...
Also ändern wir den Plan und fahren Richtung Vulkan Piton de la Fournaise. Wir finden ohne Probleme die Abzweigung der Forststraße Richtung Piton de l'Eau von der Route de Volcan, so kann es losgehen! Es ist noch kühl, wir sind ja auch auf fast 1800 Metern und es ist erst kurz nach 8 Uhr - wir sind froh um unsere Jacken! Aber das Wetter ist einfach fantastisch, keine Wolke zu sehen!
Der Weg führt hauptsächlich durch die hier typische Höhenvegetation, also ziemlich niedrige, hartlaubige Sträucher und vereinzelte Bäume. Zwischendurch sehen wir aber sogar einen richtigen Wald mit alten Höhentamarinden. Die meiste Zeit kommt uns die Umgebung aber eher wie eine Mondlandschaft mit grünen Sprenkeln vor als ein Ort in den Tropen. Der Weg ist nicht schwierig, aber lang - wir sind gut 2 1/2 Stunden unterwegs. Gegen Ende gehen wir durch einen tropischen Wald, komplett mit Baumfarnen und (leider noch nicht blühenden) Orchideen, schon nach den ersten Schritten bemerken wir den Klimaunterschied.
Nur ein paar Höhenmeter sind es bis hinauf auf den niedrigen Hügel - und dort verschlägt es uns die Sprache! Der kleine, fast kreisrunde See, umgeben vom Wald und Tausende von blühenden wilden Calla am Ufer - es ist vielleicht der idyllischste Platz, den wir je gesehen haben. Wir bleiben einige Zeit da, sitzen in der Sonne auf dem einzigen Stück Wiese und genießen nur die Atmosphäre. Keine anderen Besucher stören die Ruhe, nur ein Pärchen Tec-Tecs entdeckt uns. Wir könnten ewig hier sitzen!
Aber wir müssen ja auch wieder zurück zum Auto... Inzwischen ist es sehr warm geworden und es gibt auf dem ganzen Weg fast keinen Schatten. Trotzdem kommt uns der Rückweg kürzer vor, wir sind noch ganz benommen vom Eindruck des Sees.
Auf dem Rückweg kaufen wir ein und essen abends wieder bei Nico.
Dienstag, 19.09.2017
Heute versorgen wir uns wieder selbst, damit wir um 8 Uhr zu Fuß hinunter in den Ort starten können. Die größte Wallfahrt der Insel wollen wir uns nicht entgehen lassen. Das mit dem "zu Fuß" stellt sich als sehr gute Idee heraus, wir sind viel schneller unten als die Autos auf der Straße... Im Ort bricht alles zusammen, die Wallfahrt beschert Saint-Leu einen Tag im Ausnahmezustand! Bei der Messe, die zwischen Pfarrkirche und Wallfahrtskapelle stattfindet, sind Tausende von Menschen dabei. Sie sitzen auf den Stufen hinauf zur Kapelle, auf mitgebrachten Hockern oder einfach unter den Bäumen am Hang. Es sieht aus, als hätten alle ihre besten Kleider an - aber die Inbrunst, die die Menschen an den Tag legen, ist doch sehr unterschiedlich. Es ist ein großes Durcheinander, ein Kommen und Gehen, aber auch für uns sehr beeindruckend!
Wir bummeln kurz durch die Verkaufsstände, dann gehen wir ans Meer, trinken einen Kaffee und beobachten Krabben und Schlammspringer. Dann spazieren wir zurück hinauf zu den Cases Couleurs. Als Mittagessen gibt es heute nur ein Dodo* und ein paar Chips.
Nachdem es jetzt auch noch zu regnen anfängt, überlegen wir uns, was wir mit dem angefangenen Nachmittag noch machen könnten. Wir beschließen, ins Museum von Stella Matutina zu fahren, wir haben ja schon einiges darüber gehört und gelesen - und es ist ja nur einen Katzensprung entfernt. Das Museum in der alten Zuckerfabrik ist wirklich super interessant - hier gibt es Einblicke in die Geschichte der Insel, die eng mit dem Zuckerrohr verwoben ist. Auch die temporäre Ausstellung über Wale (die man ja nach allem, was wir gelesen haben und auch hier bestätigt bekommen, sogar von der Küste aus sehen soll) ist sehr liebevoll gemacht. Das 4-D-Kino, das wir uns auch nicht entgehen lassen, macht einfach Spaß! Dieser Besuch hat sich auf jeden Fall gelohnt!
Mittwoch, 20.09.2017
Wir schlafen aus, frühstücken in Ruhe und machen uns dann auf den Weg Richtung Le Tampon. Von der Schnellstraße aus sehe ich auf einmal einen Buckelwal springen! Unmittelbar danach springt ein zweiter, noch höher - und wir sehen ihn beide...
Also nächste Ausfahrt runter und nichts wie an den Strand von L'Étang-Salé! Und tatsächlich sehen wir noch mehrere Wale springen, wenn auch nicht mehr so hoch und nicht mehr ganz so nah an der Küste. Bewaffnet mit dem großen Tele* kann ich aber ein paar schöne Fotos machen. Das ist so ein besonderes Erlebnis! Wir haben beide weiche Knie und könnten vor lauter Ergriffenheit heulen...
Wir fahren nach Le Tampon und machen uns auf die Suche nach dem Imker*, den wir eigentlich besuchen wollen. Aber bis auf den Wegweiser gibt es keinen Hinweis auf den Betrieb und auch die Passanten kennen keinen Imker - schade.
Wir parken direkt am Treffpunkt für unsere Tour in den Lavatunnel und wollen noch eine Kleinigkeit essen. Der Snack ist nicht nur billig, sondern riesig, frisch und geschmacklich 1a! Bis zum Start spazieren wir noch durch die Nachbarschaft und um die Kirche Notre Dame de la Salette.
Unser Guide Teddy ist pünktlich am Treffpunkt, insgesamt sind wir zu fünft. Leider sprechen die beiden jungen Franzosen deutlich schlechter Englisch als ich Französisch - also heißt es die nächsten 2 1/2 Stunden für mich Übersetzen, aber mir macht das ja auch Spaß! Wir fahren noch ein Stück hinauf, dann werden wir mit Helm, Lampe, Handschuhen und Knieschonern ausgerüstet und es geht hinein ins Loch. Was wir hier an Formationen sehen und an Infos bekommen, hätten wir uns nicht vorstellen können! Die Zeit im "Tunnel Bleu" vergeht schnell und hinterlässt bleibende Eindrücke!
Auf dem Rückweg fahren wir noch mal zum dunklen Strand, aber wir sehen keine Wale - aber der Tag war wunderbar!
Donnerstag, 21.09.2017
Nachdem die Wettervorhersage passt, fahren wir heute an die Ostküste.
Unser erstes Ziel sind die Wasserfälle mit dem berühmtesten Namen - denn auch La Réunion hat Niagara-Fälle! Allerdings eher im Taschenformat... Aber der Talkessel* ist ein sehr schöner Ort und der Weg dorthin durch die Zuckerrohrfelder direkt ein Erlebnis für sich!
Danach fahren wir weiter zum Hindu-Tempel von Colosse, den wir beim ersten Besuch auf der Insel nur im Regen aus dem Auto heraus gesehen haben. Das Gelände und die Gebäude sind wirklich schön und interessant - aber wir denken, dass der in Saint-Pierre, den wir nächste Woche anschauen wollen, noch mehr zu bieten hat...
Anschließend geht es ein kurzes Stück weiter, zur Vanille-Kooperative* in Bras-Panon. Wir erwischen gerade noch die letzte Vormittags-Führung und erfahren in der nächsten Stunde alles über die lange und aufwendige Prozedur, in deren Verlauf aus einer schönen Orchidee eines der wertvollsten Gewürze der Welt wird. Anschließend kaufen wir im Shop noch ein paar duftende und wohlschmeckende Mitbringsel ein.
Wir fahren weiter, jetzt schon wieder Richtung Westküste, zum größten natürlichen See im Inselinneren, dem Grand Étang*. Leider ist das Wetter hier nicht so toll, es nieselt schon leicht, als wir am Parkplatz sind. Aber eine kurze Wanderung durch den Regenwald hier lohnt sich auf jeden Fall! Es ist schon verrückt, was hier alles wächst! Wir gehen zu einem Aussichtspunkt, wo wir einen schönen Blick auf den See und die ihn umgebenden Steilhänge haben. Nachdem der Regen stärker wird, beschließen wir, zum Auto zurück zu gehen.
Wir fahren zurück an die Westküste und legen am Strand einen Zwischenstopp ein. Diesmal werden wir wieder mit springenden Walen belohnt! Das ist so schön!
Freitag, 22.09.2017
Heute legen wir einen Ruhetag ein - nach dem Frühstück packen wir alles zusammen, was wir für eine ausgiebige Walbeobachtung am Strand brauchen, und fahren nach L'Étang-Salé. Wir lassen uns nieder und sehen in der nächsten guten Stunde - nichts!
Auf dem Rückweg sehen wir dann aber in der Nähe des Souffleurs* eine Walmutter mit Nachwuchs recht nahe an der Küste. Und etwas weiter draußen sind auch noch welche zu sehen.
Wir fahren zu einer Mittagspause zurück in die "Cases Couleurs" und beschließen, später noch auf die Pointe au Sel zu fahren. Was wir dort direkt am Anfang sehen, verschlägt uns glatt die Sprache: ein großer Wal schwimmt in kaum 40 Metern Entfernung von den Felsen! Man hat den Eindruck, dass man ihm mit ein bisschen Anlauf auf den Rücken springen könnte... Unvorstellbar!
Samstag, 23.09.2017
Heute ist das Wetter erst mal schön, also ist unser Ziel der Forêt du Tévelave. Die schmale Straße zieht sich hinauf bis auf über 1600 Meter. Wir finden auch den Parkplatz, wo der Wanderweg startet - aber unsere Jacken liegen in Saint-Leu im Studio.
So wird aus der geplanten dreistündigen Wanderung eine kurzer Abstecher in den Primärwald*. Die Eindrücke sind aber wunderbar, das ist hier wieder eine ganz andere Vegetation*! Wir fahren wieder Richtung Meer, legen unterwegs ein paar Fotostopps ein. In L'Étang-Salé trinken wir einen Kaffee.
Wir fahren auf der Küstenstraße Richtung Saint-Leu, man kann ja nie wissen... Und prompt erleben wir bei Pointe au Sel unseren ersten Walstau*! Wieder ist es eine Walmutter mit ihrem Kalb, die den Verkehr aufhält, die beiden tummeln sich nicht weit entfernt. Besonders der Nachwuchs hat offenbar richtig Spaß, er springt pausenlos rund um seine Mutter herum, während die nach ein paar Sprüngen hauptsächlich mit den Flippern* winkt.
Nach einer verregneten Mittagspause fahren wir nach Saint-Louis zur Zuckerfabrik. Wir können direkt an einer Führung teilnehmen. Es ist wirklich interessant, wie aufwendig die Verarbeitung des Zuckerrohrs ist! Am Ende unseres Besuchs hat sich auch der Regen verzogen.
Wir fahren (natürlich...) an der Küste entlang und landen prompt in einem zweiten Walstau! Der ist viel umfangreicher als der am Vormittag: über 40 Autos, einige Motorräder und Räder und sogar ein Linienbus stehen auf der Straße! Zwischendurch inspiziert auch noch eine Polizeistreife das Ganze. Alle Insassen stehen auf oder an der Mauer zum Meer und schauen, ihre Kinder auf dem Arm, mit den Handys bewaffnet, es ist einfach unbeschreiblich... Was haben wir für ein Glück!
Abends haben wir bei Nico die Gelegenheit, mal etwas zu essen, das für Touristen wohl auf keiner Speisekarte steht: er hat für uns Schweinefüße besorgt - es schmeckt genial!
Sonntag, 24.09.2017
Heute starten wir nicht ganz so früh, aber doch zeitig. Unser Ziel ist heute Le Baril, ein Ortsteil von Saint-Philippe.
Wir fahren zuerst zum botanischen Pfad im Forêt de Mare-Longue, dem wegen der hier noch vorkommenden Farbholzbäume botanisch wertvollsten Wald der Insel. Es ist fantastisch, was hier alles wächst, es ist wieder ein ganz anderer Wald als die anderen, die wir bis jetzt gesehen haben... Der Weg ist gut zu gehen und viele Bäume sind mit ihren botanischen und kreolischen* Namen bezeichnet. Wir sehen viele verschiedene Orchideen, aber leider blüht noch keine. Die Luft im Wald ist einfach wunderbar! Wir genießen die gut 1 1/2 Stunden, die wir unterwegs sind.
Bevor wir in den "Jardin des Parfums et des Épices" fahren, holen wir uns in einem kleinen Lokal ein Mittagessen. Das leckere kreolische Essen verspeisen wir auf einer Bank über der Steilküste, nur ein paar Tropikvögel schauen uns dabei zu.
Anschließend fahren wir das kurze Stück zum Garten. Der ist ganz anders als andere Gärten, wilder und durcheinander - hier müssen die Gärtner definitiv die Natur bändigen! Hier blüht sehr viel, auch einige Orchideen, wir entdecken immer wieder etwas, es ist herrlich! Im Shop kaufen wir anschließend Gewürze und Honig, der Besuch hat sich auf jeden Fall gelohnt!
Montag, 25.09.2017
Der Wetterbericht passt, also heißt es früh aufstehen und auf nach Cilaos. Die N5 hinauf in den Cirque* hat es wirklich in sich! Wenn man für 30 km - trotz reichlich Erfahrung auch auf Bergstraßen - fast 1 1/2 Stunden braucht und der Fahrer die Kurverei am nächsten Tag noch in den Armen spürt, spricht das für sich...
Als wir ankommen, ist es fast wolkenlos und wir haben das grandiose Panorama mit dem Piton des Neiges und den anderen Gipfeln vor uns. Im Ort starten wir unsere Wanderung, erst mal geht es ziemlich heftig hinunter und mehrmals über den Bach. Dann geht es steil hinauf auf einen Felskamm, immer mit der Aussicht auf die Berge und immer neue Formationen. Von dort oben müssen wir wieder absteigen, auf dieser Seite des Kamms gibt es fast keinen Schatten - es ist schon krass, wie sich hier innerhalb von Minuten die Vegetation* komplett ändert! Unten stehen wir am kleinen Fluss, den wir barfuß queren.
Vom Flussbett aus sehen wir, dass über die Berge immer mehr Wolken daher kommen, also sparen wir uns die allerletzte Kraxelei zur Chapelle - wir müssen schließlich über die N5 auch wieder zurück - und machen uns auf den Rückweg. Bei der ersten Pause oben am Kamm entdecken wir unsere erste Seidenspinne - wir hatten uns schon Gedanken gemacht, warum ausgerechnet wir, die wir doch mit offenen Augen unterwegs sind, bis jetzt noch keine gesehen haben. Aber die große Spinne hängt in ihrem Netz so weit entfernt zwischen den hohen Bäumen, dass wir jetzt auch verstehen, warum sie uns bis jetzt entgangen sind: so weit weg vom Weg hätten wir nie gesucht... Jetzt, wo wir wissen, wo wir schauen müssen, sehen wir auf dem weiteren Weg immer wieder welche. Wir sehen auch viele Vögel, darunter einige der seltenen (und scheuen) Réunion-Bülbüls.
Der Regen erwischt uns nicht, aber inzwischen ist von den Bergen nichts mehr zu sehen, nur noch Wolken. Nach einem Kaffee fahren wir wieder Richtung Küste. In Saint-Louis können wir auch wieder das Verdeck öffnen, hier scheint die Sonne und es ist sehr warm.
Auf dem Weg zurück nach Saint-Leu schauen wir an der Pointe au Sel nach Walen, sehen aber nur ein paar weit entfernte, die offenbar auf dem Weg Richtung Antarktis sind.
Dienstag, 26.09.2017
Heute ist ein Ruhetag fällig! Wir haben schon so viel erlebt, dass wir einiges verarbeiten müssen...
Wir lassen es also sehr entspannt angehen, verbringen einige Stunden am und im Pool. Später schreibe ich Karten, auch wenn sie vermutlich nicht mehr vor uns daheim ankommen werden.
Ich hab auch noch Zeit für ein paar Emails, bevor wir abends noch mal grillen.
Mittwoch, 27.09.2017
Nach dem ruhigen Frühstück fahren wir heute zum Bassin des Cormorans. Es ist schon faszinierend, wie schnell man hier von einer Vegetationszone in die nächste kommt! Und der Bambus unten am Teich ist einfach gigantisch, da kommt man sich vor wie eine Ameise...
Auf dem Rückweg halten wir am "Urwald-Café" und trinken Kaffee - und der ist wirklich gut! Die Mieze ist da genau so eine Zugabe wie der Wirt... Einfach cool! Und als er unseren Schein nicht wechseln kann (unter der Woche und außerhalb der Ferien ist halt nichts los), will er uns sogar einladen. Aber dann haben wir lieber 10 Cent Schulden und einen Grund, wieder hierher zu kommen...
Anschließend spazieren wir ein bisschen in Saint-Gilles herum und fahren dann auf der Küstenstraße zurück.
Am Nachmittag wollen wir den großen Hindu-Tempel Narasinga Péroumal in Saint-Pierre besuchen. Aber der ist geschlossen, auch wenn auf den Schildern am Tempel etwas anderes steht... Eine Nachfrage beim Tourismusbüro ergibt, dass die wohl vergessen worden sind. Kann man nichts machen! Aber ein paar Fotos der bunten Anlage müssen schon sein!
Donnerstag, 28.09.2017
Heute heißt es noch mal sehr früh aufstehen, wir wollen in den Höhenregenwald Forêt de Bébour-Belouve, den "Zauberwald". Wir fahren über Le Tampon nach Petite-Plaine und dann weiter Richtung Col de Bébour. Aber kurz vor der Passhöhe blockiert ein defekter Holzlaster die Straße. Mit dem Leihwagen wollen wir nichts riskieren und kehren um...
Am Parkplatz im Forêt de Petite-Plaine parken wir, wechseln die Schuhe, ziehen die Jacken an und gehen los. Wir entdecken den Weg über einen botanischen Lehrpfad, der allerdings offenbar erst im Entstehen ist, es gibt noch kaum Schilder usw. Der Regenwald, in den wir bald kommen, ist absolut faszinierend! Was hier alles wo wächst, ist unvorstellbar! Große Bäume sind eigene Biotope, bis oben bewachsen mit Farnen, Orchideen und anderen Pflanzen, bewohnt von allem möglichen kleinen Getier... Zwischendurch folgen wir einem etwas größeren Trampelpfad und entdecken Becken und Wasserfälle des kleinen Baches Bras Noir. Es ist einfach wunderbar! Wir sind aber froh um unsere guten Schuhe, der Weg ist teilweise glitschig - aber es ist ein toller Rundgang!
Dann wollen wir, flexibel wie wir sind, von Plaine-des-Palmistes zur Cascade Biberon gehen, aber der Weg ist zur Zeit gesperrt, warum ist nicht ersichtlich. Also beschließen wir, nach Le Tampon zu fahren und zu versuchen, ob wir auch ohne Beschreibung die Kooperative der "Huiles Essentielles" finden, um dort das von meiner Mutter gewünschte Geraniumöl zu kaufen. Ein gutes Gedächtnis und der eine oder andere Wegweiser helfen uns, ohne weiteres unser Ziel zu finden.
In Saint-Pierre holen wir uns als Mittagessen Samoussas und verspeisen sie an der Küste. Die Wolken aus den Bergen ziehen immer weiter herunter, also fahren wir nach Saint-Leu zurück.
Freitag, 29.09.2017
Heute wollen wir zum ersten Mal die Unterwasserwelt der Insel erkunden, Jean-Pierre hat uns empfohlen, zur Lagune Richtung Saint-Gilles zu fahren. Nachdem der Strand Trou d'Eau im Reiseführer empfohlen wird, steuern wir den an. Und wir werden nicht enttäuscht!
In der seichten Lagune, in der wir auch bei Flut noch bequem stehen könnten, tummeln sich viele Fische an den teils großen Korallenstöcken. Von der Vielfalt der Arten sind wir überrascht, das hätten wir innerhalb des Riffs* nicht erwartet. Die teilweise starke Strömung verhindert, dass wir uns dem Riff selbst nähern. Aber wir machen zwei längere Schnorchelgänge und genießen die Zeit.
Nachdem es zu zieht, aber Richtung Saint-Leu besser aussieht, fahren wir heim und verbringen den Rest des Nachmittags auf der Terrasse und am Pool. Sogar von hier oben entdecken wir einen großen Wal nahe an der Küste - es ist einfach unbeschreiblich!
Abends sind wir dann noch mal bei Nico, der uns vorschlägt, uns mit einem besonderen Gericht zu überraschen, falls wir nicht etwas von der Karte unbedingt noch mal essen möchten. Natürlich lassen wir uns auf die Überraschung ein. Und die haut uns schier um! Nico kredenzt uns ein Rougail von Langustenschwänzen! Der ist ja irre!!
Samstag, 30.09.2017, und Sonntag, 01.10.2017
Als ich bei Jean-Pierre den Rest bezahle, bietet er uns an, bis zum Nachmittag die Villa (unentgeltlich) zu nutzen und vielleicht auch noch mal in den Pool zu gehen. Das Angebot nehmen wir gerne an! Also packen wir, schaffen alles nach nebenan und genießen die Zeit bis zum frühen Nachmittag.
Dann fahren wir zum Flughafen, geben das Auto zurück und warten bei einem letzten "Dodo" auf unseren Flieger Richtung Paris.
Die Zeit im Paradies ist viel zu schnell vergangen! Aber wir kommen sicher wieder auf unsere Trauminsel...