Indonesien

(1. - 23.10.2023)

Ein neues, super interessantes und vielfältiges Reiseziel - in drei Wochen haben wir drei verschiedene Inseln besucht, ihre kulturellen Highlights und unterschiedliche Natur ebenso kennen gelernt wie sehr freundliche und zuvorkommende Menschen und ihre Traditionen.


Sonntag, 01.10.2023

Unser Flieger aus Istanbul landet halbwegs pünktlich auf dem Flughafen der indonesischen Hauptstadt und dank der vorab gekauften e-Visa* geht auch die Immigration* zügig. Als wir danach das mit der mobilen Zollerklärung endlich kapiert haben, ist auch das kein Problem.

Wir finden auch schnell die Hotelmitarbeiter, die uns zu unserem Hotel "FM 7" bringen werden - aber sie warten noch auf andere Gäste und so zieht sich alles etwas in die Länge, so dass wir erst kurz vor 20:30 Uhr unser schönes Zimmer beziehen können.

Wir lassen diesen ersten Tag entspannt in der Roof Top* Bar des Hotels ausklingen.


Anmerkung: mit einem Klick auf die Tragfläche geht es zurück zum Bericht über Istanbul...

Montag, 02.10.2023

Nach dem Einpacken und dem tollen Frühstücksbuffet wartet schon unser Taxi zum Bahnhof. Der Verkehr ist irre, aber wir sind sehr pünktlich an der Station Gambir. Dort geht alles viel schneller als erwartet und befürchtet, so dass wir bis zur (auf die Minute pünktlichen) Abfahrt des "Taksaka Train" noch ausreichend Zeit haben.

Was wir in den nächsten 6 1/2 Stunden sehen, ist wirklich super interessant! Von unendlich erscheinenden Reisfeldern über Gebirgsketten und Hochland-Dörfer bis zu einem Zug-Friedhof und kuriosen Begebenheiten an den Bahnhöfen ist alles dabei. Und wir genießen das alles mega entspannt im Vorbeifahren...

Wir kommen mit gerade mal 5 Minuten Verspätung in Yogyakarta an und schnappen uns am Bahnhof ein Taxi zu unserem Hotel "Grand Marto". Wir werden sehr freundlich empfangen und zu unserem Zimmer gebracht. Der Innenhof des kleinen Hotels mit den Wasserbecken ist einfach nett und unser Zimmer absolut ausreichend.

Nach dem Auspacken gehen wir in die benachbarte Straße Prawirotaman, wo wir lecker und billig zu Abend essen. Die Atmosphäre mit den vielen verschiedenen Lokalen, den Moped-Rikschas und den Besuchern der Straße ist exotisch und interessant. In einem Supermarkt kaufen wir uns Wasser und Knabberzeug, dann würfeln wir ein bisschen. Nachdem es fürs Bett noch viel zu früh ist, gehen wir noch mal los und trinken bei Ago ein Bintang*. Danach reicht es uns aber für heute...

Dienstag, 03.10.2023

Wie erwartet bin ich früh wach und nutze die Zeit fürs Tagebuch - es gibt ja auch einiges zum Nachholen...

Nach dem reichlichen und guten Frühstück gehen wir ums Eck in die Jalan* Prawirotaman, wir wollen schauen, ob wir eine Moped-Rikscha für die Fahrt zum Kraton* finden. Und tatsächlich ist schon einer der Fahrer da! Auf dem Weg bietet uns Asim an, uns für 150.000 Rupien* (ca. 8,50 €) den ganzen Tag durch die Stadt zu fahren - wir nehmen das Angebot spontan an. Auch wenn die Fahrt durch den dichten und oft chaotischen Verkehr nichts für schwache Nerven ist, war das die richtige Entscheidung!

Asim kutschiert uns fast 7 Stunden durch Yogya*. Wir besuchen den Kraton, das Wasserschloss Taman Sari (mit einem super netten Guide*) und einen Vogelmarkt. Dazwischen haben wir die Gelegenheit, eine Batik*-Manufaktur* und eine Werkstatt für Wayang Kulit*-Figuren zu besichtigen. Am Ende unserer Tour können wir sogar Kopi Luwak, den teuersten Kaffee der Welt, probieren und zu einem Bruchteil des Preises in Europa kaufen.

Pünktlich um 19:30 Uhr steht Asim mit seiner Rikscha vor dem Hotel, um uns zur Wayang Kulit-Aufführung im Sonobudoyo-Museum zu fahren. In der Nacht ist das noch mal ein anderes Abenteuer... Das Schattenspiel ist interessant, auch wenn wir kein Wort der Erzählung verstehen und die Musik für unsere Ohren teilweise schon sehr schräg klingt.

Anschließend fährt Asim uns wieder in die Jalan Prawirotaman, wo wir erst mal ein Bier trinken. Zum Essen gibt's aber in den Lokalen nichts mehr. Also holen wir uns Bier "to go"* und nehmen uns in den mobilen Garküchen Suppe und Nasi Goreng* mit - die Mahlzeiten für insgesamt nicht mal 3 €! Und es schmeckt super! Nach dem Essen im Innenhof des Hotels haben wir es dann nicht mehr weit ins Bett. Was für ein Tag!

Mittwoch, 04.10.2023

Ich schreibe früh wieder Tagebuch, dann gibt's Frühstück.

Heute wollen wir nach Borobudur. Nachdem das für Asim und seine Rikscha zu weit ist, hat er dafür einen Freund mit Auto engagiert, der das aber auch professionell macht. Pünktlich um 8 Uhr stehen Reso, der Fahrer, und Asim vor der Tür. Dann geht's durch den dichten Verkehr und vorbei an mehreren Karnevals-Prozessionen hinaus aus der Stadt.

Kurz bevor wir Borobudur erreichen, halten wir am kleinen, aber sehr interessanten Tempel von Mendut. Auch er gehört mit seiner Anlage und der bekannten Statuengruppe im Inneren zur Welterbe-Stätte. Danach geht es weiter zu unserem eigentlichen Ziel.

Wir buchen noch online eine Führung mit der Besteigung des Tempels - ohne Guide ist das nicht gestattet. Bis wir dran sind, können wir die gewaltige Anlage aber schon mal an der Basis umrunden. Vor der Führung bekommen wir kühles Wasser (was angesichts der hohen Temperaturen und dem spärlichen Schatten eine Wohltat ist) und spezielle Latschen, da normale Schuhe auf dem Bauwerk nicht erlaubt sind (diese können wir dann als Souvenir behalten). Unser Guide spricht zwar ein etwas gewöhnungsbedürftiges Englisch, verfügt aber über ein immenses* Wissen. Die Reliefs, Statuen und Stupas* sind sehr beeindruckend. Leider ist es für einen Blick zum Vulkan Merapi zu diesig...

Reso wartet nach der Besichtigung wie vereinbart auf uns, dann fährt er uns über eine landschaftlich herrliche Strecke zum Flughafen. Dort klappt das "Aufstocken" des vorab zu wenig gebuchten Gepäcks für unseren Flug nach Lombok problemlos.

Danach bringt Reso uns zurück zum Hotel. Da er so ein guter und zuverlässiger Fahrer ist, vereinbaren wir direkt, dass er uns am Samstag auch zum Airport bringen soll.

Wir essen eine Kleinigkeit, trinken etwas und lassen dann den Tag mit Würfeln ausklingen.

  • Donnerstag, 05.10.2023

    Morgens passiert mir das Missgeschick, dass ich meine SIM-Karte sperre - und die Pin vergessen hab... Das macht mich ziemlich fertig, ich fühle mich auch körperlich nicht gut, so etwas schlägt mir auf den Magen. Prambanan wird also auf morgen verschoben.

    Ein paar Stunden und einige Anrufe später ist dann auch eine Lösung für mein Kartenproblem gefunden. Es wird zwar wegen der Entfernung etwas umständlich, aber immerhin kann ich ja alle Apps online im WLAN-Bereich nutzen.

    Wir gehen ein Bier trinken und lassen uns danach von Asim zu einem Silber-Händler fahren, wo wir ein paar schöne Geschenke finden. Die Kunstwerke, die wir dort sehen, sind aber zum größten Teil entweder zu teuer oder nicht wirklich für den Transport geeignet (oder beides). Anschließend gönnen wir uns eine traditionelle javanische Massage - eine echte Wohltat! Und spottbillig: für uns beide kostet die einstündige Massage zusammen umgerechnet ca. 15 €!

    Zum Abendessen holen wir uns heute super leckere Sate-Spieße* in einer Garküche.

    Freitag, 06.10.2023

    Asim steht (natürlich) pünktlich um 8 Uhr vor dem Hotel, dann geht's los nach Prambanan. Mit der Moped-Rikscha eine lange Fahrt, die für uns sicher entspannter ist als für unseren Fahrer...

    Die hinduistische Tempelanlage ist wirklich grandios! Und um diese frühe Zeit haben wir sie fast für uns allein - das gibt schöne Fotos! Wir schauen uns in Ruhe die Hauptanlage mit ihren 6 Tempeln und den Nebengebäuden an. Anschließend wandern wir noch zu zwei kleineren Tempeln auf dem riesigen Gelände. Auch wenn der dritte (zumindest laut Reiseführer) noch sehr schön und sehenswert sein soll, schenken wir uns den Weg bei dieser Hitze, gehen vorbei an den Tiergehegen und durch den obligatorischen* Bazar hinaus.

    Asim fährt uns direkt zurück zum Hotel, wo wir erst mal eine ausgiebige Siesta machen - Besichtigungen bei 40° im nicht vorhandenen Schatten schlauchen selbst uns... Anschließend wechseln wir noch mal Geld und trinken was, dann lassen wir uns zum größten Markt der Stadt, dem Pasar Beringharjo, fahren. Leider ist dort nur noch in der Klamottenabteilung alles offen und entsprechend viel los.

    Zum Abendessen gehen wir noch mal in das kleine Lokal, wo wir am Montag waren, es ist wieder sehr gut. Als wir anschließend bei Ago ein Bier trinken, lädt uns das englische Paar, das wir gestern schon hier gesehen haben, an den Tisch ein und es wird eine sehr nette Unterhaltung. Später gibt es Live-Musik und die beiden (sie Indonesierin, er Niederländer) spielen so gut, dass wir bin zum Ende bleiben. Was für ein toller Abschluss für unsere Tage in Yogya!

    Samstag, 07.10.2023

    Heute lassen wir es ruhig angehen und frühstücken später als die letzten Tage. Wir ruhen uns noch aus, packen zusammen und räumen auch pünktlich unser Zimmer. Ich zahle und wir entspannen noch im schönen Innenhof.

    Reso ist wie erwartet pünktlich da und auch Asim ist noch mal mitgekommen, um sich zu verabschieden, worüber wir uns sehr freuen. Trotz viel Verkehr sind wir sehr pünktlich am Flughafen. Alles klappt reibungslos und sehr entspannt. Unser Flieger nach Lombok ist pünktlich und der Flug vergeht recht ruhig. Am Airport in Lombok müssen wir ziemlich lange auf unser Gepäck warten, aber wenigstens ist alles da und in Ordnung.

    In der Halle finden wir sofort unseren Fahrer und er bringt uns zu unserem schönen Hotel "Puri Saron Senggigi". Der Check-in geht schnell, dann werden unsere Koffer in unser Zimmer gebracht. Nach einem kurzen Frischmachen essen wir sehr gut im Hotelrestaurant zu Abend.

    Sonntag, 08.10.2023

    Vor dem Frühstück stehen heute schon eine Runde durch den schönen Garten und ein kurzer Besuch am Strand auf unserem Programm, damit wir vermeiden, gleichzeitig mit der großen Gruppe zu frühstücken, die heute abreist.

    Nach dem sehr guten und reichlichen Frühstücksbuffet machen wir uns auf den Weg, um eine indonesische SIM-Karte zu finden, aber erst mal ohne Erfolg. Mit einem Taxi fahren wir ins Zentrum von Senggigi und finden dort sowohl eine Karte als auch einen Laden, wo wir Bier kaufen können. Zu Fuß gehen wir dann am Meer entlang zurück ins Hotel.

    Dort ziehen wir uns um und gehen an den Pool. Wir genießen die Zeit und entspannen. Am Nachmittag packen wir unser Schnorchel-Equipment* und gehen ins Meer. Allerdings wühlen die starken Wellen so viel Sand auf, dass nichts zu sehen ist. Da muss also doch ein Ausflug zu den Gilis sein...

    Wir trinken etwas und beschließen, zum Abendessen unser Glück auf der Terrasse über der Lagune neben dem Hotel zu versuchen. Wir sind dort die einzigen offensichtlichen Touristen, man sitzt auf Reissäcken und isst von niedrigen Tischen. Eine wunderbare Atmosphäre, dazu super leckeres Essen und Live-Musik. Was bei uns kaum bezahlbar wäre, kostet hier für uns beide zusammen gerade mal 6,20 €!

    Zurück im Hotel trinken wir noch ein Bier, ich reserviere für morgen einen Ausflug nach Tete Batu, schicke eine Anfrage für einen privaten Ausflug zu den Gili-Inseln und wir würfeln ein bisschen.

    Montag, 09.10.2023

    Heute heißt es früher aufstehen, um 8 Uhr sollen wir für unsere Wunschtour ins Gebiet des Mount Rinjani und der Sasak abgeholt werden. Unser Guide und der Fahrer sind sogar über eine halbe Stunde früher da...

    Nach gut zwei Stunden Fahrt erreichen wir Tete Batu und fahren direkt zum Eingang des Monkey Forest. Nachdem ich gestern noch eine Empfehlung in einem Blog gelesen habe, frage ich nach dem Guide Ron, der von einem der anderen Anwesenden angerufen wird und kurz danach eintrifft. Zuerst gehen wir in sein eigenes Warung*, wo wir Kaffee trinken, anschließend geht's los.

    Wir wandern entlang von Reis-, Tomaten- und Chilifeldern und haben immer wieder tolle Ausblicke über die Landschaft und zum Vulkan. Nach einer guten Stunde erreichen wir den Zugang zum Tete Batu Wasserfall. Es geht ein Stück hinunter zum Bach und dann hinein in eine schmale Schlucht. Das letzte Stück zur Höhle mit dem Wasserfall gehen wir im Wasser - eine willkommene Erfrischung! Der Wasserfall selbst ist einfach ein zauberhafter Ort!

    Ron hat die geniale Idee, unser Auto in die Nähe des Zugangs zu bestellen, um uns den langen Weg durch die Felder zum Affenwald zu ersparen. Dann geht es in dem Wald der Affen, der ganz anders aussieht, als man sich einen Urwald oder Dschungel in Indonesien vorstellt. Schon bald sehen wir die ersten Affen, graue Langschwanzmakaken. Kurz danach kann ich tatsächlich einen der vielen großen Schmetterlinge fotografieren. Die Schwarzen Haubenlanguren lassen sich aber erst nach einer guten halben Stunde blicken - dann aber gleich eine ganze Horde inklusive Jungtieren.

    Wir gehen zurück ins Dorf und zu Rons Warung. Dort erwartet uns ein Buffet mit indonesischen Spezialitäten - es schmeckt einfach super!

    Wir verabschieden uns und machen uns auf den Weg nach Patuh, einem traditionellen Dorf. Als sich unterwegs herausstellt, dass es mit der gestern von mir angefragten Tour zu den Gili-Inseln nichts wird, zeigt es sich wieder mal, wie unkompliziert vieles laufen kann. Sowed, unser Guide, kennt einen Schnorchelguide mit Boot und wir vereinbaren spontan eine Tour für morgen.

    Patuh ist ein Zwischending zwischen Heimatmuseum und Weberei-Kooperative*. Wir kaufen ein paar Mitbringsel und werden in traditioneller Festkleidung der Sasak fotografiert.

    Danach fahren wir zurück nach Senggigi, wechseln noch Geld und verabschieden uns. Wir duschen, trinken im Restaurant noch etwas, würfeln ein bisschen und richten alles für die Tour morgen her.

  • Dienstag, 10.10.2023

    Heute geht's noch früher los! Wir werden schon um 7:30 Uhr abgeholt und nach Pamenang zum Boot gebracht. Wir haben ein großes Boot samt Guide und Kapitän für uns allein, das ist schon fast Luxus...

    Nach einer guten halben Stunde erreichen wir die kleinen Inseln. Unser erster Stopp ist vor der Küste von Gili Trawangan, der größten und touristischsten der drei Inseln - aus diesem Grund bedauern wir es auch nicht, dass wir dort nicht an Land gehen. Wir sehen eine große Schildkröte, definitiv das Highlight des Tages, und zahlreiche Fische. Mit dem Boot fahren wir weiter bis zum bekannten Schnorchelplatz "Bask Nest", wo ein Ring aus Statuen im Meer versenkt wurde und inzwischen vielen Fischen als Heimat dient. Dort sind aber auch sehr viele andere Schnorchler... Nachdem wir jetzt eine Pause brauchen können, legen wir auf Gili Meno, der mittleren der Inseln, an. Dort können wir relaxen, etwas trinken und auch ein bisschen über die Insel bis zum See im Inselinneren spazieren.

    Anschließend wird ein weiterer Schnorchelstopp an der Riffkante eingelegt, wo wir mit Glück Rochen oder Haie sehen können - wir haben das Glück aber leider nicht. Also fahren wir weiter Richtung Gili Air, wo ich noch mal ins Wasser gehe. Hier füttert unser Kapitän, der für einige Zeit den Platz mit unserem Guide tauscht, die Fische an - entsprechend viel gibt es zu sehen. Jetzt ist es Zeit für ein spätes Mittagessen, das wir auf Gili Air in einem Strandrestaurant genießen.

    Nachdem wir heute ja noch packen müssen und vorher noch mal an den Pool wollen, beschließen wir, nach dem Mittagessen zurück zu fahren. Der Rückweg mit dem Boot ist eine ziemliche Schaukelei, aber alle und alles kommen heil an. In Pamenang wartet auch bereits unser Fahrer und bringt uns zurück zum Hotel.

    Wir relaxen am und im Pool, dann geht's ans Packen. Abends essen wir noch mal an der Lagune und lassen uns danach im Hotel zum Abschluss unseres Aufenthalts hier noch mal Cocktails schmecken.

    Mittwoch, 11.10.2023

    Alles klappt perfekt: wir können schon früher frühstücken, unsere Koffer werden in der Zwischenzeit geholt und der Fahrer wartet um 7:15 Uhr auch schon auf uns. Dann ist auch noch - wider Erwarten - kaum Verkehr, so dass wir sehr früh am Flughafen sind. Wir geben unsere Koffer auf, trinken Kaffee und kaufen noch ein kleines Souvenir für meine Mutter, bevor wir zum Gate* gehen.

    Auch der Flug (mal wieder mit einer ATR 72, die wir von den Kapverden so gut kennen) vergeht ohne Probleme und wir landen pünktlich auf Bali. Wir schnappen uns einen Fahrer und sind (trotz sehr dichtem Verkehr) schon gegen 13 Uhr in unserer nächsten Unterkunft. Die "Uluwatu Jungle Villa" ist eine sehr gepflegte, hübsche, kleine Anlage und gefällt uns auf Anhieb. Wir können auch schon in unser schönes Zimmer - aber vor dem Auspacken muss noch ein Bintang am Pool sein! Nach dem Ausräumen der Koffer verbringen wir den Rest des Nachmittags am Pool.

    Abends gehen wir einfach mal los, um ein Warung zu suchen. Nach ein paar Minuten finden wir das "Due" und essen dort genial und billig (zu zweit inkl. Trinkgeld ca. 4 €!). Anschließend gibt's in der Bar der Anlage noch ein Bier, dann geht's ins Bett.

  • Donnerstag, 12.10.2023

    Wie erwartet bin ich früh wach. Der Kater der Anlage leistet mir auf unserer Terrasse Gesellschaft beim Tagebuch-Schreiben.

    Nach dem reichlichen und sehr guten Frühstück machen wir uns auf den Weg zum Uluwatu-Tempel, um zu schauen, was dort der Eintritt kostet usw. Da es aber kein wirklich weiter Weg ist, gehen wir noch ein Stück die Straße hinauf, entdecken einen kleinen Schrein im Wald und sehen auf dem Rückweg ein paar freche Makaken, von denen einer den Roller eines "Grab"*-Fahrers entert*. Auf dem weiteren Weg zurück zur Unterkunft sehen wir ein Bananenhörnchen, einen Heckenkuckuck, einige andere Vögel und viele Schmetterlinge.

    Zurück in der "Jungle Villa" buche ich als erstes Tickets für den Kecak* heute Abend. Danach relaxen wir am und im Pool - und lernen andere Gäste kennen, die kaum 20 km von uns daheim sind...

    Um 16 Uhr machen wir uns fertig und gehen zum Tempel. Als wir die große Anlage auf dem Felsen hoch über dem Meer anschauen, reißt auf einmal ein Affe Christian die (optische) Sonnenbrille von der Nase! Wir denken schon, dass wir sie abschreiben können... Aber zum Glück ist eine Officer* des Tempels in der Nähe - genau für solche Fälle - und "besticht" den Dieb mit Zuckerschoten. Der rückt die Brille unbeschadet wieder raus. Darauf waren wir nicht vorbereitet - alles andere hatten wir angesichts der Warnungen affensicher verstaut und gesichert... Vom Sonnenuntergang, für den der Tempel wegen seiner Lage auch bekannt ist, ist leider am Ende nicht viel zu sehen, über dem Meer ist es zu diesig.

    Also gehen wir zum Eingang des offenen Theaters, wo noch die erste Aufführung des Kecak läuft. Schon jetzt sind wir aber nicht die einzigen, die warten. Dafür haben wir aber dann auch Plätze in der ersten Reihe! Und die Darbietung ist wirklich beeindruckend und wunderschön! Hier können wir die Geschichte des Ramayana* (im Gegensatz zum Wayang in Yogya) auch gut nachvollziehen. Ein ganz besonderes Erlebnis!

    Auf dem Rückweg essen wir wieder im Warung "Due", an der Bar gibt's noch ein Bintang, dann ist dieser entspannte Tag, der uns so viele Eindrücke gebracht hat, vorbei.

    Freitag, 13.10.2023

    Heute ist es früh, als ich Tagebuch schreibe, bewölkt und sehr schwül. Bis wir aber mit dem Frühstück fertig sind und alles beisammen haben, haben sich die Wolken schon zum größten Teil verzogen.

    Wir gehen zum Uluwatu Beach, aber mit Entspannung am Strand geht da nichts - zu wenig Platz in der engen Schlucht, zu viele Leute mit Instagram*-Account* (die sich alle gegenseitig fotografieren) und dazu noch Surfer, die hier ins Meer gehen. Aber die Landschaft ist wirklich wunderschön! Wir gehen in die Bar über der Steilküste, trinken etwas und beobachten die Surfer, von denen über 100 auf die perfekte Welle warten. Wir sehen auch mehrere Gruppen von Delfinen. Über einen anderen Weg gehen wir zurück zur "Jungle Villa" und verbringen den Rest des Nachmittags am Pool.

    Als wir abends wieder in unserem Stamm-Warung essen, beginnt ein paar Häuser oberhalb Musik. Nach dem Essen wollen wir uns das näher anschauen und finden eine Schule für Tempelmusik. Bali 100% authentisch*! Uns beeindruckt vor allem die Inbrunst und Ausdauer der Jungen, von denen die jüngsten vielleicht 5 oder 6 Jahre alt sind. Ein wirklich unvergessliches Erlebnis!

    Samstag, 14.10.2023

    Unser letzter Umzugstag beginnt mit Sonnenschein und der schlechten Erkenntnis, dass "Grab" immer noch keinen Fahrer für uns gefunden hat... Nach dem Frühstück packen wir alles zusammen, so dass wir nur noch das Zimmer räumen müssen. Bis dahin (und auch noch nach dem Auschecken) können wir noch mal den Pool genießen.

    Und siehe da - gerade mal eine halbe Stunde vor der geplanten Abfahrt bekomme ich die Info, dass ein Fahrer gefunden und unterwegs ist.  Die ganze Aufregung umsonst...

    Es ist sehr viel los auf den Straßen Balis, so wird unsere Fahrt sehr lang. Am Ende erreichen wir gegen 16:30 Uhr unsere letzte Unterkunft, das "Gunung Kawi House". Es ist einfach zauberhaft! Die Atmosphäre ist etwas ganz Besonderes und unser Zimmer gleicht eher einem Tempel als einem normalen Zimmer. Der große Tempel Gunung Kawi ist genau auf der anderen Straßenseite.

    Abends gehen wir ins Dorf und essen in einem sehr einfachen Warung echt balinesisch, lecker und billig.

    Sonntag, 15.10.2023

    Hier oben im Tal des heiligen Flusses ist es morgens richtig kühl... Aber es ist schön, beim Schreiben von der Terrasse aus der Natur beim Aufwachen zuzuhören.

    Nach dem Frühstück ist unser erstes Ziel der Tempel Gunung Kawi - naheliegend im wahrsten Sinn des Wortes. Die Anlage mit den zahlreichen Gebäuden, Pavillons, Schreinen und Becken ist sehr schön, besonders jetzt am Morgen, wo noch kaum Besucher da sind. Die Wände des Talkessels sind komplett grün überwuchert.

    Nach dem Besuch trinken wir etwas und ziehen uns um. Dann wandern wir den Weg entlang des Flusses zu Bananenpflanzungen und Reisterrassen. Es ist wunderschön, Bali pur! Und vor allem haben wir die ganze Pracht für uns allein, hier sind keine Touristen unterwegs...

    Anschließend trinken wir noch was, den Rest des Nachmittags verbringen wir auf unserer Terrasse.

    Syifa von Nusa Penida schreibt, dass sie uns wegen der aktuellen Hitze empfehlen würde, schon morgen anzureisen, auf der Insel zu übernachten und dann sehr früh zur Vogelbeobachtung aufzubrechen. Ein sehr guter Vorschlag! Also heißt es für mich, Fahrer und Bootstickets organisieren. Alles klappt, wenn auch zum Teil erst im dritten Anlauf...

    Abends essen wir heute im "Black Coffee", dann richten wir alles für morgen her. Wir lassen den Tag mit Würfeln und Bintang ausklingen.

    Montag, 16.10.2023

    Gut, dass wir gestern schon alles eingepackt haben! Eka, unser Fahrer, ist nämlich fast eine Stunde zu früh da... Dann geht es eben früher los nach Ubud!

    Unser erstes Ziel ist der Affenwald in Ubud. Hier sind wirklich überall Javaner-Affen unterwegs! Sie sind aber nicht ganz so frech wie die in Uluwatu. Der Tempel selbst ist geschlossen, aber wir können ein paar Fotos machen. Die Landschaft, in die die Anlage eingebettet ist, ist auch wirklich schön. Als ich ihm schreibe, dass wir fertig sind, ist Eka auch nach ein paar Minuten da und holt uns ab.

    Jetzt geht es weiter zum Royal Palace - sehr viel gibt es hier nicht zu sehen, aber dafür ist der Eintritt auch gratis. Unser letztes Ziel in Ubud - und schon ein wenig in Richtung Hafen - ist der Tempelkomplex von Goa Gajah. Die Anlage gefällt uns wirklich sehr! Bevor wir zurück zum Parkplatz gehen, trinken wir noch etwas, dann geht's auf die letzte (etwas längere) Etappe zum Hafen Tri Bhuwana.

    Mit Eka vereinbaren wir direkt den Rücktransfer für morgen, er ist ein wirklich guter und zuverlässiger Fahrer. Wir können sogar ein früheres Speedboat* nehmen, so haben wir auf Nusa Penida ausreichend Zeit, um Geld am Automaten zu holen und ein Bier zu trinken, bis der Fahrer der FNPF* uns abholt.

    Nach rund 20 Minuten, größtenteils über Schotter- und Betonpisten, erreichen wir das Zentrum der Stiftung. Syifa, mit der ich ja schon so netten Kontakt hatte, empfängt uns. Wir werden zu unserem Zimmer gebracht - einfach, aber hübsch, mit einem großen Balkon ins Grüne, Dusche und WC teilen wir uns mit unserer Nachbarin.

    Beim Abendessen entdecken wir einen riesigen Gecko - den muss ich erst mal googeln...

    Dienstag, 17.10.2023

    Heute heißt es früh aufstehen - um 6:30 Uhr gibt's Frühstück, um 7 Uhr geht's los zum Birdwatching*. Wir sind zu fünft: Barm und Syifa von der FNPF, Jill aus der Schweiz (unsere Nachbarin, die zu Forschungszwecken hier ist) und wir beide. Erst geht's immer die Piste entlang durch offenes Gelände mit einzelnen Baumgruppen. Und schon bald sehen wir die ersten Balistare! Sie sind einfach wunderschön! Und es ist ein wahrgewordener Traum, sie in der Natur zu sehen. In den nächsten 1 1/2 Stunden sehen wir noch zahlreiche andere Vögel, aber nur die wenigsten lassen sich fotografieren...

    Nach einer Erfrischung unten am Meer gehen wir auf einem anderen Weg durch ein enges Tal zurück zum Zentrum. Wir machen eine kurze Pause, dann fahren wir mit dem alten Van* der Stiftung in die Nähe der Kedung-Höhle. Die Höhle ist bis auf ein kleines Schild am Eingang nicht erschlossen. Sie bietet unzähligen Fledermäusen und riesigen Geißelspinnen ein Zuhause. Wirklich beeindruckend, auch wenn der manchmal hier anwesende Python* leider nicht da ist.

    Zurück im Zentrum duschen wir und ziehen uns um. Syifa erzählt uns viel über die Ziele und Tätigkeiten der Stiftung, freut sich über die mitgebrachten Stifte und rechnet mit uns ab. Sie zeigt uns das Gelände, dann packen wir und werden zum Hafen gebracht. Wir holen unsere Tickets, trinken etwas und knabbern ein paar Chips.

    Unser Boot ist pünktlich und am Hafen auf Bali wartet auch Eka schon zuverlässig auf uns. Er bringt uns sicher, wenn auch mit einem kurzen Verfranser, zurück nach Sebatu. Nach dem Abendessen lassen wir diesen tollen Tag mit Bintang und Würfeln auf der Terrasse ausklingen.

    Mittwoch, 18.10.2023

    Heute wollen wir einen Ruhetag einlegen und lassen es erst mal ruhig angehen.

    Am Vormittag gehen wir dann mal auf der anderen Seite aus unserem Tempel-Tal hinaus. Wir halten uns rechts und gehen zwischen den Reisfeldern entlang der schmalen Straße. Bei einem zimlich edlen Resort steigen wir über viele Treppen hinunter ins nächste Tal, aber der Weg endet, bevor wir die Talsohle und die Felder dort erreichen, also müssen wir wieder hinauf. Im Restaurant des Resorts trinken wir ein Bier - hier ist es so schön, dass wir beschließen, am Freitag zum Abschluss unserer Reise hierher zum Abendessen zu gehen.

    Wir setzen unseren Weg fort und haben immer wieder Ausblicke wie aus einem Bali-Bilderbuch - nur ohne Touristen. Bei einem anderen kleinen Resort entdecken wir zwei sehr alte, aber top gepflegte VW-Bullis, die wären in Deutschland als Liebhaberstücke ein kleines Vermögen wert...

    Ein Stück weiter finden wir an einer Abzweigung den Parkplatz des Wasserfalls Ulu Petanu. Den müssen wir natürlich näher anschauen! Und die enge, schattige Schlucht mit dem Wasserfall am Ende ist ein wirklich schönes Plätzchen.

    Wir gehen zurück zur Straße und weiter in die ursprüngliche Richtung - und auf einmal wird uns klar, dass wir hier gestern mit Eka auch gefahren sind. Irgendwann sollten wir also auch wieder nach Sebatu kommen... In einem kleinen Warung trinken wir ein Bier mit Blick auf die Reisfelder, dann geht's weiter. Am Ende haben wir einen kompletten Kreis geschafft - und über 5 km! Und das bei über 30°...

    Den Nachmittag verbringen wir ganz entspannt. Zu einem frühen Abendessen gehen wir in ein nettes Lokal, das wir am Vormittag entdeckt haben und essen dort sehr gut auf der Terrasse. Allerdings sticht es bei mir auf einmal sehr heftig im Knie. Es lässt aber zum Glück so weit nach, dass wir ohne große Probleme zu Fuß zurück ins Tal gehen können. Zurück im Haus ist noch mal Würfeln mit Bintang angesagt, bevor wir ins Bett fallen.

    Donnerstag, 19.10.2023

    Der Tag beginnt kurz nach 4 Uhr mit der schlechten Nachricht, dass Christian heftigen Durchfall hat. Mein Knie hat auch die ganze Nacht gezickt - also bleibt uns nichts anderes übrig, als die für heute geplante Fahrt zum Tempel Ulun Danu Bratan abzusagen.

    Wir haben also zwangsweise einen "echten" Ruhetag. Im Laufe des Tages erholt sich mein Knie durch die Entspannung fast vollständig, bei Christian wird es zumindest besser. Mal abwarten, wie sich das entwickelt...

    Abends essen wir wieder im "Black Coffee", damit wir nicht so weit gehen müssen. Danach lassen wir die letzten knapp 3 Wochen mit meinem Tagebuch Revue passieren.

    Freitag, 20.10.2023

    Nachdem Christian immer noch nicht zu 100% fit ist und wir heute ja auch noch alles flugtauglich einpacken müssen, gibt es auch heute einen Ruhetag. Wir relaxen, unterhalten uns mit Wayan, dem Chef des "Gunung Kawi House", packen am Nachmittag alles ein und gehen abends zum Resort. Das Abendessen ist so fein, wie wir es uns erhofft haben, die Atmosphäre ist einfach herrlich - rundum ein passender Abschluss für unsere Reise.

    Samstag und Sonntag, 21. und 22.10.2023

    Wie nicht anders erwartet werden wir pünktlich abgeholt - nur Eka kann nicht kommen, dafür schickt er seinen Sohn und dessen Freund, die uns zum Flughafen nach Denpasar bringen. Dort klappt sogar das Durchchecken unseres Gepäcks ohne Probleme, auch wir werden für alle Flüge eingecheckt (das hat wegen des Code-Share-Fluges* online nicht geklappt), wir müssen uns in Jakarta nur noch unsere Bordkarten für die beiden Flüge mit Turkish Airlines holen.

    Alle Flüge sind halbwegs pünktlich und auch unser Gepäck schafft es unbeschadet bis München, auch wenn wir dort lange darauf warten müssen.